Diese Arbeit gibt eine gezielte Deutung und Wertung des umfangreichen Bildmaterials zur frühneuzeitlichen Chinakunde und dokumentiert die Zeugnisse der europäischen Chinabegegnung aus den Reiseberichten des 17. und 18. Jahrhunderts. Hauptgegenstand ist die Illustration, die als Reflex auf die Lebenswelt, als Medium der kontinuierlichen Auseinandersetzung und als ein Zweig der bildenden Kunst untersucht wird. Das darin festgehaltene Chinabild spiegelt die eurozentrisch orientierte Betrachtung des Fremden, die von der Ingebrauchnahme des barockzeitlichen Bildmaterials durch jüngere Illustratoren der Reiseberichte einerseits und von der Diskrepanz zwischen Text und Bild andererseits geprägt ist.