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"Ein überaus kluger Mensch hat einmal unter anderem gesagt, daß nichts schwerer sei, als auf die Frage zu antworten: 'Warum soll ich unbedingt edel sein?' Sehen sie, es gibt drei Arten Schufte in der Welt: erstens die naiven Schufte - das sind die, die überzeugt sind, daß ihre Schuftigkeit der höchste Edelmut sei; zweitens die verschämten Schufte - das sind die, die sich der eigenen Schuftigkeit zwar schämen, dabei aber doch bei ihrer Schuftigkeit unbedingt beharren. Und schließlich einfach Schufte, sagen wir: echte Schufte oder Vollblutschufte - Nun sagen Sie mir, bitte, was ich einem solchen…mehr

Produktbeschreibung
"Ein überaus kluger Mensch hat einmal unter anderem gesagt, daß nichts schwerer sei, als auf die Frage zu antworten: 'Warum soll ich unbedingt edel sein?' Sehen sie, es gibt drei Arten Schufte in der Welt: erstens die naiven Schufte - das sind die, die überzeugt sind, daß ihre Schuftigkeit der höchste Edelmut sei; zweitens die verschämten Schufte - das sind die, die sich der eigenen Schuftigkeit zwar schämen, dabei aber doch bei ihrer Schuftigkeit unbedingt beharren. Und schließlich einfach Schufte, sagen wir: echte Schufte oder Vollblutschufte - Nun sagen Sie mir, bitte, was ich einem solchen echten Schuft auf die Frage, warum er denn unbedingt edel sein solle, antworten könnte?" F. M. Dostojewskij

Kurt Bayertz sagt klar und deutlich, warum man moralisch sein soll. Ohne philosophischen Jargon und ohne überflüssige Gelehrsamkeit greift der Verfasser auf vielfältige Überlegungen zurück, die in der Geschichte des philosophischen Denkens entwickelt wurden, und prüft ihre Stärken und Schwächen. Schrittweise und immer wieder verdeutlicht durch Beispiele entsteht aus dem Gedankengang des Buches ein plastisches Bild der Funktion, des Sinns von Moral. Wer diese Funktion erfaßt hat, weiß auch, warum man moralisch sein soll.
"Edel sei der Mensch, hilfreich und gut" - aber warum eigentlich? Daß wir moralisch sein sollen, ist für jeden von uns (hoffentlich) einleuchtend. Aber es dürfte manchem schwerfallen, eine klare Antwort auf die Frage zu geben, warum wir es sein sollen. Eine solche Antwort gibt dieses Buch.
Autorenporträt
Kurt Bayertz, geb. 1948, lehrt als Professor für praktische Philosophie an der Universität Münster. Ethik, angewandte Ethik, Anthropologie und politische Philosophie gehören zu seinen wichtigsten Arbeitsgebieten.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Ein Buch über Moral, das sich liest wie ein Krimi, behauptet Detlef Horster und preist Kurt Bayertz' Abhandlung über moralisches Handeln außerdem als niveauvolle Lektüre von tiefgründigem Witz. Die Antwort auf Bayertz' Frage "Warum eigentlich moralisch sein?" fände sich erst am Schluss, teilt Horster mit und warnt davor, einfach von hinten mit der Lektüre anzufangen. Der Autor entwickele Argumente, komme zu einer These und sei dann durchaus in der Lage, sie wieder zu verwerfen, verrät Horster, weshalb es sich eben nicht anböte, die Antwort einfach nachzuschlagen und Bayertz' Argumentationswege zu übergehen. Das Schöne an dem Buch sei, gesteht der Rezensent, dass es ganz praktische Fragen stelle. Klagen über den Sittenverfall interessierten den Autor nicht; wären die Menschen von Natur aus gut, bräuchte man keine Moral, wären sie von Natur aus schlecht, "bliebe Moral wirkungslos", zitiert er den Autor. Moral sei für Bayertz, fasst Horster dann doch für den interessierten Leser zusammen, eine soziale Institution und damit ebenso real "wie eine Ehe oder eine Währung".

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