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Zwei Romane sind bisher von Hector Bianciotti in deutscher Sprache, bei uns, erschienen: "Das extreme Leben einer unscheinbaren Frau" (1987) und "Die Nacht der blauen Sterne" (1991). Zwei Romane, die Gedächtnisfilme sind, oder Filme, die das Gedächtnis sabotiert. Dieser neue, dritte Roman zehrt mehr als alle anderen von jenem Reservoir des Gelebten; seine Unwiderruflichkeit ist die Authentizität, die den Umweg nicht beansprucht und den Autor zum Protagonisten ernennt. Der Roman erzählt Bianciottis erste Hälfte des Lebens, vom armseligen, aussichtslosen Existieren im argentinischen Flachland,…mehr

Produktbeschreibung
Zwei Romane sind bisher von Hector Bianciotti in deutscher Sprache, bei uns, erschienen: "Das extreme Leben einer unscheinbaren Frau" (1987) und "Die Nacht der blauen Sterne" (1991). Zwei Romane, die Gedächtnisfilme sind, oder Filme, die das Gedächtnis sabotiert. Dieser neue, dritte Roman zehrt mehr als alle anderen von jenem Reservoir des Gelebten; seine Unwiderruflichkeit ist die Authentizität, die den Umweg nicht beansprucht und den Autor zum Protagonisten ernennt. Der Roman erzählt Bianciottis erste Hälfte des Lebens, vom armseligen, aussichtslosen Existieren im argentinischen Flachland, jener nicht zu begrenzenden Ebene namens Pampa, wo der Mittelpunkt der Welt sich verschiebt, wenn der Mensch sich in Bewegung setzt. Um die Nachbarn oder sonntags die Dorfkirche zu besuchen, waren die Menschen auf Pferd und Wagen angewiesen. Sechsjährig war er, und eines unter vielen Kindern einer Bauernfamilie. Hier beginnen die Memoiren einer Jugend, sie führen in die argentinische Provinz,
weiter nach Buenos Aires und schließlich, Jahrzehnte später, auf jenes Schiff, das den Abschied von Argentinien bedeutete. Plötzlich, ganz unerwartet, war ihm das Geschenk eines Schiffsbilletts zuteil geworden. Auf dem Schiff hört der Reisende eines Nachts, wie ein kleines Mädchen frohlockend sagt: "Heute Abend sieht man das Kreuz des Südens nicht mehr." Er, der Reisende, blickt auf, und angesichts der neuen Sternbilder fühlt er, wie alles Bisherige über Bord geht, fühlt sich aus der Zeit gelöst, von der Macht der Freiheit erfüllt. Was auch geschehen mag, endlich und für immer soll es "zu Ehren des Lebens" geschehen.
Autorenporträt
Maria Dessauer wurde 1920 in Frankfurt am Main geboren und war Schriftstellerin, Literaturübersetzerin und von 1974 bis 1983 Lektorin beim Suhrkamp Verlag. Unter anderem übersetzte sie die Werke von Lewis Caroll, Marguerite Duras und Gustave Flaubert. Dessauer starb am 21. Januar 2021 in Frankfurt.