Demokratiefördernde Geberstaaten sind hinsichtlich ihrer Interventionen in Transformationsländern mit komplexen Wirkungszusammenhängen konfrontiert. Konfliktbehaftete Umfelder setzen sie einem "Demokratisierungs-Stabilitätsdilemma" aus. Wenn destabilisierende Folgewirkungen eines Systemwechsels die eigenen Interessen gefährden, dann stellen demokratische Geber ihre Demokratieförderpolitik in den Nehmerländern zurück. Die demokratisierungspolitische Geberpraxis über verschiedene Zeiträume und Nehmerländer belegt Abweichungen vom erwarteten normativen, demokratiefördernden Verhalten. Wie lassen sich diese Verhaltensabweichungen erklären? Die Autorin Janette Uhlmann analysiert anhand der Zielkonflikte vergleichend, welche Risiken für die Geber bestehen und wie sich diese spezifische Konfliktsituation auf deren Ziel und Praxis der Demokratieförderung auswirkt. Vorliegende Studie trägt zur vergleichenden Forschung unterschiedlicher Demokratieförderstrategien sowie der Risikoanalyse politischer Interventionen bei. Gezieltere Konflikt- und Prognosefähigkeit, wie außen- und entwicklungspolitische Interventionen auf Geberländer wirken, haben einen hohen praktischen Wert für Politikberatung.