"Wandlung" ist das übergreifende Thema dieses Gedicht-Bandes. Wandlung bedingt das Werden. Wandlung bedingt das Vergehen. Wandlung ist unsere Existenz. "Alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht", erklärt Mephisto in Goethes "Faust".Doch wer möchte es schon "wert" sein, zugrunde zu gehen? Immerhin wissen wir, wenn wir uns denn einmal die Mühe machen zurückzuschauen, dass wir, wie alle Wesen auf diesem Planeten, bemüht sind, Leben weiterzugeben. Wir haben unser Leben, das durch die Zeiten hin sich gewandelt und vervollkommnet hat, empfangen und wenn es einen Sinn dieses ganz individuellen Geschenkes gibt, dann den, dass wir unser Leben in Dankbarkeit, Hingabe, Würde und der Intensität, welche allem Lebendigen innewohnt, leben und weitergeben. Oft tun wir das Gegenteil. Wir leugnen unsere Vergänglichkeit und nehmen die Dinge aus ihren Prozessen heraus, in dem wir ihnen Namen und Bedeutungen geben, denen der Prozess des Wandels, der allem und jedem innewohnt, abgeht. Wir kämpfen gegen den Wandel, indem wir unsere Vergänglichkeit nicht wahrhaben wollen "und fallen grün in unsres Lebens Winter", wie ich es in einem Gedicht einmal ausdrückte. Wir sind wie Früchte, die nicht reifen wollen. Natürlich ist uns vom Intellekt her klar, dass wir endlich sind. Nur sind unsere Beziehungen zueinander und zu den uns umgebenden Dingen nicht von diesem Wissen geprägt.Ich versuche, in den Gedichten dieses Büchleins mich dem, was ich das "wirkliche Leben" nenne, mit Worten anzunähern. Als Gegenüber dabei dient mir oft die Natur. Das, was mir in der Seele klingt, wenn ich es aufmerksam wahrnehme, die Wandlung, die mir die Natur täglich zeigt, lässt mich auch meinen persönlichen Wandel ganz bewusst erleben und dieses Erleben ist mein ganzer Reichtum.