Évariste Régis Huc (1813-1860) und Joseph Gabet (1808-1853) waren zwei französische Entdecker und Lazaritenmissionare. Durch ihre Reiseberichte über die Durchquerung der Mongolei, Tibets und Chinas in den Jahren 1844¿1846 wurden sie weltberühmt. 1844 brachen sie und ein buddhistischer Konvertit zu einer Reise nach Westen auf, um die "Mongolische Tatarei" zu erkunden. Verkleidet in Gewänder der lokalen Lamas, erreichten die beiden Missionare Lhasa im Januar 1846, müssen aber auf Drängen des chinesischen Gesandten sehr schnell wieder abreisen. Im März 1846 brechen sie auf und reisen quer durchs chinesische Reich hinunter nach Kanton, dann nach Macao. Während Gabet China verließ, blieb Huc längere Zeit in Macao, ging dann nach Kanton und durchwanderte China. Huc blieb fast drei Jahre in Kanton und verfasste die Reiseberichte allein. Seine Werke erschienen 1850 in französischer Sprache, 1855 in deutscher Übersetzung. In einem markanten, klaren und äusserst anschaulichem Stil verfasst, erreichten Huc's Werke ungewöhnlichen Bekanntheitsgrad. Der vorliegende Band ist die Fortsetzung der Wanderungen durch die Mongolei nach Thibet in der Bearbeitung von Karl Andree. Es ist ein umfassendes Kompendium der Religion, Gesetze, Gebräuche und Institutionen Chinas. Huc geht detailliert auf die drei klassischen, in China vorherrschenden Religionen Daoismus, Buddhismus und Konfuzianismus ein, in einer Zeit, in der im Reich der Mitte alle Religionen toleriert wurden. Zu Huc's Zeit galten Asien und China als klassischer Hort von Despotismus, Sklaverei, Staatstreue und Unterwürfigkeit, doch Huc kam nach seiner Reise durch das chinesische Reich zur Erkenntnis, daß Religionen, Bräuche und Vorurteile die größten Hindernisse auf dem Weg zur freien Willensentfaltung darstellen. Sorgfältig bearbeiteter Nachdruck der neuen Originalausgabe von 1867.
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