Bestürzend findet Andreas Malessa den "Substanzverlust und die inhaltliche Erosion der Advents - und Weihnachtszeit".
In Wien fragte beispielsweise ein Radioreporter: "Wie hieß das Kind von Maria und Josef, dessen Geburtstag wir feiern?" Seine Hörer antworteten ihm unter anderem: "Harry Potter?"
oder auch "Nikolaus oder Santa Claus oder so?" Eine große deutsche Tageszeitung zitierte aus dem…mehrBestürzend findet Andreas Malessa den "Substanzverlust und die inhaltliche Erosion der Advents - und Weihnachtszeit".
In Wien fragte beispielsweise ein Radioreporter: "Wie hieß das Kind von Maria und Josef, dessen Geburtstag wir feiern?" Seine Hörer antworteten ihm unter anderem: "Harry Potter?" oder auch "Nikolaus oder Santa Claus oder so?" Eine große deutsche Tageszeitung zitierte aus dem Weihnachtslied: "O du fröhliche, o du selige, gnadenbringenden Weihnachtszeit" die Zeile: "Christ ist erschienen, uns zu verwöhnen." Malessa behauptet: "es war kein Druckfehler."
Mit seinen 12 Kurzgeschichten will der bekannte Autor augenzwinkernd den "hektischen Alltag im Dezember aufs Korn nehmen". Rüdiger beispielsweise lernt auf einem Flughafen seine Lektion zum Thema Ankommen.
Humor beweist der Autor in seiner Geschichte "Das wär doch nicht nötig gewesen!" Das gastgebende Ehepaar hatte ein befreundetes Paar eingeladen. Schon Stunden vorher nervte die Gastgeberin ihren Mann mit den eventuellen Schlieren auf Wein - oder Sektgläsern. Als sie dann alles auf Hochglanz geputzt hatte, kam das Ehepaar und erklärte warum sie neuerdings keinen Tropfen Alkohol trinken. Der gastgebende Ehemann kann jetzt nur noch lachen weil es "perfektionistische Hausfrauen" gibt die sich "mit Dingen Mühe geben, die gar nicht nötig sind." Als besorgter Leser frage ich mich da: Geht uns wirklich so sehr der Blick für das Wesentliche verloren?
Humorvoll aber doch auch nachdenkenswert sind die Geschichten des Autors. Er legt den Finger in die Wunde, auf uns Leser wird es ankommen was wir daraus machen.
Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu