Was ist die Erde wert? Nicht erst seit der Debatte über die Auswirkungen des Klimawandels und der Postwachstumsgesellschaft seit der Jahrtausendwende ist diese Frage Gegenstand der Philosophie. Der norwegische Philosoph Arne Naess entwickelte Anfang der 1970er Jahre das Konzept der Tiefenökologie, um die geistigen Grundlagen des Verhältnisses von Mensch und Natur neu zu bestimmen. Ziel ist ein ganzheitliches Weltbild, das den Menschen als Bestandteil einer großen Gemeinschaft der Lebenden begreift. Pascal Kreuder ordnet die Tiefenökologie zeit- und philosophiehistorisch ein und setzt sich kritisch mit ihren theoretischen Grundlagen auseinander. In dieser erstmaligen Erschließung der Tiefenökologie in der deutschsprachigen Philosophie zeigt er Widersprüche und Potentiale, die den Beitrag der Tiefenökologie für den notwendigen Umgangswandel des Menschen mit der Natur ausmachen.