Was bewirkt das Licht in der Natur, am Himmel, auf den Straßen, in den Wohnungen? Gibt es Laserschwerter wirklich? Können Pflanzen einen Sonnenbrand bekommen?Bei dieser Entdeckungsreise geht einem so manches Licht auf: Wissensaspekte aus den Bereichen Geographie, Physik, Chemie, Biologie, Geschichte und Literatur schließen dabei immer wieder an die unmittelbare Lebenswelt der Leserinnen und Leser an. Pfiffige Illustrationen von Sybille Hein und faszinierende Fotos führen mitten hinein in die Rätsel und Fragen des Lichts.
Taschenbücher
ELKE KRASNY: Warum ist das Licht so schnell hell? Eine Reise durch die Welt des Lichts. Herausgegeben vom Technischen Museum Wien. Illustrationen: Sybille Hein und Moidi Kretschmann. Fischer Schatzinsel (80710) 2007. 110 Seiten, 8,95 Euro.
Es geht um das faszinierende Thema Licht. Die Autorin beleuchtet es von vielen Seiten, als Naturphänomen, mit dessen Erforschung sich Wissenschaftler von Isaac Newton bis Albert Einstein befasst haben, bis hin zu Fragen nach dem alltäglichen Umgang mit Licht. So macht sie dem Leser auf amüsante Weise klar, wie breit die Spanne ist zwischen der Wohnzimmerlampe und dem Polarlicht oder der Sonnenuhr und dem Laserstrahl. Dazu beantwortet sie Fragen, zum Beispiel warum manche Quallen leuchten oder wie man mit den Fingern Schattentheater macht. Mit der Ausstattung dieses Sachbuchs hat sich der Residenz Verlag, auf dessen Lizenz diese Ausgabe basiert, selbst übertroffen. Neben vielen bunten Fotos machen vor allem die witzig-frechen Illustrationen von Sybille Hein Spaß. Und die Idee, mit volkstümlichen Redensarten auf das Thema zu verweisen, ist geradezu genial. Da ist der Leser „Feuer und Flamme”, und es geht ihm wahrlich „ein Licht auf”, auch wenn er keine „große Leuchte” in Naturwissenschaften sein sollte. (ab 10 Jahre)
FRANCESCO D’ADAMO: Iqbal. Ein Junge kämpft für die Freiheit. Aus dem Italienischen von Julia Riesz. Ravensburger Taschenbuch (58264) 2007. 160 Seiten, 6,20 Euro.
Nach den spektakulären Rückrufaktionen von gesundheitsschädlichem Spielzeug „made in China”, kamen in der Presse auch die häufig immer noch skandalösen Arbeitsbedingungen in den Fabriken der Dritten Welt zur Sprache, und die Öffentlichkeit wurde aufgefordert, Produkte mit dem FairTrade-Siegel zu kaufen. Dahinter steht die Organisation „Fairer Handel” mit Grundsätzen wie: „ Ausbeutung, Kinder- und Sklavenarbeit ist verboten.” Um Kindersklaven in pakistanischen Teppichwebereien geht es in dem aufrüttelnden Roman des italienischen Autors Francesco D’Adamo. Anlass für die Idee, über ihr Schicksal zu schreiben, war ein Zeitungsartikel, in dem von der Befreiung zahlreicher Kindersklaven durch den Jungen Iqbal und die „Bounded Labour Liberation Front of Pakistan” (BLLF) die Rede war. Mit seinem Roman wollte der Autor diesem tapferen Jungen, der seinen Mut mit dem Leben bezahlte, ein Denkmal setzen. Die Figur des Mädchens Fatima, aus deren Sicht die Geschichte geschrieben ist, ist fiktiv, aber was sie vom Leben der Kindersklaven in den Teppichwebereien Pakistans erzählt, ist genau recherchiert und nimmt dem Leser den Atem. Verkauft von ihren Eltern, die sich wegen Krankheit oder Missernten verschulden mussten, leben die Kinder wie Sklaven ohne Hoffnung, die Schulden je abarbeiten zu können. Bis Iqbal kommt, der es trotz grausamer Strafen wagt, sich zu wehren, und dem es schließlich gelingt, zu fliehen und Hilfe zu holen. (ab 12 Jahre)
HILDE ELISABETH MENZEL
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH