In ihrem radikalen, geistreichen und dringlichen Manifest rechnet die amerikanische Aktivistin und Kulturkritikerin Jessa Crispin mit dem Feminismus ab. Am Ende ihres Essays steht nichts weniger als der Aufruf zum Umsturz der Gesellschaft.
Keine Feministin zu sein - für die amerikanische »Feministin« Jessa Crispin der einzige Ausweg. Während sich in den USA Hundertausende Pussyhats anziehen und demonstrierend durch die Straßen laufen, Popstars zu feministischen Ikonen gekürt werden und »Self-empowerment« à la Sheryl Sandberg zur neuen Religion des Lifestyle-Feminismus wird, erklärt Crispin den Feminismus für tot. Banal, anbiedernd und lächerlich findet sie den »Kampf« um die Freiheit der Frau. Was also tun? Crispin fordert nichts weniger als eine Revolution.
Keine Feministin zu sein - für die amerikanische »Feministin« Jessa Crispin der einzige Ausweg. Während sich in den USA Hundertausende Pussyhats anziehen und demonstrierend durch die Straßen laufen, Popstars zu feministischen Ikonen gekürt werden und »Self-empowerment« à la Sheryl Sandberg zur neuen Religion des Lifestyle-Feminismus wird, erklärt Crispin den Feminismus für tot. Banal, anbiedernd und lächerlich findet sie den »Kampf« um die Freiheit der Frau. Was also tun? Crispin fordert nichts weniger als eine Revolution.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 13.11.2018Blind vor Wut
Über einige Standardsituationen der feministischen Feminismus-Kritik
am Beispiel eines Manifests der Journalistin Jessa Crispin
VON SUSAN VAHABZADEH
In Debatten ist es wie im Kino: Wer besonders schwungvoll eine Tür einrennen will, baut sich vorher am besten eine aus Pappmaché. So ungefähr funktioniert Jessa Crispins Buch „Warum ich keine Feministin bin – Ein feministisches Manifest“. Crispin beginnt mit einem Rundumschlag – sie könne sich nicht mehr zum Feminismus bekennen, weil der den Kontakt zu seinen gedanklichen Wurzeln verloren habe. Heute behaupteten alle, Feministinnen zu sein, und dann meinten sie damit doch nur, dass sie es innerhalb des Patriarchats zu etwas gebracht haben.
Die Provokation hat gewirkt. Als Jessa Crispins Buch im amerikanischen Original erschien, sorgte es für einigen Aufruhr. Denn sie ist natürlich doch Feministin, sie will nur, dass sich der Feminismus reformiert. Sie findet, er sei zum Lifestyle geworden, habe eine Selbsthilfementalität entwickelt, sei ein Zusammenschluss von Frauen, die sich nur für individuelle Hindernisse interessierten, nicht aber für das große Ganze. Frauen, die einen 650-Dollar-Pulli mit passender Aufschrift tragen und finden, das muss reichen.
Es ist sicher etwas dran an der These, dass der Feminismus sich an immer gleichen Debatten festgebissen hat als wäre Murmeltiertag. Und das ist tatsächlich besonders finster in einem Moment, in dem das Erstarken der Rechten seine bisherigen Errungenschaften bedroht. Aber prägen die paar Frauen, die sich einen solchen Pulli leisten können und wollen gleich den zeitgenössischen Feminismus? Interessant, dass der jetzt schick ist – aber wer sind denn nun eigentlich die zeitgenössischen Feministinnen, die Crispin hier anklagt, die ihre Mütter im Geiste verraten, deren Bücher alle nicht gelesen haben, und die sich für einen Lifestyle-Feminismus einsetzen, der sich im Tragen eines Pullis erschöpft? Crispin nennt tatsächlich nur eine Autorin – Laurie Penny. Und die hat sie selbst wiederum offensichtlich nicht gelesen. Denn ausgerechnet Penny verbindet Feminismus mit Kapitalismuskritik, mit Lifestyle hat sie nichts am Hut.
