Nun schon zum zweiten Mal bringt uns Jürgen Kaiser die Schwaben und ihre erfolgreiche Geschichte näher. Nachdem er auf seine unnachahmliche Art in seinem ersten Band Warum Schwaben alles können wenn sie wollen erzählt hat, warum die Schwaben das geworden sind, was sie heute darstellen und warum Diakonie beispielsweise ausgerechnet in Württemberg entstehen und wachsen konnte, wendet er sich einer weiteren, oft falsch gedeuteten Eigenart der Schwaben zu: Ihre offensichtliche Distanz zu Fremden.Sie wirkt auf Zugereiste, Rei geschmeckte wie der Schwabe sie nennt, distanzierend oder abweisend. In der Tat dauert es lang, mit den Schwaben Freundschaft zu schließen. Wenn sie aber gewachsen ist, hält sie wirklich ewig.Es sind wohl viele schlechte Erfahrungen mit Fremden, vor allem wenn sie das arme Land ausbeuteten, die die Schwaben so zurückhaltend und abwartend gemacht haben. Trotzdem ist Württemberg immer auch ein Migrationsland gewesen. Stuttgart wurde nach dem Zweiten Weltkrieg sogarStadt der Auslandsdeutschen genannt. Dass dieser Zuzug den Schwaben gut getan hat und dies letztlich auch zur Entstehung des Musterländle einen wichtigen Beitrag leisten konnte, beschreibt Kaiser in seinem herzhaft und süffig geschriebenen neuen Geschichten.So ist auch der zweite Band voller geschichtlicher Ereignisse, reich an Aha-Effekten und wirklich ein Ratgeber, wie man sich die Herzen dieses süddeutschen Volksstammes dauerhaft erobern kann.