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Seit ihre Mutter fortging, sind Pauli und ihre Schwester Karine auf sich allein gestellt. Pauli ist sechzehn und als Ältere darum bemüht, einen normalen Tagesablauf aufrechtzuerhalten. Doch die Vorräte, die ihre Mutter vor ihrem Verschwinden einkochte, gehen zur Neige, und obwohl noch nicht mal November ist, verheißt der Blick zum Himmel nichts Gutes. Nachdem auch die letzten Bewohner das Dorf verlassen haben und der Mond die Landschaft in ein unheilvolles, blassgrünes Licht taucht, ziehen die fernen Hügel Pauli magisch an. Denn dahinter liegt das Unbekannte, das alle verschluckt - zuerst…mehr

Produktbeschreibung
Seit ihre Mutter fortging, sind Pauli und ihre Schwester Karine auf sich allein gestellt. Pauli ist sechzehn und als Ältere darum bemüht, einen normalen Tagesablauf aufrechtzuerhalten. Doch die Vorräte, die ihre Mutter vor ihrem Verschwinden einkochte, gehen zur Neige, und obwohl noch nicht mal November ist, verheißt der Blick zum Himmel nichts Gutes. Nachdem auch die letzten Bewohner das Dorf verlassen haben und der Mond die Landschaft in ein unheilvolles, blassgrünes Licht taucht, ziehen die fernen Hügel Pauli magisch an. Denn dahinter liegt das Unbekannte, das alle verschluckt - zuerst ihren Vater und später auch Powel, den großen Jungen mit dem seltsamen Gesicht, ihren einzigen Vertrauten. Auf der Suche nach einer Erklärung wandern Paulis Gedanken in die Vergangenheit, und schicksalhafte Geschichten treten ans Licht. Pauli wird klar: Sie muss handeln, bevor der erste Schnee fällt. »Warten auf Schnee« ist ein schnörkelloses Debüt mit präziser Sprache, das durch seine atmosphärische Dichte besticht und eine hypnotische Ruhe ausstrahlt, die den Leser in ihren Bann zieht. Kunstvoll verwebt Karoline Menge archaische Märchenmotive zu einer modernen Geschichte, die einen anschwellenden Sog des Unheimlichen erzeugt. Gleichsam erzählt sie von einer Familie, deren Mitglieder sich gegenseitig ins Verderben stürzen und in deren Zentrum eine mutige Heldin ihren Ängsten trotzt.
Autorenporträt
Menge, KarolineKaroline Menge, geboren 1986 in Berlin, studierte Literarisches Schreiben in Hildesheim. Sie veröffentlichte Kurzgeschichten in verschiedenen Anthologien, wurde 2014 mit dem 2. Platz des Würth-Literaturpreises ausgezeichnet und war 2015 Stipendiatin des Landes Niedersachsen. Sie lebt in Berlin.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Wenn in einem Märchen etwas verschwindet, kann man davon ausgehen, dass es wiederkommt. Der Held oder die Heldin machen sich auf die Suche und am Ende ist alles gut. Im modernen Märchen, das der Debütroman von Karoline Menge auch ist, sind die Dinge nicht so einfach. Protagonistin ist die 16-jährige Pauli, die mit ihrer unberechenbaren Stiefschwester Karine und ihrer Mutter in einem Haus abseits eines kleinen Dorfes lebt. Ihre Geschichte ist eine Geschichte des Verschwindens. Zuerst verliert sie den Vater, dann die Großmutter und als schließlich auch die Dorfgemeinschaft ihre Häuser verlassen, geht auch die Mutter. Die beiden Mädchen bleiben zurück und für sie ist klar, irgendetwas Seltsames geht vor. Es müssen die Hügel jenseits des Dorfes sein, die alle so magisch anziehen. Es kommt die Frage auf, ob sich auch Pauli und Karine auf den Weg machen, bevor der Schnee kommt. Motive aus den Grimmmärchen "Frau Holle" und "Rotkäppchen und der Wolf" klingen in dem Roman an, Caroline Menge verwebt sie mit eigenen poetischen Ideen und der Wahrnehmungswelt eines Mädchens, in der magisches Denken überwiegt. Das Gefühl des Verlassenseins und die Hilflosigkeit, Geliebtes nicht halten zu können, vermittelt der Roman indes realitätsnah und beklemmend.

© BÜCHERmagazin, Katharina Manzke