Reinhard Mey war für mich der Öko mit der Klampfe, der lustige Lieder über Kinderhosen oder den Bohrwahn schrieb - belanglos.
Bis zu jenem Tage, als er in "Geld oder Liebe" auftrat und den Titel "Das Narrenschiff" sang. Eine Momentaufnahme des korrupten und gleichgültigen Deutschlands. (Ein Titel,
der an Aktuallität einfach nicht verlieren will.)
Ich kaufte mir damals den dazugehörigen…mehrReinhard Mey war für mich der Öko mit der Klampfe, der lustige Lieder über Kinderhosen oder den Bohrwahn schrieb - belanglos.
Bis zu jenem Tage, als er in "Geld oder Liebe" auftrat und den Titel "Das Narrenschiff" sang. Eine Momentaufnahme des korrupten und gleichgültigen Deutschlands. (Ein Titel, der an Aktuallität einfach nicht verlieren will.)
Ich kaufte mir damals den dazugehörigen Longplayer und war baff.
Spitzzüngig und melancholisch, niederschmetternd und aufheiternd.
Er bricht einem das Herz - aber das ist es wert.
Wer das nicht glaubt, der höre sich Titel wie "Erbarme Dich" (Album "Einhandsegler", 2000) oder "Hundgebe"t (Album "Nanga Parbat", 2004) an. Aber es gibt tausende mehr.
Deswegen freute ich mich auf ein Buch von ihm.
Natürlich gibt es viel zu lesen über den Beginn dieser Karriere, über die beiden Ehefrauen, über die Kinder. Aber das kennt man alles, wenn man sich mit ihm beschäftigt hat.
Und da Mey nicht wirklich eine Skandalperson ist, bleibt die Menge des Wissenswerten recht gering.
Letztendlich ist der Text ein Interview von Bernd Schroeder, angereichert mit Fotos und Lied-Texten.
"Schuster, bleib' bei deinen Leisten", hängt mir nach, nachdem ich den Buchdeckel zugeschlagen habe.