Die Geomantie wird in der Öffentlichkeit zuneh-mend wahrgenommen, wenn auch erst rudimentär verstanden. Dabei hat in den letzten Jahren innerhalb des Fachgebiets eine bemerkenswert selbstkritische Auseinandersetzung über die aktuelle Definition des Begriffs stattgefunden. Geomantie - poetisch "die Kunst, die Handlinien der Erde zu lesen" - umschreibt heute die Wahrnehmung von Naturqualitäten, erweitert ökologische Betrachtungsweisen in die seelische Ebene hinein und gestaltet die Interaktion zwischen Mensch und Natur in Hinblick auf eine nachhaltige Gesunderhaltung ganzer Biosysteme. Ihre Anwendungsfelder umfassen Architektur und Wohngesundheit, Garten- und Städtebau, Landschaftsplanung, Medizin und Psychologie, Kulturgeschichte, Philosophie und Religion, Kunst und Neue Wissenschaft, aber auch eine verantwortungsbewusste, über transpersonale und transmaterielle Bereiche aufgeklärte Lebensführung. Sinnvolle Elemente der Wissenschaftlichkeit, wie der kritische Diskurs oder ein konsequenter Methodenpluralismus, sowie die Bemühung um Abgrenzung von empirischem Wissen, Hyphothesen und bisher nicht erklärbaren Methoden (die in der Praxis wirken, ohne dass ein physischer Wirkmechanismus bekannt wäre) machen die Geomantie zu einer Landmarke, an der sich der gesell-schaftliche Dialog über die Zukunft des Lebens auf der Erde orientieren kann. Die Beiträge des Buchs stammen von folgenden Autoren: Marco Bischof, Stefan Brönnle, Paul Devereux, Reinhard Falter, Heide Göttner-Abendroth, Jutta Gruber, Jochen Kirchhoff, Nanda Thekla Kolbeck, Robert Josef Kozljanic, Ingeborg und Hartmut Lüdeling, Nigel Pennick, Marko Pogacnik, Herman Prigann, Siegfried Prumbach, Jörg Purner, Gesine Stöcker und Peter F. Strauss.
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