Was wissen Hunde? Wie denken sie?
Die Kognitionswissenschaftlerin Alexandra Horowitz hat auf diese Fragen überraschende und unterhaltsame Antworten parat. Sie erklärt in diesem Buch, wie Hunde ihre Alltagsumgebung, ihre Artgenossen und jenes seltsame Tier namens Mensch wahrnehmen.
Was denkt der Hund? wirft einen unbefangenen Blick auf die Welt der Hunde - aus deren Perspektive. Als Hundebesitzerin ist Horowitz natürlich begierig zu erfahren, was ihr Hund denkt und weiß. Und als Wissenschaftlerin will sie das Denken von Tieren verstehen, die nicht für sich selbst sprechen können. Klar, verständlich und ohne Schnörkel führt sie den Leser in die perzeptuellen und kognitiven Fähigkeiten der Hunde ein und beschreibt dann, wie es sich vermutlich anfühlt, ein Hund zu sein. Wie es ist, wenn man nicht nur jedes offen daliegende Stückchen Nahrung im Hause riechen kann, sondern auch die Traurigkeit seines Menschen oder sogar den Lauf der Zeit. Sie schildert, wie ein winziger Hund es schafft, mit einer Deutschen Dogge zu spielen. Wie es ist, die Körperschwingungen von Insekten zu hören oder das Summen von Neonlicht, und warum man Radfahrer jagen muss. Oder wie es ist, sein Maul als Hand zu benutzen. Kurzum: Was es für einen Hund bedeutet, in 60 Zentimetern Höhe zu leben, inmitten der Gerüche des Bürgersteigs und mit Blick auf unsere Knöchel oder Knie.
Was denkt der Hund? erklärt all dies und noch vieles mehr. Manchmal sind die Antworten verblüffend - sobald wir unsere Neigung, Hunde zu vermenschlichen, abgelegt haben. Die Autorin berücksichtigt neueste Forschungen - etwa darüber, wie Hunde Krankheiten entdecken können, welche Geheimnisse ihr Schwanz birgt und wie sie unsere Aufmerksamkeit lesen - und bindet sie aufschlussreich in ihre Darstellung ein. Zwar ist das Buch kein Ratgeber für die Hundeerziehung, doch hat es durchaus praktischen Wert für Hundefreunde, die verstehen wollen, warum ihr Hund das tut, was er tut.
Die Beziehung zwischen Hund und Mensch ist zweifellos die faszinierendste aller Tier-Mensch-Verbindungen, entwickelte sich doch der Hund vom wilden Tier zum Gefährten des Menschen. Diese Anpassung veränderte seinen Körper, sein Gehirn und sein Verhalten. Dennoch sind und bleiben Hunde Tiere, vertraut und doch rätselhaft. Mit leichter Feder schreibt Alexandra Horowitz über ernsthafte Wissenschaft und präsentiert so das Tier, das wir am besten zu kennen glauben, tatsächlich aber vielleicht am wenigsten verstehen. Mehr über Hunde kann man eigentlich nur erfahren, wenn man selbst einer ist.
Die Kognitionswissenschaftlerin Alexandra Horowitz hat auf diese Fragen überraschende und unterhaltsame Antworten parat. Sie erklärt in diesem Buch, wie Hunde ihre Alltagsumgebung, ihre Artgenossen und jenes seltsame Tier namens Mensch wahrnehmen.
Was denkt der Hund? wirft einen unbefangenen Blick auf die Welt der Hunde - aus deren Perspektive. Als Hundebesitzerin ist Horowitz natürlich begierig zu erfahren, was ihr Hund denkt und weiß. Und als Wissenschaftlerin will sie das Denken von Tieren verstehen, die nicht für sich selbst sprechen können. Klar, verständlich und ohne Schnörkel führt sie den Leser in die perzeptuellen und kognitiven Fähigkeiten der Hunde ein und beschreibt dann, wie es sich vermutlich anfühlt, ein Hund zu sein. Wie es ist, wenn man nicht nur jedes offen daliegende Stückchen Nahrung im Hause riechen kann, sondern auch die Traurigkeit seines Menschen oder sogar den Lauf der Zeit. Sie schildert, wie ein winziger Hund es schafft, mit einer Deutschen Dogge zu spielen. Wie es ist, die Körperschwingungen von Insekten zu hören oder das Summen von Neonlicht, und warum man Radfahrer jagen muss. Oder wie es ist, sein Maul als Hand zu benutzen. Kurzum: Was es für einen Hund bedeutet, in 60 Zentimetern Höhe zu leben, inmitten der Gerüche des Bürgersteigs und mit Blick auf unsere Knöchel oder Knie.
Was denkt der Hund? erklärt all dies und noch vieles mehr. Manchmal sind die Antworten verblüffend - sobald wir unsere Neigung, Hunde zu vermenschlichen, abgelegt haben. Die Autorin berücksichtigt neueste Forschungen - etwa darüber, wie Hunde Krankheiten entdecken können, welche Geheimnisse ihr Schwanz birgt und wie sie unsere Aufmerksamkeit lesen - und bindet sie aufschlussreich in ihre Darstellung ein. Zwar ist das Buch kein Ratgeber für die Hundeerziehung, doch hat es durchaus praktischen Wert für Hundefreunde, die verstehen wollen, warum ihr Hund das tut, was er tut.
