Als Mara aus einem mehrtägigen Koma erwacht, erfährt sie, dass über ihr ein altes verlassenes Haus zusammengestürzt ist. Ihre beiden Freundinnen konnten nur tot geborgen werden, die Leiche ihres Freundes Jude wurde nicht gefunden. Mara hat keine Erinnerung an jene Nacht und begreift nicht, warum sie
die Katastrophe als Einzige überlebt hat. Seit dem Unglück hat sie Albträume und Visionen – immer…mehrAls Mara aus einem mehrtägigen Koma erwacht, erfährt sie, dass über ihr ein altes verlassenes Haus zusammengestürzt ist. Ihre beiden Freundinnen konnten nur tot geborgen werden, die Leiche ihres Freundes Jude wurde nicht gefunden. Mara hat keine Erinnerung an jene Nacht und begreift nicht, warum sie die Katastrophe als Einzige überlebt hat. Seit dem Unglück hat sie Albträume und Visionen – immer wieder sieht sie ihre toten Freunde, bis sie nicht mehr weiß, was Realität ist und was Einbildung. Als sich die mysteriösen Todesfälle in ihrer unmittelbaren Nähe mehren, sucht sie Hilfe bei ihrem Mitschüler Noah. Doch der hat ein eigenes dunkles Geheimnis...
Als ich mir "Was geschah mit Mara Dyer?" von Michelle Hodkin gekauft hatte, hatte ich mit einem spannenden Jugendthriller gerechnet. Warum? Nun, natürlich hatten mich der rätselhafte Titel (der eigentlich eine Frage ist) und die Inhaltsangabe auf dem Buchrücken sehr neugierig gemacht. Auch die Covergestaltung dieses Romans ist sehr außergewöhnlich und irgendwie Neugier erweckend. Leider hat mich die Geschichte selbst dann enttäuscht, aber von vorne.
Die Ausgangsidee des Romans ist sehr interessant und sorgt für Fragen beim Leser. Natürlich will man wissen, was in der alten Ruine wirklich passiert ist, in der die Jugendlichen verunglückt sind. Da man anfangs selbst nicht viel erfährt, weil sich die Protagonistin Mara zunächst an nichts erinnern kann, wird anfangs auf den ersten Seiten Spannung aufgebaut.
Doch dann ging es meiner Meinung nach rapide bergab, weil der Spannungsbogen nicht weitergeführt wurde. Stattdessen erzählt die Autorin viele Nebensächlichkeiten, die die Buchseiten zwar füllen, aber die Spannung beim Leser abebben lassen und irgendwann sogar für Langeweile sorgen. So wird Maras Alltag an der neuen Schule ausführlich beschrieben sowie viele Nebensächlichkeiten (z.B. ihre erste Therapiesitzung bei einer Psychiaterin) erzählt, die aber mit der eigentlichen Handlung wenig bzw. nichts zu tun haben. Stattdessen wird erstmal ausführlich die Liebesgeschichte zwischen Mara und Noah entwickelt. Diese ist zwar wirklich süß und rührend, aber so entwickelte sich der ganze Roman eher zu einer High School-Romanze statt zu einem Thriller. Ich wollte das Buch dann sogar nach der Hälfte abbrechen, habe aber zum Glück weitergelesen.
Denn gegen Ende kommt plötzlich wieder Spannung auf und viele Dinge erscheinen plötzlich in einem anderen Licht. Allerdings fand ich die Auflösung des Ganzen reichlich unglaubwürdig und an den Haaren herbeigezogen. Ich möchte an dieser Stelle nicht mehr dazu schreiben, um niemandem die Spannung zu verderben, der den Roman noch lesen möchte, aber ich fand das Ende zu abgedreht und zu weit hergeholt.
Fazit: "Was geschah mit Mara Dyer?" von Michelle Hodkin ist ein Buch, das man lesen kann, sich aber auch sicherlich sparen kann. Durch den fehlenden bzw. lange unterbrochenen Spannungsbogen kommen beim Lesen Längen bzw. Langeweile auf, aber wer sich durchkämpft, wird am Ende noch mit einer Auflösung belohnt. Von mir gibt's 3 von 5 Sternen.