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Avanciert Krieg zu einem Modus politischer Kommunikation? Seine Begriffswelt präsentiert sich harmlos metaphorisch – »Wahlkämpfe mit verhärteten Fronten«, so klingt es dann. US-Präsidenten erklären den »War on Poverty« oder den »War on Drugs«. Wirkmächtiger aber tritt Krieg dort in Erscheinung, wo er Funktionssysteme und Programme unseres Gemeinwesens berührt, die er als spezifischen Modus politischer Kommunikation reformiert. Im »Krieg gegen das Virus« beispielsweise gibt es keine Gegner:innen, die man öffentlich zwingen könnte, und doch geht es dabei um mehr als eine Metapher. Davon zeugen…mehr

Produktbeschreibung
Avanciert Krieg zu einem Modus politischer Kommunikation? Seine Begriffswelt präsentiert sich harmlos metaphorisch – »Wahlkämpfe mit verhärteten Fronten«, so klingt es dann. US-Präsidenten erklären den »War on Poverty« oder den »War on Drugs«. Wirkmächtiger aber tritt Krieg dort in Erscheinung, wo er Funktionssysteme und Programme unseres Gemeinwesens berührt, die er als spezifischen Modus politischer Kommunikation reformiert. Im »Krieg gegen das Virus« beispielsweise gibt es keine Gegner:innen, die man öffentlich zwingen könnte, und doch geht es dabei um mehr als eine Metapher. Davon zeugen die Stärkung der Exekutive, die Umstellung der Wirtschaftspolitik, tägliche Lageberichte und die Einschwörung der Zivilbevölkerung auf eine moderne Spielart der Heimatfront. Was aber bedeutet es uns, wenn dieser Modus politischer Kommunikation in einer postheroischen Gesellschaft den Verteidigungsfall zum Normallfall macht? Und was geschieht dagegen, wenn die Feindmarkierung gänzlich ausfällt und Issues den Krieg nicht mehr zu begründen vermögen? Wohin mit dem Kriegsfall? Wohin, wenn der vergessene Krieg wieder real wird?