Karl Rahner kennt das Gefühl, dass betendes Rufen ein Leben lang ohne Antwort zu bleiben scheint. Dabei hält dieser spirituelle Meister nicht den »billigen« Trost bereit, die eigenen Gefühle und Stimmungen beim Beten vorschnell als »göttliche Antwort« zu verstehen. Vielmehr ist für Rahner gerade die im Beten gemachte Erfahrung des Schweigens Gottes der Schlüssel zum erwachsenen Beten, zum Beten als Vorbereitung dafür, dass Gott dem Menschen von innen her das eigene Herz erschließt.