Ist es tatsächlich die Ungleichheit, die uns beim Anblick von Armut, Elend, Hunger, Unterdrückung und Ausbeutung stört? Sind es nicht eher die Umstände der menschenunwürdigen Existenzbedingungen, die unser Gerechtigkeitsempfinden provozieren? Heiner Michel stellt das Argument der "Gleichheit", das die philosophischen Gerechtigkeitsdebatten des 20. Jahrhunderts dominiert hat, systematisch infrage. Denn der Gleichheitsfetischismus verliert das Wesentliche der Gerechtigkeit aus dem Blick: Brot für die Hungrigen, Autonomie für die Unterdrückten, gerechter Lohn für die Ausgebeuteten und ein gutes, menschliches Leben für alle.…mehr
Ist es tatsächlich die Ungleichheit, die uns beim Anblick von Armut, Elend, Hunger, Unterdrückung und Ausbeutung stört? Sind es nicht eher die Umstände der menschenunwürdigen Existenzbedingungen, die unser Gerechtigkeitsempfinden provozieren? Heiner Michel stellt das Argument der "Gleichheit", das die philosophischen Gerechtigkeitsdebatten des 20. Jahrhunderts dominiert hat, systematisch infrage. Denn der Gleichheitsfetischismus verliert das Wesentliche der Gerechtigkeit aus dem Blick: Brot für die Hungrigen, Autonomie für die Unterdrückten, gerechter Lohn für die Ausgebeuteten und ein gutes, menschliches Leben für alle.
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Autorenporträt
Heiner Michel, Dr. phil., ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Lehrerbildung, Schul- und Unterrichtsforschung der Universität Frankfurt.
Inhaltsangabe
InhaltEinleitung 111. Die Unterscheidung von Allgemeinheit und Gleichheit 181.1. Allgemeinheit 181.2. Gleichheit 231.2.1. Egalitarismus und Glücksegalitarismus 261.2.2. Gleichheit bei Aristoteles 362. Die Argumente pro Gleichheit 402.1. Die Eingemeindungsstrategie 402.2. Die Präsumtion für Gleichheit 452.2.1. Gleichheit als fundamentaler Rationalitätsstandard 482.2.2. Gleiches gleich und Ungleiches ungleich 502.2.3. Moralische Rechtfertigung 522.2.4. Totalität der Rechtfertigung 532.2.5. Politische Vereinbarung 552.2.6. Einfachheit 572.2.7. Ökonomische Kooperation 582.2.8. Unsicherheit 592.3. Drei generelle Einwände gegen die Präsumtion 622.3.1. Leere 622.3.2. Wer trägt die Beweislast? 642.3.3. Tabula rasa 692.4. Berlins Kuchenteilungsbeispiel 713. Die Argumente contra Gleichheit 743.1. Levelling Down 753.2. Verwechslung 803.3. Genug ist genug 873.4. Verkürzungseinwände 953.4.1. Vier Inhumanitätseinwände 1023.4.2. Ökonomismus 1213.4.3. Ratschläge der Weisheit 1483.4.4. Besondere Gerechtigkeit 1513.5. Impraktikabilitätseinwände 1573.5.1. Verkennung des Ausmaßes an Kontingenz 1583.5.2. Verteilungsfiligran 1603.6. Falsche Einwände gegen Gleichheit 1623.6.1. Gleichmacherei 1633.6.2. Verschiebebahnhof 1643.6.3. Moralische Naturkritik 1653.6.4. Neid 1663.6.5. Selbstentfremdung 1684. Warum Gleichheit? 