Susan Maushart wirft die Frage auf, ob die Ehe so wie wir sie heute haben, noch zeitgemäß ist. Wie kommt es, fragt sie, dass sich so viele junge Frauen in eine Ehe stürzen, wenn doch bekannt ist, dass beinahe 50 % aller Ehen wieder geschieden werden? Was läuft falsch? Ein Großteil derer, die heiraten, verhalten sich zur Scheidung, wie der Kriminelle zur Bestrafung: Wider alle Statistik glauben sie, dass es sie nicht trifft. Zur Zeit besteht in der Regel das Paarleben aus Täuschung, gefolgt von der Enttäuschung. Solange bei einem Ehepaar beide ihrem Beruf nachgehen, mag die Täuschung noch funktionieren, mit dem ersten Kind ist sie dann dahin, und die Fallhöhe der Enttäuschung ist heute größer denn je. Fünfzig Jahre Emanzipationsbewegung hat sich um Rechtsgleichheit bemüht, die Ehe scheint indessen die größte Resistenz gegenüber Modernisierungsprozessen zu haben. Aber: schon oft wurde das Ende der Ehe prophezeit und immer feierte sie fröhliche Urständ unter veränderten Vorz eichen. So wie sich die Bürger verändert hatten, so änderte sich die bürgerliche Ehe. Susan Maushart meint, dass wir wieder einmal an so einer Grenze stehen und mit der Veränderung der Bürger auch die Ehe-Voraussetzungen ändern müssen. Die Frauen sollen aufhören zu träumen, sie sollen vor der Ehe klären, was sie in der Ehe nicht erleben wollen. Glück in der Ehe kommt nicht vom Himmel. Partnerschaft muss gestaltet werden. Dazu gehört Mut, gegenseitiger Respekt und Einverständnis von Mann und Frau. Susan Maushart will aufrütteln, sie will dazu beitragen, dass die Ehe eine zeitgemäße Form erhält.