In neuer Übersetzung: das wohl einflussreichste französische Buch über das alte China.
Auf seinen Reisen zwischen Shanghai, Fuzhou und Hankou beginnt der Diplomat Claudel gleich bei seinem ersten Aufenthalt von 1895-1899 mit der Niederschrift literarischer Momentaufnahmen. Obwohl er die chinesische Sprache nicht versteht, fühlt er sich sofort wie ein Fisch im Wasser, alles erscheint ihm »natürlich und normal«, die scheinbare Unordnung der chinesischen Stadt wird für ihn zum Zeichen einer Harmonie, die er der etablierten Ordnung europäischer Großstädte vorzieht. China sollte fortan das Land sein, in dem Paul Claudel nach kurzem Zwischenaufenthalt in Japan die meiste Zeit seiner diplomatischen Karriere verbrachte.
Eindrücke vom Meer, den Flüssen, dem Land und den Gärten wechseln sich in den von eigenwilligen, mitunter gebrochenen Rhythmen durchzogenen Prosagedichten ab. Claudel streut Reflexionen, Gesänge und Fabeln ein; Phasen des Innehaltens, der produktiven Leere und Meditation folgt rasende Bewegung. Sie sind daher literarisches Zeugnis einer durch Baudelaire angestoßenen und von Rimbaud weitergeführten aufgebrochenen Prosaform und zugleich Zeugnis eines von allen Klischees befreiten und völlig unvoreingenommenen Blicks auf ein China des späten 19. Jahrhunderts.
Auf seinen Reisen zwischen Shanghai, Fuzhou und Hankou beginnt der Diplomat Claudel gleich bei seinem ersten Aufenthalt von 1895-1899 mit der Niederschrift literarischer Momentaufnahmen. Obwohl er die chinesische Sprache nicht versteht, fühlt er sich sofort wie ein Fisch im Wasser, alles erscheint ihm »natürlich und normal«, die scheinbare Unordnung der chinesischen Stadt wird für ihn zum Zeichen einer Harmonie, die er der etablierten Ordnung europäischer Großstädte vorzieht. China sollte fortan das Land sein, in dem Paul Claudel nach kurzem Zwischenaufenthalt in Japan die meiste Zeit seiner diplomatischen Karriere verbrachte.
Eindrücke vom Meer, den Flüssen, dem Land und den Gärten wechseln sich in den von eigenwilligen, mitunter gebrochenen Rhythmen durchzogenen Prosagedichten ab. Claudel streut Reflexionen, Gesänge und Fabeln ein; Phasen des Innehaltens, der produktiven Leere und Meditation folgt rasende Bewegung. Sie sind daher literarisches Zeugnis einer durch Baudelaire angestoßenen und von Rimbaud weitergeführten aufgebrochenen Prosaform und zugleich Zeugnis eines von allen Klischees befreiten und völlig unvoreingenommenen Blicks auf ein China des späten 19. Jahrhunderts.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Wolfgang Matz feiert Paul Claudels subjektive Entdeckung Chinas in neuer Übersetzung von Rainer G. Schmidt. Das Buch, längst ein Klassiker, wie der Rezensent uns belehrt, bleibt für Matz faszinierend, schon, da die Distanzen, die Claudel um 1900 überwindet, enorm sind. Reizvoll vor allem scheint Matz die Form: Nicht als Reportage oder Sachbuch legt der Autor sein Buch an, sondern als poetisches Porträt der Wirklichkeit voller Klang- und Bildbewusstheit. Dass sich Claudel "nicht zum Chinesen" (macht), gefällt Matz. So geht poetische Erkenntnis, findet er.
© Perlentaucher Medien GmbH
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