Wer ist diese Frau? Ihre Stasi-Akten beschreiben Uta als "groß", "schlank", "sehr intelligent, z. T. auch sehr raffiniert". Sie nennen sie "mannstoll" und notieren, dass sie "sehr viel raucht und auch viel Alkohol verkonsumiert". Aber ist das schon alles? Wie kann man einen Menschen voller Hoffnung und Lust beschreiben, der in die Widersprüche seiner Zeit gerät?
Über vierzig Jahre war Uta Sexarbeiterin. Seit 1971 von der Stasi auf Männer angesetzt, war sie dabei Täterin und Opfer zugleich. In Clemens Böckmanns die Geschichte aufwühlendem Roman erzählen er, sie und die Akten gemeinsam ein Leben. Dabei gibt es keine Wahrheit über die DDR oder die Ausbeutung als Frau - aber Aufmerksamkeit für einen von allen vergessenen Menschen.
Über vierzig Jahre war Uta Sexarbeiterin. Seit 1971 von der Stasi auf Männer angesetzt, war sie dabei Täterin und Opfer zugleich. In Clemens Böckmanns die Geschichte aufwühlendem Roman erzählen er, sie und die Akten gemeinsam ein Leben. Dabei gibt es keine Wahrheit über die DDR oder die Ausbeutung als Frau - aber Aufmerksamkeit für einen von allen vergessenen Menschen.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Klug findet Rezensentin Katharina Teutsch die Entscheidung des Verlags, dieses Buch als Roman herauszugeben, denn das, was der Journalist und Dokumentarfilmer Clemens Böckmann in seinem Debüt aus (Stasi-)Akten, Berichten und Gesprächen mit der Protagonistin des Textes, Uta Lothner, geborene Krahl, in einer Collage zusammenträgt, ergibt eine ganz eigene Erzählung: Stets müssen sich Autor und Leserin fragen, welcher Erzählung man eigentlich trauen kann. Die junge Uta, von der Stasi zu Spionagezwecken als Prostituierte verpflichtet, obwohl Prostitution in der DDR verboten war, hat zunächst kein Problem mit dem Auftrag - sind die Kunden doch häufig Familienväter aus dem Westen, die sie mit Geschenken verwöhnen, resümiert Teutsch. Zugleich wird Uta selbst von der Stasi ausspioniert, wie die Vielzahl an immer undurchsichtiger werdenden Akten zeigt. Alkoholismus und Zweifel am System führen in den Achtzigern nicht nur zum Ende der Zusammenarbeit, vielmehr wird mit "stalinistischen Methoden" an Utas "psychischer Vernichtung" gearbeitet, erfährt die Kritikerin. Sie empfiehlt ein wichtiges Buch, das die "Fratze des Überwachungsstaates" besonders offenkundig zeigt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Clemens Böckmann lässt in seinem formidablen Romandebüt Wahn und Wirklichkeit der DDR gegenwärtig werden." Paul Jandl, Neue Zürcher Zeitung
"Äußerst lesenswert, psychologiefern, getrieben von Interesse am Menschen und seiner Geschichte." Stefan Michalzik, Frankfurter Rundschau
"Einer der besten Romane über die DDR, der in denletzten Jahren geschrieben wurde." Kais Harrabi, MDR
"Der Autor überzeugt mit der großen Fähigkeit zur atmosphärischenVerdichtung. Er macht die DDR für die Leserinnen und Leser erlebbar." Claudia Cosmo, NDR
"Äußerst lesenswert, psychologiefern, getrieben von Interesse am Menschen und seiner Geschichte." Stefan Michalzik, Frankfurter Rundschau
"Einer der besten Romane über die DDR, der in denletzten Jahren geschrieben wurde." Kais Harrabi, MDR
"Der Autor überzeugt mit der großen Fähigkeit zur atmosphärischenVerdichtung. Er macht die DDR für die Leserinnen und Leser erlebbar." Claudia Cosmo, NDR