Berge, Schutt, Geröll, ein bisschen Gras: Wer vor dreihundert Jahren die Schweiz betrachtete, hätte wohl nie gedacht, dass sich ausgerechnet dieses Land einmal zu einem der reichsten der Welt entwickeln sollte. Und doch war bei näherem Hinsehen der Aufstieg so zufällig nicht: Zwar lag das Land in den Alpen, aber eben auch inmitten Europas, nahe den grossen Märkten, an den wichtigen Pässen zwischen Nord und Süd, dank Flüssen mit der Welt verbunden. Auch die politische Sonderentwicklung half, die die Eidgenossenschaft seit dem späten Mittelalter genommen hatte. Diese kuriose, anarchische, immer dezentrale Republik, ein Unikum in Europa, schien veraltet und modern zugleich. Unternehmer, Immigranten, Spinner erhielten hier Chancen, die ihnen anderswo verwehrt waren. Nicht weil die Schweizer es besser wussten, sondern weil sie nicht anders konnten. Kein starker Monarch gab etwas vor, sondern schwache Kantone trieben sich gegenseitig an.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Rezensentin Andrea Franc resümiert zunächst den Inhalt von Markus Somms Buch, das die deutschsprachige wirtschaftshistorische Forschung der Schweiz zusammenfasst. Der Journalist und Historiker, der dafür bekannt sei, mutig und mit Treffsicherheit Debatten in seinen Texten anzustoßen setze sich in diesem "Nebenprodukt seiner Dissertation" mit den Mythen und Fakten bezüglich des Schweizer Wirtschaftswunders auseinander, erklärt Franc. Ein wenig enttäuscht es sie schon, dass die Mythen zum einen nicht deutlich genug von Fakten abgegrenzt werden. Doch gerade, weil in diesem Buch viele Fragen offen bleiben, wünscht sich die Rezensentin eine weitere Veröffentlichung von Somm zum Thema.
© Perlentaucher Medien GmbH
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