Selbstverwirklichung und Individualisierung, die Ich-AG und das Anderssein sind Schlagworte des beginnenden 21. Jahrhunderts. Der dynamische Prozess der Modernisierung und des damit einhergehenden Wertewandels prägt die (Konsum)Gesellschaft von heute. Werbung und Werbegestalter müssen mit dieser schnellen Entwicklung mithalten und sich den neuen Anforderungen stellen. Die Aufmerksamkeit der Rezipienten und potentiellen Kunden zu gewinnen, scheint dabei die größte Herausforderung zu sein. Das österreichische Unternehmen Humanic erkannte schon in den frühen 70er Jahren die Wichtigkeit des kostbaren Guts Aufmerksamkeit. Eine zu diesem Zeitpunkt revolutionäre, völlig produktlose Kunstwerbung mit dem klingenden Namen Franz schaffte es, in der Alpenrepublik über Jahrzehnte für Verwunderung und vor allem für Aufsehen zu sorgen. Ende der 1990er Jahre änderte Humanic die Werbelinie radikal. Die vorliegende Arbeit begibt sich auf die Suche nach den Ursprüngen und Gründen für diese geänderte Werbestrategie. Theorien zum Thema Wertewandel, Individualisierung und dem Werbeprinzip Aufmerksamkeit, Experteninterviews und eine Umfrage untermauern die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit.