Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Freie Universität Berlin (Institut für Deutsche und Niederländische Philologie), Veranstaltung: Hauptseminar "Prosaexperimente der Moderne", Sprache: Deutsch, Abstract: Unter dem Schlagwort "Gehirne" brachte Gottfried Benn im Jahr 1916 fünf Novellen heraus. Die erste Erzählung aus diesem Band, ebenfalls Gehirne genannt, steht im Mittelpunkt dieser Arbeit. Der zentrale Begriff 'Gehirn' wird darin, außer im Titel, zwar erst fast am Ende der Erzählung beim Namen genannt, spielt aber für ihr Funktionieren eine entscheidende Rolle. Das recht kurze Prosastück Gehirne handelt von Rönne, einem Arzt, der sich den Zerfall seiner Großhirnrinde diagnostiziert. Der Fakt, dass der Autor Gottfried Benn selbst Arzt war, erscheint unter diesem Gesichtspunkt besonders interessant. In der Sekundärliteratur lag es da auch häufig nahe, Rönne mit Benn gleichzusetzen. Doch dies ist zu oberflächlich. Hinter den 'Gehirnen' steckt mehr als nur eine Anspielung auf Benns Biographie. - Inwiefern Benns "anderes" Leben, das als Arzt, seine Erzählung Gehirne nicht nur um einen fundierten medizinischen Wissenskontext bereicherte, sondern dadurch auch (wissenschafts-)kritische Elemente mit einflossen, soll im Folgenden aufgezeigt werden. Es gilt dabei, eine Interpretationsmöglichkeit zu finden, welches Programm von der zentralen Metapher 'Gehirn' in Hinblick auf den Text ausgeht.
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