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»Mampf! Crunch! Mmh, lecker, das Buch!« Krümelmonster
Gerade Jungen beschäftigen sich lieber mit ihrem PC als mit Büchern. Die Folge ist mangelnde Lesekompetenz. Der Grund: Die in Schule und Elternhaus verordnete »gute Literatur« entspricht nicht den Lesebedürfnissen von Jungen. Katrin Müller-Walde fordert, bei der Leseförderung die Interessen von Jungen stärker zu berücksichtigen. Ihr Buch bietet erstmals einen geschlechtsspezifischen Zugang zur Bildungsdebatte und enthält im Ratgeberteil 50 Lektüre-Empfehlungen von Jungs für Jungs.
Inhalt:
Teil I Warum Jungen nicht mehr lesen?
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Produktbeschreibung
»Mampf! Crunch! Mmh, lecker, das Buch!« Krümelmonster

Gerade Jungen beschäftigen sich lieber mit ihrem PC als mit Büchern. Die Folge ist mangelnde Lesekompetenz. Der Grund: Die in Schule und Elternhaus verordnete »gute Literatur« entspricht nicht den Lesebedürfnissen von Jungen. Katrin Müller-Walde fordert, bei der Leseförderung die Interessen von Jungen stärker zu berücksichtigen. Ihr Buch bietet erstmals einen geschlechtsspezifischen Zugang zur Bildungsdebatte und enthält im Ratgeberteil 50 Lektüre-Empfehlungen von Jungs für Jungs.

Inhalt:
Teil I Warum Jungen nicht mehr lesen? Kapitel 1 Warum Sie dieses Buch lesen sollten 11 Kapitel 2 Das "gute Buch" und sein schlechter Ruf 20 Kapitel 3 Was bedeutet Lesen? 31 Kapitel 4 Vom kleinen (großen) Unterschied 45 Kapitel 5 Das Gehirn sieht Lesen nicht vor, oder: Wenn sich das Lesefenster schließt 56 Kapitel 6 Das Phänomen Boys' Underachievement - und was die Schule leisten könnte 65 Kapitel 7 Jungen fördern, Mädchen sind schon stark genug! 77 Teil II ? und wie wir das ändern können Kapitel 1 Wie ich es schaffe, mein Kind zum Lesen zu bewegen 95 Kapitel 2 Was Lehrer tun, Eltern wissen und sie gemeinsam erreichen können 114 Kapitel 3 Was ist ein gutes Jungenbuch? 137 Teil III Der Jungen Wahl: "Coole Bücher" aus der Sicht von Heranwachsenden Kapitel 1 12- bis 14-Jährige 147 Kapitel 2 14- bis 15-Jährige 185 Kapitel 3 16- bis 18-Jährige 204 Kapitel 4 Und jetzt? 222 Kapitel 5 Mein Sohn liest wieder: Zehn goldene Regeln, damit das so bleibt 224 Danksagung 226 Anmerkungen 227 Bibliografie: Bücher, Zeitschriftenartikel und Webseiten 234 Liste der empfohlenen Bücher 237

Author comments:
?Wie bitte? Jungen lesen nicht mehr? Das stimmt doch gar nicht! Mein Sohn ist fünf und liest fließend! So kommentierte neulich eine Hamburgerin, 45, das Buch. Das Interessante: Die lebhafte Mutter liegt sowohl richtig als auch falsch. Natürlich glaube ich ihr, dass ihr ?ganzer Stolz? bereits zusammenhängend Sätze lesen kann. Ebenso ist unbestritten, dass Jungen überall in Deutschland lesen. Sie lesen aber immer weniger den so genannten fiktiven Roman, das ?gute Buch?, die emotional anspruchsvolle Geschichte. Ist das so schlimm? Ich denke: Ja. Beim Lesen fühlen wir uns in Menschen ein. Wir setzen uns mit ihren Lebensentwürfen auseinander, entwickeln dabei eine Identität, Sozialkompetenzen inklusive. Kein anderes Medium kann dieses spielerische ?Training? im Kinderzimmer über Jahre hinweg ersetzen: Wir empfinden Glück, Schmerz, Leid und Hoffnung, lernen von den Erfahrungen anderer, ohne ihre Abenteuer tatsächlich selbst erleben zu müssen. Gehirnforscher haben nun herausgefunden, warum Jungen sich im Gegensatz zu Mädchen mit dem Roman so schwerer tun. Mädchen nutzten beim Lesen Bereiche des Gehirns, die Jungen nicht haben. So wundert es nicht, dass Mädchen auch im Deutschunterricht in der Regel besser abschneiden. Kommunikationskompetenzen sind jedoch in einer Wissensgesellschaft zunehmend gefragt. Deshalb ist es für Jungen so wichtig anhaltend Leselust zu entwickeln. Und: Nur weil ein Junge mit 5 Jahren schon lesen kann, bedeutet es nicht, dass er es auch ein Leben lang aus eignem Antrieb tun wird. Dazu gehört viel mehr. Die potentielle Leseratte muss gesellschaftlichen, medialen und psychologischen Einflüssen immer wieder trotzen. Dafür brauchen Jungen unsere Hilfe. Das Buch zeigt Ihnen, was Sie tun können. Ihre Katrin Müller-Walde

Leseprobe:
"Lesen? Der doch nicht, der spielt doch den ganzen Tag Computer." Das ist eine der Standardantworten, die ich seit gut drei Jahren immer wieder von Eltern bekomme, wenn ich sie nach den Lieblingsbüchern ihrer Söhne frage. Anfangs trieb mich rein mütterliche Fürsorge, dem eigenen Nachwuchs die richtigen Bücher unter den Weihnachtsbaum zu legen. Mehr als einmal hatte ich mich beim Kaufen vergriffen und über unsinnig ausgegebenes Geld geärgert. Mehr als einmal waren die Empfehlungen von Verkäuferinnen nicht wirklich hilfreich gewesen. Mit jedem falschen Tipp, das merkte ich, ließ das Interesse an Büchern bei meinem damals 13-Jährigen nach. Hilfe versprachen zunächst Ratgeber wie Hexen, Hobbits und Piraten - die besten Bücher für Kinder. Allein, Empfehlungen für Jungen, die älter als zwölf Jahre und damit im so genannten Rüpelalter waren, fand ich nicht. Zudem setzten Autorinnen wie Susanne Gaschke (DIE ZEIT) oder Monika Osberghaus (FAZ) in Was soll ich denn lesen? ganz bewusst auf das so genannte "gute Buch", also auf "pädagogisch wertvolle Literatur" von Tom Sawyer bis Oliver Twist. Das hatte ich alles schon probiert. Vergeblich. Ich musste also weitersuchen. Ich sprach mit Jugendlichen, Eltern und Lehrern, schließlich mit Leseforschern und Psychologen. Immer klarer wurde: Nicht nur mein Sohn hatte keine Lust mehr zu lesen. An Realschulen wie Gymnasien klagten Pädagogen gleichermaßen: "An Jungen kommen wir im Deutschunterricht kaum noch ran." Auf die Frage "Warum?" antworteten mir Leseforscher unverblümt: "Lesen gilt heute unter männlichen Jugendlichen als weibisch!" Wenn das Buch als Freizeitbeschäftigung nicht schon in der Grundschule ausgemustert wurde, trotz oder gerade wegen der liebevollen Zuwendung von Müttern, Lehrerinnen, Bibliothekarinnen und Buchhändlerinnen, sei es spätestens mit 13 für Jungen ein rotes Tuch. Welcher echte Kerl wolle auf dem Weg zum Mann von seinen Peers schon gern ein "Weichei" genannt werden? Das kam mir bekannt vor. Und doch zweifelte ich, dass dies die ganze Erklärung sein sollte. Den Trend zur Leseunlust, bezogen vor allem auf den fiktiven Roman, hat PISA bestätigt. Demnach sind Jungen und Mädchen in mehr als zwanzig Ländern Europas davon betroffen, Jungen jedoch vergleichsweise stärker als Mädchen. Ein Viertel unserer Jungen kann nur auf elementarstem Niveau lesen und schreiben. Schlimmer noch: Der Anteil der Schüler, die so gut wie gar nicht lesen können, ist in Deutschland mit 10 Prozent fast doppelt so hoch wie im OECD-Durchschnitt.1 Doch nicht nur in Europa wird das Nichtlesen immer mehr zum Thema. Wissenschaftler in Übersee beschäftigen sich schon seit ein paar Jahren mit der Frage, warum Jungen im Vergleich zu Mädchen auch zunehmend schlechter in der Schule abschneiden. Boys' Underachievement heißt die Herausforderung, die sich, wie es scheint, in fast allen Industriestaaten gleichermaßen stellt. Wer den Dingen auf den Grund gehen will, kommt an der zentralen Einflussgröße "Leselust" nicht vorbei.
Autorenporträt
Katrin Müller-Walde ist Fernsehjournalistin und moderierte von 1994 bis 2000 als Redakteurin im Studio die Hauptausgabe der ZDF-Nachrichtensendung heute. Ihre Erfahrungen mit ihrem ungern lesenden Sohn waren für sie der Anlass, sich mit der Leseunlust von Jungen zu beschäftigen und dieses Buch zu schreiben.