Da die Kultur der Uiguren im heutigen Xinjiang durch den Han-chinesischen Einfluss immer mehr zurückgedrängt wird, soll mit dem hier beschriebenen Projekt untersucht werden, ob es möglich ist, durch Rückbesinnung auf die eigene Geschichte und Kunst uigurische Kinder zu einem neuen künstlerischen Bewusstsein und damit zu neuer Kreativität zu führen. In einem "Höhlenprojekt" wurden einer Schülergruppe die buddhistischen Wandmalereien sowie alte und neue maltechnische Grundlagen und Materialien erklärt. Dann bemalten die Schüler ein kleines Lehmhaus nach dem Vorbild einer Felshöhle. Kinder lassen sich eher durch handwerkliches als durch theoretisches Arbeiten motivieren, sich an neue Gedanken heranzuwagen, zumal sie im chinesischen Erziehungssystem nicht auf selbstständiges Denken vorbereitet werden. Anschließend wurden Projekt und Erfahrungen an andere uigurische Kunstlehrer und Künstler weitergeleitet. Einige zeigten großes Interesse und starteten ähnliche Projekte. Deshalb könntees möglich sein, durch kleine Schritte wie das Höhlenprojekt heutige Künstler an die Wurzeln ihrer Kultur zurückzuführen, um so zu mehr Selbstbewusstsein und neuer Kreativität finden.