Trotz der lärmenden Anklage, die dann wenig Substanz hat: Es gibt einen sehr guten Ansatz in Jessa Crispins Buch – die Forderung, Feminismus gesamtgesellschaftlich zu denken und nicht als Frauenförderung innerhalb eines Männerklubs. Das soll heißen: Feminismus soll sich auf die Erschaffung einer Welt konzentrieren, in der die männlichen Maßstäbe außer Kraft gesetzt sind, weiblich besetzte Eigenschaften aufgewertet werden. Die Idee ist nicht neu – trotzdem müsste Crispin präzisieren, was sie meint. Ihre Beschreibung bleibt vage. Aus unserer patriarchal strukturierten Gesellschaft einfach auszusteigen, wie sie fordert – wie stellt sie sich das genau vor? Als Parallelgesellschaft zu einem Patriarchat, das größer, stärker und reicher ist?
Crispins Manifest konzentriert sich nicht auf das „wie“ im Großen sondern auf das „wie nicht“ im Kleinen. Manches ist spezifisch amerikanisch, ob es nun Privatschulen betrifft oder den Hass auf Hillary Clinton. Das ist einer der wenigen Namen, die Crispin nennt – den konkreten Vorwurf muss man sich aber dann auch da selbst dazu denken. Clinton steht für jenes kapitalistische System, das Jessa Crispin als Basis für die falsche Kultur benennt, in der es immer nur darum geht, wer den höchstbezahlten Job hat, was der Solidarität nicht gerade förderlich ist.
Eigentlich ist es erfrischend, wenn endlich einmal jemand wütend darüber wird, dass man versucht, uns „Sex and the City“ als Feminismus zu verkaufen. Aber Jessa Crispin ist sehr ungenau und neigt zu elefantösen Verallgemeinerungen. „Warum ich keine Feministin bin“ ist also ein Wutanfall, aber kein konstruktiver. Pauschalisierungen, diffuse Angriffe: Das ist die Trump-Methode, und die ist auch im Dienst einer guten Sache falsch. Da steht dann einfach, weiße Männer hätten sich nie erhoben, um für Gleichheit und Freiheit für alle zu kämpfen. Wenn sie damit meint, dass weder der amerikanische Bürgerkrieg noch die französische Revolution für Frauen gekämpft haben, dann haben nicht nur weiße Männer keine Revolutionen für Gerechtigkeit für alle angezettelt, sondern überhaupt niemand. Willkürliche Überspitzung ist eine Entwertung jeden Arguments.
Manche von Jessa Crispins Rundumschlägen sind richtig ärgerlich. Zum Thema Gewalt gegen Frauen wäre es ihr lieber, wir würden endlich nur von Menschen reden. Aber damit verhält es sich wie mit der Polizeigewalt in den USA gegen Schwarze: Es gibt auch unbewaffnete Weiße, die von Polizisten erschossen werden, es ist aber sehr viel seltener. Wenn man unbedingt die Fälle alle in einen Topf mit der Aufschrift „Menschen“ werfen will, wird man die Ungleichverteilung nicht bemerken, geschweige denn, je die Struktur entdecken, die dafür sorgt, dass so viele Schwarze umkommen.
Natürlich ist es idiotisch, wenn – wie im vergangenen Jahr geschehen – amerikanische Feministinnen fordern, man müsste jetzt endlich allen Frauen glauben. „Frauen lügen auch“ schreibt Crispin. So ist es. Selbst in den USA, wo vieles auf die Spitze getrieben wird, hat sich die logisch nicht begründbare Maximalforderung, allen zu glauben, nicht durchsetzen können. Europäische Dunkelfeldstudien kommen unterdessen relativ einheitlich zu dem Schluss, dass überhaupt nur zehn Prozent aller Vergewaltigungen angezeigt werden. Von denen, die dann vor Gericht landen, enden weniger als zehn Prozent mit einer Verurteilung. Das sind weniger als zehn von tausend Fällen. Was genau ist also Jessa Crispins Problem – will sie andeuten, es gebe eine Flut von Fehlurteilen gegen Männer? Sie hat jedenfalls keinen brauchbaren Vorschlag, wie man ein System schaffen könnte, Frauen zu ihrem Recht zu verhelfen, ohne dabei auch Fehler zu machen. Das mit dem Feminismus sei nicht leicht zu haben, schreibt sie. Genau, aber Generalisierungen und undurchdachter Oberflächenkontakt mit komplizierten gesellschaftlichen Problemstellungen – das ist ein Paradebeispiel dafür, wie man es sich leicht macht.
So ist Jessa Crispins Buch letztlich eine verpasste Chance – sie rührt an Themen, die wichtig sein könnten, und hat doch nichts dazu beizutragen außer Wut. Sie würde gerne eine echte Revolution anstoßen, damit der Feminismus über alternative Lebensformen nachdenkt, neue Strukturen schafft, die nicht mehr auf romantische Zweierbeziehungen abzielen. Das hätte ungeheures Potenzial, weil man dabei nebenher noch ganz unfeministische gesellschaftliche Probleme angehen könnte: Leistungs- und Konkurrenzgesellschaft, Einsamkeit durch Vereinzelung, Stadtplanung, Altenversorgung. Alles ruft nach alternativen Lebensgemeinschaften. Aber Darüber schreibt Jessa Crispin nicht. Vielleicht ist sie zu wütend, um klar zu denken.
Jessa Crispin: Warum ich keine Feministin bin. Ein feministisches Manifest. Aus dem Amerikanischen von Conny Lösch. Suhrkamp 2018, 145 Seiten, 12. 95 Euro.
Die Trump-Methode ist
auch im Dienst einer guten
Sache falsch
Alles ruft nach alternativen
Lebensgemeinschaften, aber
darüber schreibt Crispin nicht
Emanzipation als Accessoire: Gespielte Demo beim Chanel-Defilee der Frühjahrs-Kollektion 2015.
Foto: AP
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Über einige Standardsituationen der feministischen Feminismus-Kritik
am Beispiel eines Manifests der Journalistin Jessa Crispin
VON SUSAN VAHABZADEH
In Debatten ist es wie im Kino: Wer besonders schwungvoll eine Tür einrennen will, baut sich vorher am besten eine aus Pappmaché. So ungefähr funktioniert Jessa Crispins Buch „Warum ich keine Feministin bin – Ein feministisches Manifest“. Crispin beginnt mit einem Rundumschlag – sie könne sich nicht mehr zum Feminismus bekennen, weil der den Kontakt zu seinen gedanklichen Wurzeln verloren habe. Heute behaupteten alle, Feministinnen zu sein, und dann meinten sie damit doch nur, dass sie es innerhalb des Patriarchats zu etwas gebracht haben.
Die Provokation hat gewirkt. Als Jessa Crispins Buch im amerikanischen Original erschien, sorgte es für einigen Aufruhr. Denn sie ist natürlich doch Feministin, sie will nur, dass sich der Feminismus reformiert. Sie findet, er sei zum Lifestyle geworden, habe eine Selbsthilfementalität entwickelt, sei ein Zusammenschluss von Frauen, die sich nur für individuelle Hindernisse interessierten, nicht aber für das große Ganze. Frauen, die einen 650-Dollar-Pulli mit passender Aufschrift tragen und finden, das muss reichen.
Es ist sicher etwas dran an der These, dass der Feminismus sich an immer gleichen Debatten festgebissen hat als wäre Murmeltiertag. Und das ist tatsächlich besonders finster in einem Moment, in dem das Erstarken der Rechten seine bisherigen Errungenschaften bedroht. Aber prägen die paar Frauen, die sich einen solchen Pulli leisten können und wollen gleich den zeitgenössischen Feminismus? Interessant, dass der jetzt schick ist – aber wer sind denn nun eigentlich die zeitgenössischen Feministinnen, die Crispin hier anklagt, die ihre Mütter im Geiste verraten, deren Bücher alle nicht gelesen haben, und die sich für einen Lifestyle-Feminismus einsetzen, der sich im Tragen eines Pullis erschöpft? Crispin nennt tatsächlich nur eine Autorin – Laurie Penny. Und die hat sie selbst wiederum offensichtlich nicht gelesen. Denn ausgerechnet Penny verbindet Feminismus mit Kapitalismuskritik, mit Lifestyle hat sie nichts am Hut.
Trotz der lärmenden Anklage, die dann wenig Substanz hat: Es gibt einen sehr guten Ansatz in Jessa Crispins Buch – die Forderung, Feminismus gesamtgesellschaftlich zu denken und nicht als Frauenförderung innerhalb eines Männerklubs. Das soll heißen: Feminismus soll sich auf die Erschaffung einer Welt konzentrieren, in der die männlichen Maßstäbe außer Kraft gesetzt sind, weiblich besetzte Eigenschaften aufgewertet werden. Die Idee ist nicht neu – trotzdem müsste Crispin präzisieren, was sie meint. Ihre Beschreibung bleibt vage. Aus unserer patriarchal strukturierten Gesellschaft einfach auszusteigen, wie sie fordert – wie stellt sie sich das genau vor? Als Parallelgesellschaft zu einem Patriarchat, das größer, stärker und reicher ist?
Crispins Manifest konzentriert sich nicht auf das „wie“ im Großen sondern auf das „wie nicht“ im Kleinen. Manches ist spezifisch amerikanisch, ob es nun Privatschulen betrifft oder den Hass auf Hillary Clinton. Das ist einer der wenigen Namen, die Crispin nennt – den konkreten Vorwurf muss man sich aber dann auch da selbst dazu denken. Clinton steht für jenes kapitalistische System, das Jessa Crispin als Basis für die falsche Kultur benennt, in der es immer nur darum geht, wer den höchstbezahlten Job hat, was der Solidarität nicht gerade förderlich ist.
Eigentlich ist es erfrischend, wenn endlich einmal jemand wütend darüber wird, dass man versucht, uns „Sex and the City“ als Feminismus zu verkaufen. Aber Jessa Crispin ist sehr ungenau und neigt zu elefantösen Verallgemeinerungen. „Warum ich keine Feministin bin“ ist also ein Wutanfall, aber kein konstruktiver. Pauschalisierungen, diffuse Angriffe: Das ist die Trump-Methode, und die ist auch im Dienst einer guten Sache falsch. Da steht dann einfach, weiße Männer hätten sich nie erhoben, um für Gleichheit und Freiheit für alle zu kämpfen. Wenn sie damit meint, dass weder der amerikanische Bürgerkrieg noch die französische Revolution für Frauen gekämpft haben, dann haben nicht nur weiße Männer keine Revolutionen für Gerechtigkeit für alle angezettelt, sondern überhaupt niemand. Willkürliche Überspitzung ist eine Entwertung jeden Arguments.
Manche von Jessa Crispins Rundumschlägen sind richtig ärgerlich. Zum Thema Gewalt gegen Frauen wäre es ihr lieber, wir würden endlich nur von Menschen reden. Aber damit verhält es sich wie mit der Polizeigewalt in den USA gegen Schwarze: Es gibt auch unbewaffnete Weiße, die von Polizisten erschossen werden, es ist aber sehr viel seltener. Wenn man unbedingt die Fälle alle in einen Topf mit der Aufschrift „Menschen“ werfen will, wird man die Ungleichverteilung nicht bemerken, geschweige denn, je die Struktur entdecken, die dafür sorgt, dass so viele Schwarze umkommen.
