Unter welchen Bedingungen kann transnationale Politik in einer Welt gravierender Ungleichheit gerecht sein, ohne zu bevormunden? Wenn Hilfeleistung und Entwicklungszusammenarbeit durch eine Form der Gegenseitigkeit ersetzt würden, die Geber und Empfänger gleichermaßen verändert - wäre dies dann gerechter oder ist Gerechtigkeit per se ein Paradox? Unter Einbeziehung postkolonialer Theorien diskutiert Franziska Dübgen, inwiefern die transnationale Entwicklungshilfe eine Form der Machtausübung darstellt, die grundlegende Beziehungen der Ungerechtigkeit fortschreibt.
Unter welchen Bedingungen kann transnationale Politik in einer Welt gravierender Ungleichheit gerecht sein, ohne zu bevormunden? Wenn Hilfeleistung und Entwicklungszusammenarbeit durch eine Form der Gegenseitigkeit ersetzt würden, die Geber und Empfänger gleichermaßen verändert - wäre dies dann gerechter oder ist Gerechtigkeit per se ein Paradox? Unter Einbeziehung postkolonialer Theorien diskutiert Franziska Dübgen, inwiefern die transnationale Entwicklungshilfe eine Form der Machtausübung darstellt, die grundlegende Beziehungen der Ungerechtigkeit fortschreibt.
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Inhaltsangabe
Inhalt
Einleitung 11
1. Das Entwicklungsdispositiv und die Konstruktion der Armen 261.1 Das Entwicklungsdispositiv 261.1.1 Eine kurze Genealogie der Idee menschlicher Entwicklung 271.1.2 Der politische Diskurs der Entwicklung 461.1.3 Post-Entwicklung oder kritische Entwicklungstheorie - eine Debatte 531.2 Die Armen und die Armut 581.2.1 Metamorphosen des Armutsbegriffs 601.2.2 Das Grundbedürfnissubjekt als Fiktion eines nackten Lebens 621.2.3 Armutsdiskurse als psychologisches Herrschaftsregime 661.2.4 Sens Capability-Ansatz als ethisches Konzept der Armutsbemessung 691.3 Ein globales Pluriversum - Antithesen zu Armut und Entwicklung 75
2. Topoi der Kritik: Perspektiven auf »Entwicklungspolitik« aus dem globalen Süden 852.1 Abhängigkeit 862.2 Asymmetrien 882.3 Zirkularität 902.4 Macht 912.5 Kontrolle 942.6 Enteignung 95
3. Kritische Theorie, Postkoloniale Theorie und machtreflexive Übersetzung 973.1 Postkoloniale Skepsis gegenüber den moralphilosophischen Begründungsnarrativen von Kritik und politischer Praxis 973.2 Der Postkoloniale Feminismus als »Kritik der Kritik« 1063.2.1 Racialising des Gerechtigkeitsdiskurses - Perspektiven aus den Critical Race Studies 1113.3 Moralphilosophie als Kritik - diskursiver Widerstand im transnationalen Raum 1163.4 Zur Übersetzbarkeit moralphilosophischer Kategorien 1183.4.1 Übersetzung als argumentative Methode interkulturellen Philosophierens 1223.4.2 Übersetzung als Dekolonisierung und Transformation 1263.4.3 Transkulturelle Übersetzung 1293.4.4 Machtreflexivität und Übersetzung 1313.4.5 Ähnlichkeit oder Differenz als regulativer Ort der transkulturellen Übersetzung? 1343.4.6 Synthesis: Transkulturelle Moralphilosophie als Übersetzung 1353.5 Paradoxien politischer Philosophie - Widersprüche und Kritik 137
4. Ein komplexes Modell transnationaler Gerechtigkeit 1424.1 Ungerechtigkeit und das Verlangen nach Gerechtigkeit 1434.1.1 Exkurs: Liegen Schicksalsschläge jenseits der Gerechtigkeit? 1474.1.2 Exkurs: Autonomie als regulativer Begriff der Kritik? 1494.1.3 Modelle komplexer Gerechtigkeit 1514.2 Felder der Gerechtigkeit im transnationalen Raum 1554.2.1 Politische Gerechtigkeit 1554.2.2 Die globale Ökonomie als Feld transnationaler Gerechtigkeit 1894.2.3 Epistemische Gerechtigkeit - Wissen, Macht und symbolische Repräsentation 2164.3 Das Verhältnis der Gerechtigkeitsfelder zueinander 2354.3.1 Gleichursprünglichkeit und Metagerechtigkeit 2364.3.2 Zur temporalen Struktur transnationaler Gerechtigkeit: Korrektion, Restitution und Reparation 238
5. Solidarität in einer postkolonialen Welt - ein Ausblick 2405.1 Brüderlichkeit oder Gerechtigkeit? Historische Metamorphosen des Solidaritätsbegriffs 2415.2 Solidarität - das Andere der Gerechtigkeit? Zum spezifischen Charakter solidarischer Praktiken 2435.2.1 Elemente einer Solidaritätstheorie für den transnationalen Raum 2475.2.2 Postkonventionelle Solidarität im transnationalen Raum 2515.3 Grenzen der Solidarität? Postkoloniale, rassismuskritische und feministische Einwände 2545.3.1 Schicksalssolidarität als Identitätsfalle? 2545.3.2 Durchmachtete Solidarität - zur Komplizenschaft transnationaler Allianzen 2595.4 Reflexive Solidarität(en): Politische Solidarität als widerständige Praxis 2625.5 Eine andere Politik der Solidarität 2695.5.1 Kunst als Transformation: Schlingensiefs Operndorf »Remdoogo« in Burkina Faso - zwischen Selbstinszenierung und epistemischer Dezentrierung 2695.5.2 Das Weltsozialforum: Weltinnenpolitik ohne Politik? Chancen und Grenzen zivilpolitischen Engagements2795.5.3 Die Politik der Solidarität: Kosmopolitische und radikale Demokratie 287
1. Das Entwicklungsdispositiv und die Konstruktion der Armen 261.1 Das Entwicklungsdispositiv 261.1.1 Eine kurze Genealogie der Idee menschlicher Entwicklung 271.1.2 Der politische Diskurs der Entwicklung 461.1.3 Post-Entwicklung oder kritische Entwicklungstheorie - eine Debatte 531.2 Die Armen und die Armut 581.2.1 Metamorphosen des Armutsbegriffs 601.2.2 Das Grundbedürfnissubjekt als Fiktion eines nackten Lebens 621.2.3 Armutsdiskurse als psychologisches Herrschaftsregime 661.2.4 Sens Capability-Ansatz als ethisches Konzept der Armutsbemessung 691.3 Ein globales Pluriversum - Antithesen zu Armut und Entwicklung 75
2. Topoi der Kritik: Perspektiven auf »Entwicklungspolitik« aus dem globalen Süden 852.1 Abhängigkeit 862.2 Asymmetrien 882.3 Zirkularität 902.4 Macht 912.5 Kontrolle 942.6 Enteignung 95
3. Kritische Theorie, Postkoloniale Theorie und machtreflexive Übersetzung 973.1 Postkoloniale Skepsis gegenüber den moralphilosophischen Begründungsnarrativen von Kritik und politischer Praxis 973.2 Der Postkoloniale Feminismus als »Kritik der Kritik« 1063.2.1 Racialising des Gerechtigkeitsdiskurses - Perspektiven aus den Critical Race Studies 1113.3 Moralphilosophie als Kritik - diskursiver Widerstand im transnationalen Raum 1163.4 Zur Übersetzbarkeit moralphilosophischer Kategorien 1183.4.1 Übersetzung als argumentative Methode interkulturellen Philosophierens 1223.4.2 Übersetzung als Dekolonisierung und Transformation 1263.4.3 Transkulturelle Übersetzung 1293.4.4 Machtreflexivität und Übersetzung 1313.4.5 Ähnlichkeit oder Differenz als regulativer Ort der transkulturellen Übersetzung? 1343.4.6 Synthesis: Transkulturelle Moralphilosophie als Übersetzung 1353.5 Paradoxien politischer Philosophie - Widersprüche und Kritik 137
4. Ein komplexes Modell transnationaler Gerechtigkeit 1424.1 Ungerechtigkeit und das Verlangen nach Gerechtigkeit 1434.1.1 Exkurs: Liegen Schicksalsschläge jenseits der Gerechtigkeit? 1474.1.2 Exkurs: Autonomie als regulativer Begriff der Kritik? 1494.1.3 Modelle komplexer Gerechtigkeit 1514.2 Felder der Gerechtigkeit im transnationalen Raum 1554.2.1 Politische Gerechtigkeit 1554.2.2 Die globale Ökonomie als Feld transnationaler Gerechtigkeit 1894.2.3 Epistemische Gerechtigkeit - Wissen, Macht und symbolische Repräsentation 2164.3 Das Verhältnis der Gerechtigkeitsfelder zueinander 2354.3.1 Gleichursprünglichkeit und Metagerechtigkeit 2364.3.2 Zur temporalen Struktur transnationaler Gerechtigkeit: Korrektion, Restitution und Reparation 238
5. Solidarität in einer postkolonialen Welt - ein Ausblick 2405.1 Brüderlichkeit oder Gerechtigkeit? Historische Metamorphosen des Solidaritätsbegriffs 2415.2 Solidarität - das Andere der Gerechtigkeit? Zum spezifischen Charakter solidarischer Praktiken 2435.2.1 Elemente einer Solidaritätstheorie für den transnationalen Raum 2475.2.2 Postkonventionelle Solidarität im transnationalen Raum 2515.3 Grenzen der Solidarität? Postkoloniale, rassismuskritische und feministische Einwände 2545.3.1 Schicksalssolidarität als Identitätsfalle? 2545.3.2 Durchmachtete Solidarität - zur Komplizenschaft transnationaler Allianzen 2595.4 Reflexive Solidarität(en): Politische Solidarität als widerständige Praxis 2625.5 Eine andere Politik der Solidarität 2695.5.1 Kunst als Transformation: Schlingensiefs Operndorf »Remdoogo« in Burkina Faso - zwischen Selbstinszenierung und epistemischer Dezentrierung 2695.5.2 Das Weltsozialforum: Weltinnenpolitik ohne Politik? Chancen und Grenzen zivilpolitischen Engagements2795.5.3 Die Politik der Solidarität: Kosmopolitische und radikale Demokratie 287
Schlussbemerkung 295
Literatur 301
Dank 325
Autorenregister 327
Rezensionen
»Dübgens Verbindung der post-kolonialen Theorieperspektiven mit dem globalen Gerechtigkeitsdiskurs und insbesondere ihre Auseinandersetzung mit nicht-westlichen, vornehmlich afrikanischen Philosophinnen und Philosophen macht ihr Buch zu einem äußerst lesenswerten Stück der jüngeren kritischen Theorie.« Henning Hahn, Ehtik und Gesellschaft, 15.03.2015 »Der Autorin gelingt es, den Wandel in den Zielen der deutschen Entwicklungspolitik anschaulich zu beschreiben und so das Interesse des Lesers zu wecken.« Felix Heuveldop, Welttrends, 05.10.2015 »Die Spannbreit der behandelten Fragen und Theorien macht diese Buch zu einer dichten, aber ausgesprochen interessanten und anregenden Lektüre ... Dübgen wird ihrem eigenen Anspruch, Machreflexivität auszuüben durch die Auseinandersetzung mit Autor_innen, die im deutschen Diskurs fast unsichtbar sind, gerecht und leistet damit einen wichtigen Beitrag für eine noch herzustellende akademische Gerechtigkeit.« Anke Graness, polylog, 01.09.2015
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