Ob Atomausstieg, Zuwanderungsgesetz, Frauenquote oder aktive Sterbehilfe; ob dafür oder dagegen. Überall, sowohl am Stammtisch als auch im Bundestag, wird mit Mehrheiten argumentiert, obwohl diese bei genauerem Hinsehen nie wesentlich mehr als einem Viertel der Stimmen unserer Bevölkerung entsprechen. Es werden komplexe Strategien entwickelt, sich bewusst oder unbewusst immer der Mehrheit anzuschließen. Egal, ob in der Schule, im Alltag oder im Berufsleben. Täglich begegnen wir dem Phänomen der Massen, und immer wieder lässt sich feststellen: Die sogenannte Mehrheit ist eigentlich gar keine; sie bildet sich ganz einfach aus Interesselosigkeit, Gleichgültigkeit oder nur aus Unwissen zum eigentlichen Thema. Wir denken, der andere wird sich schon mit diesem Thema beschäftigt haben oder ist gar bewandert. Doch was passiert, wenn jeder Mensch sich nach diesem Muster verhält? Automatismen und Fehleinschätzungen werden den Alltag prägen. Dieses Buch ist nichts für Utopisten. Es ist auch nicht für den unverbesserlichen „Gutmenschen“ gedacht, der sich Zug um Zug mehr von der Realität verabschiedet und die Träumereien, seien sie aus Berlin oder aus Brüssel, gedankenlos wegsteckt. Träumereien deswegen, weil Vorgaben, die auf dem Papier entwickelt aber nicht zu Ende gedacht wurden, eben weder Zeit noch Kosten berücksichtigen, diese auch realistisch umzusetzen.