Natürlich ist es idiotisch, wenn – wie im vergangenen Jahr geschehen – amerikanische Feministinnen fordern, man müsste jetzt endlich allen Frauen glauben. „Frauen lügen auch“ schreibt Crispin. So ist es. Selbst in den USA, wo vieles auf die Spitze getrieben wird, hat sich die logisch nicht begründbare Maximalforderung, allen zu glauben, nicht durchsetzen können. Europäische Dunkelfeldstudien kommen unterdessen relativ einheitlich zu dem Schluss, dass überhaupt nur zehn Prozent aller Vergewaltigungen angezeigt werden. Von denen, die dann vor Gericht landen, enden weniger als zehn Prozent mit einer Verurteilung. Das sind weniger als zehn von tausend Fällen. Was genau ist also Jessa Crispins Problem – will sie andeuten, es gebe eine Flut von Fehlurteilen gegen Männer? Sie hat jedenfalls keinen brauchbaren Vorschlag, wie man ein System schaffen könnte, Frauen zu ihrem Recht zu verhelfen, ohne dabei auch Fehler zu machen. Das mit dem Feminismus sei nicht leicht zu haben, schreibt sie. Genau, aber Generalisierungen und undurchdachter Oberflächenkontakt mit komplizierten gesellschaftlichen Problemstellungen – das ist ein Paradebeispiel dafür, wie man es sich leicht macht.
So ist Jessa Crispins Buch letztlich eine verpasste Chance – sie rührt an Themen, die wichtig sein könnten, und hat doch nichts dazu beizutragen außer Wut. Sie würde gerne eine echte Revolution anstoßen, damit der Feminismus über alternative Lebensformen nachdenkt, neue Strukturen schafft, die nicht mehr auf romantische Zweierbeziehungen abzielen. Das hätte ungeheures Potenzial, weil man dabei nebenher noch ganz unfeministische gesellschaftliche Probleme angehen könnte: Leistungs- und Konkurrenzgesellschaft, Einsamkeit durch Vereinzelung, Stadtplanung, Altenversorgung. Alles ruft nach alternativen Lebensgemeinschaften. Aber Darüber schreibt Jessa Crispin nicht. Vielleicht ist sie zu wütend, um klar zu denken.
Jessa Crispin: Warum ich keine Feministin bin. Ein feministisches Manifest. Aus dem Amerikanischen von Conny Lösch. Suhrkamp 2018, 145 Seiten, 12. 95 Euro.
Die Trump-Methode ist
auch im Dienst einer guten
Sache falsch
Alles ruft nach alternativen
Lebensgemeinschaften, aber
darüber schreibt Crispin nicht
Emanzipation als Accessoire: Gespielte Demo beim Chanel-Defilee der Frühjahrs-Kollektion 2015.
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Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Mag sein, dass Jessa Crispins Manifest ein wenig unausgegoren ist, räumt Catherine Newmark ein, auch erscheint es der Rezensentin an manchen Stellen naiv oder widersprüchlich. Dennoch findet sie die Intervention der amerikanischen Autorin richtig und wichtig. Crispin argumentiere nicht gegen einen Feminismus, der es zu weit getrieben habe, sondern im Gegenteil gegen einen, der sich zwar in den Medien größtmögliche Aufmerksamkeit sichert, in der Sache aber ziemlich ungefährlich sei, wenn nicht gleich ziemlich schnöde: Privilegierte Frauen versuchen, in Arbeitsleben und Politik die letzten noch nicht erklommenen Bastionen der Macht zu erstürmen. Crispin wünscht sich den Feminismus dagegen kritischer gegenüber jeglichen Machtverhältnissen. Auch schreibt sie recht bissig gegen weibliche Selbstviktimisierung und pauschale Abwertung von Männern. Das findet die Rezensentin ebenfalls sympathisch und bedenkenswert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Crispins Suada hat nicht nur verbalen Schmackes, sondern auch intellektuellen Charme. Es macht Spaß, ihr dabei zu folgen, wie sie vermeintliche Gewissheiten des Dritte-Welle-Feminismus zerlegt.« Nina Apin taz. die tageszeitung 20181009