Wie wird Vergangenheit erzählt oder verschwiegen? Was wird erinnert und was vergessen? Der Umgang mit der (eigenen) Geschichte formt gesellschaftliche Identitäten: über ein Jahrhundert Fremdherrschaft in Polen, Gulag und stalinistischer Terror in der Sowjetunion, Weltkriege, Kriegsgefangenschaften und Exilerfahrungen, Umerziehungslager in Jugoslawien, die Zerfallskriege auf dem Balkan, Zensur und Propaganda. Die fundamentalen Transformationsprozesse, die derzeit in Europa zu beobachten sind, beeinflussen erinnerungskulturelle Diskurse und lassen uns die Narrative der Vergangenheit neu hinterfragen. Die Beiträge in diesem Band untersuchen Prozesse des Erinnerns und deren Auswirkungen auf die Gegenwart in Ost- und Südosteuropa. An der Schnittstelle von kommunikativem und kulturellem Gedächtnis, Geschichtspolitik und Erinnerungsbewegungen, analogen und digitalen Medien- und Archivtechnologien entwickeln wissenschaftliche und künstlerische Debatten eine eigene Dynamik. Dabei stellt sich die Frage: Was bleibt?