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13 Kundenbewertungen

Kleinkinder außer Rand und Band, Zehnjährige, die Eltern und Lehrern keinen Respekt entgegenbringen: Unter dem Deckmantel eines »partnerschaftlichen« Umgangs werden Kinder überfordert, erhalten weder Struktur noch Orientierung und entwickeln sich deshalb zu kleinen Tyrannen. Nur wenn unsere Kinder wieder wie Kinder behandelt werden, können sie lebensfähig und glücklich werden. Ein Buch für alle, die wollen, dass unsere Gesellschaft ihre Kinder lieben kann ...

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Produktbeschreibung
Kleinkinder außer Rand und Band, Zehnjährige, die Eltern und Lehrern keinen Respekt entgegenbringen: Unter dem Deckmantel eines »partnerschaftlichen« Umgangs werden Kinder überfordert, erhalten weder Struktur noch Orientierung und entwickeln sich deshalb zu kleinen Tyrannen. Nur wenn unsere Kinder wieder wie Kinder behandelt werden, können sie lebensfähig und glücklich werden. Ein Buch für alle, die wollen, dass unsere Gesellschaft ihre Kinder lieben kann ...
Autorenporträt
Dr. Michael Winterhoff, geboren 1955, Dr. med., ist Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie Psychotherapie.

Carsten Tergast wurde 1973 in Leer/Ostfriesland geboren. Nach einer Lehre als Sortiments-Buchhändler absolvierte er ein Literatur- und Medienwissenschaftsstudium in Paderborn und arbeitete als freier Mitarbeiter des Westfalen-Blatts, sowie als Redakteur und Chef vom Dienst beim Branchenmagazin BuchMarkt. Seit Ende 2005 ist er freiberuflicher Journalist, Autor und Texter für verschiedene Print- und Online-Publikationen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 31.12.2008

