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Wer über »afrikanische Kunst« diskutiert, begibt sich auf umkämpftes TerrainForderungen nach der Restitution von Kulturgütern und Fragen nach einer grundlegenden Revision der bisherigen Sammlungspraxis haben mit der Eröffnung des Humboldt Forums auch die deutsche Öffentlichkeit erreicht. Westliche Interpretationen stehen dabei in spannungsreichem Kontrast zur Praxis und Interpretation afrikanischer Künstlerinnen und Künstler, Wissenschaftlerinnen und Kuratoren, die ihre eigene Vorstellung afrikanischer Kunst zur Darstellung bringen, vertreten und ausstellen. Peter Probst beginnt deswegen mit…mehr

Produktbeschreibung
Wer über »afrikanische Kunst« diskutiert, begibt sich auf umkämpftes TerrainForderungen nach der Restitution von Kulturgütern und Fragen nach einer grundlegenden Revision der bisherigen Sammlungspraxis haben mit der Eröffnung des Humboldt Forums auch die deutsche Öffentlichkeit erreicht. Westliche Interpretationen stehen dabei in spannungsreichem Kontrast zur Praxis und Interpretation afrikanischer Künstlerinnen und Künstler, Wissenschaftlerinnen und Kuratoren, die ihre eigene Vorstellung afrikanischer Kunst zur Darstellung bringen, vertreten und ausstellen. Peter Probst beginnt deswegen mit einer einfachen Frage: Was meinen wir eigentlich, wenn wir von afrikanischer Kunst sprechen? Indem er sich mit den historisch wechselnden Antworten auf diese Frage auseinandersetzt, wird »afrikanische Kunst« als geschichtliches Konzept lesbar, in dem sich umfassende gesellschaftliche Spannungsfelder und Transformationen manifestieren. Das Buch konzentriert sich auf drei Schlüsselphasen. Beginnend mit dem späten 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts stellt Peter Probst zunächst die koloniale Formierung des Feldes als Gegenstand ästhetischer Betrachtung wie auch politischer Machtverhältnisse vor. Anschließend wird seine Transformation zu Beginn der afrikanischen Unabhängigkeit mit der Hinwendung zur zeitgenössischen Kunst und dem Aufstieg der Black Atlantic Studies in den 1970er und 1980er Jahren untersucht. Schließlich steht die post- und dekoloniale Neugestaltung des Feldes im Fokus, die von Fragen der Repräsentation, Revision und Restitution bestimmt wird.
Autorenporträt
Peter Probst nahm 2005 einen Ruf an die Tufts University in Boston an, wo er seitdem als Professor für afrikanische Kunstgeschichte im Schnittfeld von Kunstgeschichte, Ethnologie und Museumsstudien arbeitet. Sein Forschungsschwerpunkt ist das Verhältnis von Erbe, Schuld und Tausch.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Ein wichtiges Buch zu hochaktuellen Debatten hat Peter Probst geschrieben, freut sich Rezensent Andreas Eckert. Probst führt ein in die Rezeptionsgeschichte der afrikanischen Kunst, erfahren wir, die vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg Schwung aufnahm, als nordamerikanische Wissenschaftler das Thema für sich entdeckten. Eckert geht entlang der Lektüre auf einige wichtige diskursive Entwicklungen ein, wie etwa den hohen Stellenwert, den die amerikanischen Forscher zunächst der traditionellen afrikanischen Kunst zuwiesen, oder der Verbindung von Kunst und nation building im postkolonialen Afrika. Gegenwärtig wird die Debatte von sehr unterschiedlichen Positionen bestimmt, legt der Rezensent mit Probst dar, unter anderem wird das Thema Restitution immer wichtiger. Eine Einschränkung, die Probst laut Eckert selbst anerkennt, betrifft die Tatsache, dass vor allem Diskurse thematisiert werden, die ihren Ort nicht in Afrika, sondern in Nordamerika und Europa haben, weil eben dort immer noch am häufigsten über afrikanische Kunst geforscht wird. Gleichwohl ist das, resümiert Wetzel, ein starkes, methodisch kluges Buch.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Mit seinem Buch (...) leistet Peter Probst einen kaum zu unterschätzenden Beitrag. Auf der einen Seite hat er stets den geschichtlich-sozialen Raum im Blick, in dem afrikanische Kunst sichtbar wird. Andererseits liefert er eine detaillierte Übersicht zu zeitgenössischen Kunstmanifestationen, die in immer stärkerem Maße von kreativer Eigenständigkeit zeugen.« (Andreas Puff-Trojan, SWR Kultur am Abend, 27.08.2024) »Wer über Kunst aus Afrika mehr wissen möchte, wird an Peter Probsts 'Was ist afrikanische Kunst?' nicht vorbeikommen.« (Andreas Puff-Trojan, SWR Kultur am Abend, 27.08.2024) »Probsts atemberaubend gutes Buch hat das Zeug zum Standardwerk. Es gibt kein anderes Werk, das so kenntnisreich, präzise, zugleich aber spannend und lesbar die verzweigte globale Diskursgeschichte rund um Kunst aus Afrika nachzeichnet.« (Ingo Arend, Deutschlandfunk Kultur, 23.09.2024) »Ein dringend überfälliger Wegweiser für eine hierzulande noch immer randständige Teildisziplin.« (Andreas Eckert, FAZ, 24.09.2024)