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Die Staranwältin Venetia Aldrige erkämpft den Freispruch eines Mordverdächtigen. Vier Wochen später stellt ihre achtzehnjährige Tochter ihr diesen Mann als zukünftigen Schwiegersohn vor. Eineinhalb Tage später findet man Venetia erstochen an ihrem Schreibtisch. Doch nicht nur der Schwiegersohn in spe kommt als Täter in Frage...

Produktbeschreibung
Die Staranwältin Venetia Aldrige erkämpft den Freispruch eines Mordverdächtigen. Vier Wochen später stellt ihre achtzehnjährige Tochter ihr diesen Mann als zukünftigen Schwiegersohn vor. Eineinhalb Tage später findet man Venetia erstochen an ihrem Schreibtisch. Doch nicht nur der Schwiegersohn in spe kommt als Täter in Frage...
Autorenporträt
Phyllis Dorothy James, seit 1991 Baroness James of Holland Park, wurde 1920 in Oxford geboren und verstarb im November 2014 ebendort. Da ihr Mann unheilbar krank aus dem Weltkrieg zurückkehrte, musste sie für sich und die beiden Töchter selbst sorgen. Erst nach langen Jahren in der Krankenhausverwaltung und in der Kriminalabteilung des Innenministeriums konnte sie sich ab 1962 ganz der Schriftstellerei widmen. P. D. James, weltweit als Queen of Crime gerühmt, wurde mit Auszeichnungen und Preisen überhäuft; ihr Commander Adam Dalgliesh, der die meisten Fälle löst, ist in die Literaturgeschichte eingegangen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.04.2006

Band 12
Das Leben im Zeitraffer
P. D. James: „Was gut und böse ist”
Das zentrale Bild dieses Krimis: Eine Staranwältin sitzt erstochen in ihrer Kanzlei, auf dem Kopf eine blutdurchtränkte Perücke. Die Achse dieses Krimis: Zuvor hat dieselbe Anwältin einen Freispruch für einen jungen Mörder erkämpft, der im Anschluss zu ihrem Entsetzen mit ihrer vernachlässigten Tochter zusammenkommt. Das Gute an diesem Krimi: P. D. James erzählt so vielschichtig und detailliert, so gemächlich und auf so vielen Seiten, dass man als Leser die schon zu Beginn angelegten großen Bögen aus den Augen verliert und am Ende vom Ausgang völlig überrascht ist. Bei der Lektüre dieses Buches schraubt man sich längs der Achse immer tiefer - in die Vergangenheit, in die Psyche, in diverse Milieus. Und: Bei einer Toten bleibt es nicht, da freut sich das blutrünstige Krimileserherz.
P. D. James’ Stärke liegt zum einen in der Schilderung von Biografien. Diese werden meist en bloc präsentiert, was zwar den Vorteil hat, dass man sich wie im Zeitraffer durch ganze Leben liest, aber leider oft ähnlich endet, wie wenn man sich vor der Erdkundeklausur auf den letzten Drücker Einwohnerzahl, Einfuhren und Ausfuhren der Elfenbeinküste in den Schädel bimst - schnell hat man alles wieder vergessen. Da die von James entworfenen Leben jedoch häufig gebrochen und sehr melancholisch sind und außerdem alle gesellschaftlichen Schichten abgedeckt werden, sieht man gern über die Anflüge von Alzheimer hinweg, die einen da plagen. Im Übrigen verleihen diese ausdifferenzierten Lebensgeschichten dem Buch eine große Komplexität und sorgen dafür, dass die titelgebende Frage danach, was gut und was böse ist, in den meisten Fällen tatsächlich offen bleibt - glücklicherweise, denn Schwarzweißmalerei war noch nie ein Zeichen von Qualität.
Eine andere Stärke: P. D. James nimmt den Leser regelrecht bei der Hand und führt ihm die unterschiedlichsten Ecken Londons vor Augen. Und bei den Gelegenheiten, bei denen man gemeinsam mit Chief Inspector Dalgliesh oder dem freigesprochenen Mörder Garry Ashe die Metropole verlässt, beweist sie, dass sie auch Land und Natur zu schildern vermag: Ob lauschiges Cottage irgendwo in Südwest-England oder morsche Hütte in Sumpf und Schilf, man hat alles vor Augen.
P. D. James legt in diesem Krimi viele falsche Fährten aus und lenkt den Blick des Lesers auf eine ganze Reihe möglicher Täter: Der freigesprochene Mörder, der Ex-Gatte, der ehemalige Lehrer, die Kollegen aus der Kanzlei - sie alle und noch viele mehr hätten gute Gründe für den Mord an der berühmt-berüchtigten Staranwältin Venetia Aldridge, wodurch der Hobby-Kriminalist im Leser ordentlich auf Trab gehalten wird. Leider ist ihm ebenso wenig Erfolg beschieden wie Chief Inspector Dalgliesh, der letztendlich blass bleibt.
Im Gegensatz zu vielen ihrer Kollegen baut James den Ermittler nicht zur Hauptperson auf. Er bleibt verdeckt, und da die Autorin den Blick abwechselnd auf alle möglichen Protagonisten lenkt, gibt es in diesem Buch keine eindeutige Hauptperson. James’ Erzählweise ist eine schon fast demokratisch zu nennende, die mit der Schilderung der vielen Leben, Berufe und Milieus in Einklang steht. Hier bildet keine Person den Mittelpunkt, sondern allein die Frage nach dem Warum - eine Frage, die so komplex ist, dass zu ihrer Beantwortung auf Hunderten Seiten eine ganze Welt aufgerollt werden muss. HENNING AHRENS
P. D. James Foto: FinePic
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