Untenrum nicht ganz reinlich
Vier Bestseller 2009, denen man es nicht zugetraut hätte
Charlotte Roche: Feuchtgebiete. Roman
Erfolge haben viele Väter. Bei diesem Überraschungserfolg sind auch ein paar Mütter dabei. Eine der Mütter ist die Hygiene. Sie hat dafür gesorgt, dass das Kind sich nicht gern wäscht. Untenrum. Einer der Väter ist Comedian. Er hat dem Kind beigebracht, wie man das Prinzip Pleiten, Pech und Pannen durch alle Körperöffnungen dekliniert. Außerdem hat er eine Affäre mit der besten Freundin der Hygiene angefangen, der Peinlichkeit. Dadurch wurde das Kind ein altkluges Scheidungskind. Alles, was sein haltloses, schamloses Plappermaul über die Körperöffnungen, über das Peinliche, das Unhygienische und die Pannen beim Sex ausplauderte, diente nun nicht nur der Erheiterung des Publikums. Sondern auch seiner Erbauung. Es durfte nun über die Slapstick-Nummern der frühreifen Göre mit Duschköpfen und anderen Requisiten zugleich lachen und weinen, denn in allen diesen Verrenkungen und Pointen waren ja die Hilferufe eines traurigen Scheidungskindes nicht zu überhören, das keine Selbstverstümmelung scheuen würde, wenn es dadurch nur gelänge, die Eltern wieder zusammenzuführen. So gehört zu den Müttern des Erfolgs die Zweideutigkeit, ob in der heilen Familie, die hier ersehnt wird, der Comedian oder sein melodramatischer Rivale der rechtmäßige Vater ist. lmue
Michael Winterhoff: Warum unsere Kinder Tyrannen werden. Oder: Die Abschaffung der Kindheit.
Nicht gerade packend geschrieben, nicht sehr klar gegliedert und einen Ausweg aus der Misere weist es auch nicht. Michael Winterhoffs „Warum unsere Kinder Tyrannen werden. Oder: Die Abschaffung der Kindheit” schleppt einiges mit, was auf der Rennbahn der Bestseller hinderlich ist. Trotzdem gehört es mit 300 000 Exemplaren zu den meistverkauften und, wie man auch vermuten darf, meistgelesenen Büchern des Jahres. Es ist ein Buch der Schrecken des Alltags. Niklas, Max, Claudia und ihresgleichen sind Monster zwischen drei und vierzehn, fundamental unfähig, sich in ihrer Welt zurechtzufinden, mit anderen zu leben, Altersgenossen und Älteren ein Rätsel und eine Plage. Was wir so wenig verstehen, will Winterhoff aufklären: Die Ursache der Verwirrung sind wir, die Käufer, die Erwachsenen, die nicht mehr wissen, dass Kinder keine Erwachsenen sind, dass sie nicht nach Gründen und Argumenten handeln, sondern in persönlichen Beziehungen, den Eltern, Erzieherinnen, Lehrern zuliebe. Also heißt Erziehung, Autorität geltend zu machen. Michael Winterhoff will nicht reaktionär wirken, aber konservativ ist sein Ansatz doch: Kinder sind nicht Partner der Erziehung, sondern Wesen, die angeleitet werden müssen. In der Diskussion um Kinder und Erziehung macht Winterhoff den Helmut Schmidt. Das heißt aber nicht, dass alles falsch ist. stsp
Uwe Tellkamp: Der Turm. Geschichte aus einem versunkenen Land.
„Das verkauft sich nicht, mag das Feuilleton auch schreiben, was es will!” Vor einem halben Jahr wäre es schwer gefallen, dieser Behauptung zu widersprechen. Zu viele Gründe sprachen dafür, dass Uwe Tellkamps „Turm” nur ein kleines Publikum würde finden können. Das Buch glich mit knapp tausend Seiten einem echten Wälzer, schien ein schwerer Brocken; das Geschehen aber ließ sich in einem Satz zusammenfassen: Ein Junge wird erwachsen und ein Land geht unter – wobei die aufregenden Monate der Revolution und des Neubeginns nicht einmal geschildert werden. Dem Autor eilte überdies der Ruf voraus, ehrgeizig und schwierig zu sein, einer mit „Kunstwollen” und einer Vorliebe für Pathos und mäandernde Sätze. Dann las man den schwierigen Anfang, kursiv gesetzt: „Suchend, der Strom schien sich zu straffen in der beginnenden Nacht . . .” Dieser Erzähler schien viel Zeit zu haben, begleitete seine Figuren Seite um Seite beim Kaffeetrinken oder auf Spaziergängen durch ein Dresdner Villenviertel. Apart, gekonnt – aber wen sollte das interessieren? Das Buch war äußerst gebildet, nutzte verschiedenste Formen, stellte seinen einschüchternden Anspielungsreichtum immer wieder heraus . . . Nein, das konnte man nicht verkaufen. Es ist anders gekommen, und zwei Dinge – wenigstens – sind daraus zu lernen: Der Leser ist wie eh und je unbekanntes, rätselhaftes Wesen. Und diesmal erlag er hunderttausendfach dem Sog, der entsteht, wenn Zeitgeschichte und Romantik sich vermählen. jby
Richard David Precht: Wer bin ich – und wenn ja, wie viele? Eine philosophische Reise.
Es gab nicht wenige, für die war Richard David Prechts Erfolg ein echtes Ärgernis. Populärphilosophie vom Allergruseligsten. Was kann das schon für ein Text sein, dem es gelingt, Hape Kerkelings Super-Bestseller „Ich bin dann mal weg” von der Spitze der Buch-Charts zu verdrängen? Tatsächlich lässt sich einiges bemängeln: fehlende Lektüre-Sorgfalt, unverhohlenes Bildungsgeprotze, gedankliche Unschärfen. Und dennoch: Am Ende ist „Wer bin ich – und wenn ja, wie viele?” eine schlau betitelte, aber ziemlich klassische Einführung in die Philosophie, die sich ernsthaft darum bemüht, zentrale philosophische Fragen so zugänglich wie möglich zu stellen. Wenn solche Bücher Massenerfolge werden, ist eigentlich doch alles gut. crab
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"Winterhoff trifft auf einen bloßliegenden Nerv, der pocht und klopft und schmerzt." Der Spiegel