Warum lässt Gott Leid zu - ein Erklärungsversuch
Cover und Aufmachung:
Das Buch springt einem in der Buchhandlung aufgrund der Signalfarbe rot bereits sofort ins Auge. Was mir zudem sehr gut gefällt, ist die Symbolik, die für jeden eigene Interpretationsmöglichkeiten zulassen.
So ist das
zerbrochene Herz Symbol für Leid, im weiteren Sinne steht es auch für den Bruch der Liebe zu Gott, die…mehrWarum lässt Gott Leid zu - ein Erklärungsversuch
Cover und Aufmachung:
Das Buch springt einem in der Buchhandlung aufgrund der Signalfarbe rot bereits sofort ins Auge. Was mir zudem sehr gut gefällt, ist die Symbolik, die für jeden eigene Interpretationsmöglichkeiten zulassen.
So ist das zerbrochene Herz Symbol für Leid, im weiteren Sinne steht es auch für den Bruch der Liebe zu Gott, die durch Leid entstehen kann. Der Bogen über dem Herz, ähnlich wie ein Heiligenschein, ist in der Farbe blau gehalten (Himmelsfarbe) und charakterisiert für mich die stetige Präsenz Gottes über den Dingen - auch in schlechten Zeiten. Insofern ist das Cover m. E. sehr passend zum Titel und macht definitiv neugierig auf den Inhalt - sehr gelungen!
Inhalt:
Der Autor versucht in diesem Buch, eine Frage auf das Thema zu finden, warum Gott Leid zulässt. Dabei schöpft er viel aus eigenen Lebenserfahrungen und Erlebnissen und nähert sich schrittweise möglichen Antworten an. Dabei lässt er neben der Bibel auch andere geistige Quellen zu Wort kommen.
Mein Eindruck:
Die Frage nach dem "Warum lässt Gott Leid zu?" kennt wohl jeder Christ, jeder setzt sich früher oder später damit auseinander und so war ich gespannt, wie dieses Buch das Thema verarbeitet.
Von diesem Autor las ich das erste Mal. Ich war aber von Anfang an begeistert von der lebendigen und praxisnahen Erzählweise, der Autor schildert sehr authentisch seine eigene Betroffenheit, greift seine Beispiele direkt aus dem Leben und nähert sich so dem Thema sehr praxisnah. Zudem macht er von Anfang an klar, dass es nicht die eine richtig Antwort geben kann, dass er selber nach wie vor immer wieder auf der Suche ist.
Philip Yancey beschreibt sehr eindrücklich und ausführlich die Unglücke, die ihn zur Antwortsuche nach dem Sinn von Leid inspiriert haben. Besonders beschäftigen ihn neben anderen Ereignissen immer wieder die Naturkatastrophe 2011 in Japan und der Amoklauf an der Sandy Hook Elementary School. Durch die Ausführlichkeit seiner Schilderungen ist das Buch packend zu lesen und die Unglücke gehen dem Leser sehr zu Herzen.
Doch so packend die Erfahrungsberichte zu lesen sind, nehmen sie gefühlt mindestens die Hälfte des Inhalts ein. Erst ab der 2. Hälfte des Buches nähert sich der Autor langsam der Frage aus dem Titel. Er zitiert aus der Bibel und kommt für mich zu einem plausiblen Schluss, warum Leid in der Welt existiert. Viel wichtiger ist jedoch die Erkenntnis, dass es weniger darauf ankommt, sich über die Ursache des Leidens Gedanken zu machen, sondern vielmehr, sich um den Umgang mit dem geschehenen Leid zu kümmern. Uns sollte bewusst sein: Wenn wir leiden, ist Gott immer für uns da und Leid hat vor allem dann einen Sinn, wenn wir es nutzen, anschließend etwas Besseres daraus zu machen und unser Leben ändern. Ich habe dies als tröstlich, aber auch als Umschwung von der ursprünglichen Fragestellung nach der Ursache hin zum Umgang mit den Folgen empfunden. Besonders in den letzten Abschnitten hatte ich das Gefühl, der Autor reißt einige Dinge an, benennt sie kurz, kommt aber nicht richtig zum Punkt. Am Ende des Buches erfolgt dann aber noch mal eine schlüssige Zusammenfassung, die ich als guten Abschluss empfunden habe.
Das Buch ist somit anders ausgefallen, als von mir erwartet. Obwohl mir klar war, dass die Frage im Titel eindeutig nie geklärt sein wird, hat mich doch der Umschwung im Buch hin zum Umgang mit den Folgen überrascht. Der thematische Schwerpunkt passt nur bedingt zum Titel. Dennoch konnte ich durch die Beispiele und einige gute Zitate vieles für mich persönlich mitnehmen und kann dieses Buch jedem empfehlen, der sich mit dem Thema auseinandersetzen möchte. Es ist gut zu lesen und eröffnet eine neue Sicht auf das Thema Leid.
Fazit:
Lebensnahe Auseinandersetzung mit der Frage, warum Gott Leid zulässt und wie man damit lernt umzugehen - gut zu lesen und zum Nachdenken anregend