Der Sommer der zweiten Chancen
Manchester 2006: Ausgerechnet in der Nacht, als Jess ihr gemeinsames Kind entbindet, ist Adam nicht zu erreichen. Hat er die Nacht etwa mit seiner Ex-Freundin verbracht?
Dordogne 2016: Inzwischen ist William 10 Jahre alt und kennt seinen Vater kaum. Adam hat sich
seinen Traum erfüllt und mit dem Château de Roussignol ein neues Leben aufgebaut. In jahrelanger…mehrDer Sommer der zweiten Chancen
Manchester 2006: Ausgerechnet in der Nacht, als Jess ihr gemeinsames Kind entbindet, ist Adam nicht zu erreichen. Hat er die Nacht etwa mit seiner Ex-Freundin verbracht?
Dordogne 2016: Inzwischen ist William 10 Jahre alt und kennt seinen Vater kaum. Adam hat sich seinen Traum erfüllt und mit dem Château de Roussignol ein neues Leben aufgebaut. In jahrelanger Arbeit hat er es restauriert und in ein Ferienparadies verwandelt. Jess und William werden ihre Sommerferien bei ihm verbringen, damit sich Vater und Sohn endlich näher kommen: „William braucht dich in seinem Leben. Weit mehr, als Du bisher für ihn da warst.“ (S. 140) Gleichzeitig erfüllt Jess damit einen Herzenswunsch ihrer kranken Mutter.
Schon bei ihrer Ankunft im Château ist Jess enttäuscht, weil Adam sie nicht wie versprochen selbst begrüßt, sondern das seiner neuen Freundin überlässt. Schnell wird klar, dass er seine Arbeit jederzeit vorzieht. Er hat keine Ahnung, welche Kleidergröße William inzwischen hat oder welche Spiele für sein Alter passen. Auch über gemeinsame Unternehmungen hat er sich keine Gedanken gemacht – es wird sich schon alles irgendwie ergeben. Adam lebt, genau wie früher, in den Tag hinein.
Dabei ist William ein echter Sonnenschein und extrem intelligent. Er himmelt seinen Vater schon für dessen bloße Anwesenheit an und will ihm unbedingt gefallen.
Jess stellt bald fest, dass sie Adam immer noch sehr anziehend findet. Allerdings ist sie in ständiger Sorge um ihre Mutter – so richtig abschalten kann sie nie. Und es gibt noch einen weiteren, persönlichen, Grund, aus dem sie Adam und William unbedingt einander näher bringen muss, aber den will sie so lange wie möglich verheimlichen ...
Die wunderbare Landschaft und der Urlaub könnten den Dreien das Zusammentreffen erleichtern, aber es wühlt alte Wunde auf. In Rückblicken erfährt man von ihrer Vergangenheit und bekommt auch Andeutungen, womit sich Jess gerade herumschlagen muss. Dabei wird für mich zu viel verraten, ich wusste oft schon vorher, wie die nächste Wendung ausfällt. Einzig das letzte Viertel konnte mich überraschen. Außerdem hätte ich es persönlich besser gefunden, wenn das Ende etwas weniger happy ausgefallen wäre, gerade bei der Schwere des Grundthemas.
„Was in unseren Sternen steht“ will unterhalten, beschreibt aber auch die grausame Krankheit von Jess Mutter und das Umgehen der Familie damit sehr detailliert und aufwühlend. Das Buch handelt von Vertrauen, Freundschaft, Liebe und Familie und dem Mut, zu sich und anderen zu stehen. Der schönste und wichtigste Satz ist: „Wenn man von Liebe umgeben ist, hat man nichts zu befürchten.“ (S. 411)