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Der Band untersucht literarische Texte im Spannungsfeld von Fallgeschichten und Sündenfall-Mythos vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwartsliteratur. Seit dem 18. Jahrhundert macht die Fallgeschichte in Recht, Medizin, Psychologie und Literatur Karriere. Als interdiskursives Genre erzeugt und ordnet sie Wissen von Einzelfällen und verhandelt Verhältnisse von Besonderem und Allgemeinem, von Norm und Abweichung. Neben dem casus der Fallgeschichte bleiben jedoch auch der lapsus und die Erzählung vom Sündenfall virulent. Aus der semantischen Verschränkung von casus und lapsus ergeben sich paradoxe…mehr

Produktbeschreibung
Der Band untersucht literarische Texte im Spannungsfeld von Fallgeschichten und Sündenfall-Mythos vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwartsliteratur. Seit dem 18. Jahrhundert macht die Fallgeschichte in Recht, Medizin, Psychologie und Literatur Karriere. Als interdiskursives Genre erzeugt und ordnet sie Wissen von Einzelfällen und verhandelt Verhältnisse von Besonderem und Allgemeinem, von Norm und Abweichung. Neben dem casus der Fallgeschichte bleiben jedoch auch der lapsus und die Erzählung vom Sündenfall virulent. Aus der semantischen Verschränkung von casus und lapsus ergeben sich paradoxe Fälle, in denen sich die Aporien normativer und epistemologischer Ordnungen zeigen. Das Interesse des vorliegenden Bandes gilt dem Profil solcher Fälle, ihrer Konstruktion, ihren epistemologischen Implikationen und dem, was sie immer wieder aufs Neue hervortreibt.
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Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Nicolas Freund lernt viel über den Niederschlag wissenschaftlicher Fallgeschichten in der Literatur in diesem Sammelband der Literaturwissenschaftler Inka Mülder Bach und Michael Ott. Was und wie Justiz und Medizin im Sinne Foucaults der Kontrolle unterwerfen, erklärt Freund, untersuchen die Autoren im Band anhand seiner Verhandlung etwa in der Novellistik um 1800 oder bei Blanchot. Auch wenn die Beiträge das ganze Feld von Fall und Literatur laut Rezensent nicht auszuschreiten vermögen, lernt der Leser doch viel über dieses Verhältnis, meint Freund.

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