1704.1. Rhetorische Gleichheit 1704.2. Instrumentelle Gleichheit 1754.2.1. Gefährdung politischer Autonomie 1754.2.2. Gefährdung individueller Autonomie 1774.2.3. Gefährdung der Besonderung 1774.2.4. Sozialer Ausschluss 1784.2.5. Entsolidarisierung 1784.3. Gleichheit als Nebenprodukt 1804.4. Gleichheit als Eigenwert 1804.5. Symbolische Gleichheit 1824.6. Gleichheit als politische Option 1835. Was ist gerecht? 1846. Ausblick 1946.1. Verdienst 1966.1.1. John Rawls: Verdienst ohne Verdiente 1966.1.2. Das Surfer-Dilemma 1986.1.3. Verdienst im Glücksegalitarismus 2016.1.4. Das puristische Verdienstverständnis 2036.1.5. Der Verdienstbegriff 2056.2. Lohn 2076.2.1. Ökonomische Reziprozität 2096.2.2. Gesellschaftliche Anerkennung 2126.2.3. Bedarf 2146.2.4. Jedem nach seiner Mühe 2176.2.5. Jedem nach seinem Verdienst 2216.2.6. Produktivität und positionale Renten 223Literatur 229
InhaltEinleitung 111. Die Unterscheidung von Allgemeinheit und Gleichheit 181.1. Allgemeinheit 181.2. Gleichheit 231.2.1. Egalitarismus und Glücksegalitarismus 261.2.2. Gleichheit bei Aristoteles 362. Die Argumente pro Gleichheit 402.1. Die Eingemeindungsstrategie 402.2. Die Präsumtion für Gleichheit 452.2.1. Gleichheit als fundamentaler Rationalitätsstandard 482.2.2. Gleiches gleich und Ungleiches ungleich 502.2.3. Moralische Rechtfertigung 522.2.4. Totalität der Rechtfertigung 532.2.5. Politische Vereinbarung 552.2.6. Einfachheit 572.2.7. Ökonomische Kooperation 582.2.8. Unsicherheit 592.3. Drei generelle Einwände gegen die Präsumtion 622.3.1. Leere 622.3.2. Wer trägt die Beweislast? 642.3.3. Tabula rasa 692.4. Berlins Kuchenteilungsbeispiel 713. Die Argumente contra Gleichheit 743.1. Levelling Down 753.2. Verwechslung 803.3. Genug ist genug 873.4. Verkürzungseinwände 953.4.1. Vier Inhumanitätseinwände 1023.4.2. Ökonomismus 1213.4.3. Ratschläge der Weisheit 1483.4.4. Besondere Gerechtigkeit 1513.5. Impraktikabilitätseinwände 1573.5.1. Verkennung des Ausmaßes an Kontingenz 1583.5.2. Verteilungsfiligran 1603.6. Falsche Einwände gegen Gleichheit 1623.6.1. Gleichmacherei 1633.6.2. Verschiebebahnhof 1643.6.3. Moralische Naturkritik 1653.6.4. Neid 1663.6.5. Selbstentfremdung 1684. Warum Gleichheit? 1704.1. Rhetorische Gleichheit 1704.2. Instrumentelle Gleichheit 1754.2.1. Gefährdung politischer Autonomie 1754.2.2. Gefährdung individueller Autonomie 1774.2.3. Gefährdung der Besonderung 1774.2.4. Sozialer Ausschluss 1784.2.5. Entsolidarisierung 1784.3. Gleichheit als Nebenprodukt 1804.4. Gleichheit als Eigenwert 1804.5. Symbolische Gleichheit 1824.6. Gleichheit als politische Option 1835. Was ist gerecht? 1846. Ausblick 1946.1. Verdienst 1966.1.1. John Rawls: Verdienst ohne Verdiente 1966.1.2. Das Surfer-Dilemma 1986.1.3. Verdienst im Glücksegalitarismus 2016.1.4. Das puristische Verdienstverständnis 2036.1.5. Der Verdienstbegriff 2056.2. Lohn 2076.2.1. Ökonomische Reziprozität 2096.2.2. Gesellschaftliche Anerkennung 2126.2.3. Bedarf 2146.2.4. Jedem nach seiner Mühe 2176.2.5. Jedem nach seinem Verdienst 2216.2.6. Produktivität und positionale Renten 223Literatur 229
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