Carlo Masala ist ein sachkundiger Experte, der den Verlauf der Kriege in der Ukraine und Nahost aus militärischer Perspektive erklärt. Und der sich, wie so viele andere fragt, warum die Welt keinen Frieden findet.
Wenn man die Nachrichten sieht oder hört, so kann man es fast nicht glauben, wenn
Carlo Masala folgendes versichert:
"Die Welt erlebt mehr Zeiten des Friedens als Zeiten des…mehrCarlo Masala ist ein sachkundiger Experte, der den Verlauf der Kriege in der Ukraine und Nahost aus militärischer Perspektive erklärt. Und der sich, wie so viele andere fragt, warum die Welt keinen Frieden findet.
Wenn man die Nachrichten sieht oder hört, so kann man es fast nicht glauben, wenn Carlo Masala folgendes versichert:
"Die Welt erlebt mehr Zeiten des Friedens als Zeiten des Krieges. Allerdings prägen sich die Brutalität und Letalität, mit der Kriege geführt werden, ein und sind in der kollektiven Erinnerung der Menschheit verankert."
Carlo Masala ist ein renommierter Militärexperte, Professor für internationale Politik sowie Realist. Dies befähigt ihn, die Ursachen von Konflikten und Kriegen zu analysieren und seinen Lesern präzise darzulegen. Anschließend zeigt er mögliche Strategien auf, wie mit diesen Herausforderungen umgegangen werden könnte.
Das Buch ist nach einer Einleitung in drei große Abschnitte gegliedert:
Was ist Krieg und woran erkennen wir ihn?
Was it is good for?
Wie wir Krieg minimieren können?
Im abschließenden Fazit bemerkt Carlo Masala, dass wir uns, so schrecklich es klingt, wieder an Kriege gewöhnen werden müssen. Und zwar an Kriege, die nicht im fernen Afrika oder in Asien geführt werden, sondern nur wenige hundert Kilometer von uns entfernt, in Europa.
„Wir müssen Kriege aber nicht nur akzeptieren, sondern auch verstehen. Das ist eine gesellschaftliche Aufgabe, die viel zu lange vernachlässigt worden ist. Durch die Abwesenheit von Kriegen auf dem europäischen Kontinent (die Jugoslawienkriege waren in diesem Sinne relativ kleine und räumlich begrenzte Kriege) fehlt uns jegliches Verständnis dafür, wie Kriege geführt werden.“
So anachronistisch es klingt, auch im 21. Jahrhundert bewahrheitet sich der über 2.000 Jahre alte Spruch:
„Si vis pacem para bellum“ (Wenn du Frieden willst, bereite den Krieg vor)
Das „Gleichgewicht des Schreckens“, das vielen von uns aus den letzten Jahrzehnten in Europa bekannt ist und uns einen trügerischen Frieden beschert hat, ist spätestens am 24. Februar 2022 mit dem Einmarsch russischer Truppen in der Ukraine gekippt. Jetzt ist in einigen europäischen Ländern hektisches Aufrüsten angesagt nachdem man über Jahrzehnte hinweg Armeen zu Tode gespart hat und daher nur bedingt einsatzbereit sind.
Fazit:
Eine sachliche, leicht verständliche Analyse, die ideologiefrei und realistisch wertvolle Einsichten zu den Ursachen von Konflikten und Kriegen bietet. Ich hätte durchaus ein paar Seiten mehr lesen mögen. Ich gebe diesem Buch, das in der Reihe „Auf dem Punkt“ im Verlag Christian Brandstätter erschienen ist, 5 Sterne und eine Leseempfehlung.