Kaum ein Mensch - unabhängig von seiner Positionierung innerhalb oder außerhalb des Glaubens - bleibt von der Erfahrung des Zweifels verschont. Søren Kierkegaard betrachtet den Zweifel als konstitutives Moment der menschlichen Existenz und sieht in der Annahme des Zweifels die Chance, der im Zweifel drohenden Verzweiflung zu entkommen. Beate Josten-Sell bringt die Anthropologie Kierkegaards in einen kontroversen und zugleich konstruktiven Dialog mit der Tiefenpsychologie. Aus diesem fruchtbaren Gespräch entwickelt sie Anforderungen an eine zukunftsweisende Pastoral, die den Zweifel nicht verdrängt, sondern einen Erfahrungsraum eröffnet, der psychisches Wachstum im Glauben ermöglicht.
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