Die Beziehung zwischen Hund und Mensch ist zweifellos die faszinierendste aller Tier-Mensch-Verbindungen, entwickelte sich doch der Hund vom wilden Tier zum Gefährten des Menschen. Diese Anpassung veränderte seinen Körper, sein Gehirn und sein Verhalten. Dennoch sind und bleiben Hunde Tiere, vertraut und doch rätselhaft. Mit leichter Feder schreibt Alexandra Horowitz über ernsthafte Wissenschaft und präsentiert so das Tier, das wir am besten zu kennen glauben, tatsächlich aber vielleicht am wenigsten verstehen. Mehr über Hunde kann man eigentlich nur erfahren, wenn man selbst einer ist.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.10.2010Hundesicht
Bücher über das Verhalten von Hunden überfluten den Markt. Die meisten Autoren sehen sich als Coach, ihre Werke sind Erziehungsratgeber. Dabei steht ein Hund im Vordergrund, der durch sein Verhalten - etwa Hyperaktivität - und durch seine Gefühle - zum Beispiel Angst - verhindert, dass seine Besitzer ihren bisherigen Lebensstil beibehalten können. Dieser Hund wird in der Ratgeberliteratur behandelt wie eine weitere Schwierigkeit im Alltag, die gemanagt werden muss. Auch in Alexandra Horowitz' Buch "Was denkt der Hund?" geht es um das Verhalten von Hunden. Doch die amerikanische Kognitionswissenschaftlerin hat keinen Ratgeber verfasst, sondern mit einer eigenwillig-gelehrten Plauderei den Grundstein gelegt für einen Perspektivenwechsel: Sie überprüft die kognitiven Fähigkeiten und Grenzen, die man Hunden heute zuschreibt, indem sie akribisch nachempfindet, wie ein Hund seine Lebenswelt wahrnimmt, welche Gefühle ihn überschwemmen und wie er Interaktionen mit Menschen interpretiert. Horowitz' Schlussfolgerungen stützen sich zu einem Teil auf eigene Erfahrungen, sie zitiert daneben aber die wichtigsten Verhaltensexperimente der vergangenen Jahrzehnte. Wegen seiner neuen, differenzierten Sichtweise wurde "Was denkt der Hund?" in den Vereinigten Staaten schon als "neuer Klassiker" gefeiert. Die Form - kurze Kapitel, die wie Schlaglichter die Welt des Hundes erhellen - und die anschauliche Sprache tragen dazu bei, dem Leser etwas zurückzugeben, was er über der Frage nach der Erziehung seines Hundes vielleicht verloren hat: forschendes, leidenschaftliches Interesse an einem Hund, den man sich irgendwann wohl ohnehin zugelegt hat, weil man eine neue Sicht auf das Leben wollte. (Alexandra Horowitz: "Was denkt der Hund?" Wie er die Welt wahrnimmt - und uns. Aus dem Englischen von Jorunn Wissmann. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2010. 430 S., geb., 24,95 [Euro].)
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Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Bücher über das Verhalten von Hunden überfluten den Markt. Die meisten Autoren sehen sich als Coach, ihre Werke sind Erziehungsratgeber. Dabei steht ein Hund im Vordergrund, der durch sein Verhalten - etwa Hyperaktivität - und durch seine Gefühle - zum Beispiel Angst - verhindert, dass seine Besitzer ihren bisherigen Lebensstil beibehalten können. Dieser Hund wird in der Ratgeberliteratur behandelt wie eine weitere Schwierigkeit im Alltag, die gemanagt werden muss. Auch in Alexandra Horowitz' Buch "Was denkt der Hund?" geht es um das Verhalten von Hunden. Doch die amerikanische Kognitionswissenschaftlerin hat keinen Ratgeber verfasst, sondern mit einer eigenwillig-gelehrten Plauderei den Grundstein gelegt für einen Perspektivenwechsel: Sie überprüft die kognitiven Fähigkeiten und Grenzen, die man Hunden heute zuschreibt, indem sie akribisch nachempfindet, wie ein Hund seine Lebenswelt wahrnimmt, welche Gefühle ihn überschwemmen und wie er Interaktionen mit Menschen interpretiert. Horowitz' Schlussfolgerungen stützen sich zu einem Teil auf eigene Erfahrungen, sie zitiert daneben aber die wichtigsten Verhaltensexperimente der vergangenen Jahrzehnte. Wegen seiner neuen, differenzierten Sichtweise wurde "Was denkt der Hund?" in den Vereinigten Staaten schon als "neuer Klassiker" gefeiert. Die Form - kurze Kapitel, die wie Schlaglichter die Welt des Hundes erhellen - und die anschauliche Sprache tragen dazu bei, dem Leser etwas zurückzugeben, was er über der Frage nach der Erziehung seines Hundes vielleicht verloren hat: forschendes, leidenschaftliches Interesse an einem Hund, den man sich irgendwann wohl ohnehin zugelegt hat, weil man eine neue Sicht auf das Leben wollte. (Alexandra Horowitz: "Was denkt der Hund?" Wie er die Welt wahrnimmt - und uns. Aus dem Englischen von Jorunn Wissmann. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2010. 430 S., geb., 24,95 [Euro].)
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