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"In den letzten Jahren hat es die Rechte geschafft, die Bürger des amerikanischen Herzlandes dazu zu bringen, beständig gegen ihre eigenen Interessen zu wählen. Tom Frank sagt, warum." Janeane Garofalo
"Was ist mit Kansas los? ist die intelligenteste Analyse des rechten Pseudo-Populismus, die im letzten Jahrzehnt geschrieben worden ist. Was Kansas angeht: Wie tief es auch in seinem Wahn verstrickt ist, man muss einen Staat lieben, der jemand so böse Witziges, so Mitfühlendes und Non-Stop-Brillantes wie Tom Frank hervorgebracht hat." Barbara Ehrenreich: Autorin von "Nickel and…mehr

Produktbeschreibung
"In den letzten Jahren hat es die Rechte geschafft, die Bürger des amerikanischen Herzlandes dazu zu bringen, beständig gegen ihre eigenen Interessen zu wählen. Tom Frank sagt, warum." Janeane Garofalo

"Was ist mit Kansas los? ist die intelligenteste Analyse des rechten Pseudo-Populismus, die im letzten Jahrzehnt geschrieben worden ist. Was Kansas angeht: Wie tief es auch in seinem Wahn verstrickt ist, man muss einen Staat lieben, der jemand so böse Witziges, so Mitfühlendes und Non-Stop-Brillantes wie Tom Frank hervorgebracht hat." Barbara Ehrenreich: Autorin von "Nickel and Dimed"

"Frank verbindet besten Journalismus mit persönlichen Reflektionen, um tief in die Psyche des mittleren Westens einzudringen. Begeisternd, aber auch ein wenig erschreckend, sollte dieses Buch vor allem den Küstenbewohnern Amerikas verstehen helfen, wie der traditionelle Republikanismus von der Politik der christlichen Rechten im Herzen des Landes geschluckt wurde." Burdett Loomis, Professor für Politik an der University of Kansas

Einer "der klügsten Gesellschaftskritiker Amerikas" (Los Angeles Times) löst das große politische Rätsel unserer Zeit: Wie es die konservativen Republikaner, einst die Partei der oberen Klassen und ihrer Vorrechte, geschafft haben, zum politischen Leitstern von Millionen gewöhnlicher Amerikaner zu werden.

Warum wählen so viele Amerikaner gegen ihre wirtschaftlichen und sozialen Interessen? Das ist die Kernfrage nach George W. Bushs Triumph an den Wahlurnen, und das ist das fundamentale Rätsel, dem Thomas Frank sich in seinem neuen Buch zuwendet. Wo ist der Aufschrei über Korruption, Selbstbereicherung und militante Politik? Warum beschäftigen sich die Leute mehr mit vermeintlichen Verletzungen der Zehn Gebote, mit Abtreibung und Homosexualität als mit der Aussicht auf immer weiter fallende Löhne und Gehälter oder das Monopol wirtschaftlicher Macht, das ihren Wohlstand und ihre Lebensweise direkt bedroht? Warum ist das Ressentiment gegen das so genannte liberale Establishment der Ostküste stärker als das Eigeninteresse? Frank beantwortet diese Fragen mit einer scharfsinnigen und witzigen Analyse der konservativen Revolution in seinem Heimatstaat Kansas, dem statistisch ärmsten Staat der Union. Wie in weiten Teilen des mittleren Amerika sind es hier gerade die Verlierer der Gesellschaft, die dem republikanischen Credo bedingungslos folgen. Die Folge ist eine erstaunliche Allianz der Ärmsten mit den Reichen. Nach dem Sieg Bushs und der Republikanischen Partei ist dieses Buch Pflichtlektüre für alle, die die neue amerikanische Gesellschaft und ihre Werte verstehen wollen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 22.03.2008

Warum Egoismus die Gesellschaft zerstört
Erleben wir einen Stimmungswechsel in der Politik? Wie schon die amerikanischen Wissenschaftler Robert Reich und Robert Solow plädiert auch der prominente, linksliberale US-Ökonom Paul Krugman dafür, die Rolle des Staates wieder zu stärken, damit dieser Politik und Wirtschaft stärker beeinflussen kann. Krugman, der in Princeton Volkswirtschaft lehrt, fordert in seinem jüngsten Buch einen „New Deal” und ein „beherztes liberales Programm”, das soziale Sicherheit ausbauen und die Ungleichheit verringern soll. Gleichzeitig kritisiert er die „neokonservativen Bewegungen” in den Vereinigten Staaten. Krugman wagt sich damit an eines der heißesten Themen in den USA: Die Kluft zwischen arm und reich ist dort rasant gewachsen, auch in Deutschland nimmt sie zu. Wenn es stimmt, dass die USA oft der Pionier sind, dürfte sich der politische Umschwung bald auch hierzulande bemerkbar machen: Erste Anzeichen einer Wende sind bereits erkennbar.
Krugman schlägt in seinem Buch einen weiten Bogen. Er setzt ein in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts mit dem „langen Goldenen Zeitalter”, wie er den Zeitraum bis in die zwanziger Jahren nennt. Kennzeichen war ein „anhaltend hoher Grad wirtschaftlicher Ungleichheit”. In der Weltwirtschaftskrise Ende der zwanziger Jahre vermochte der demokratische US-Präsident Franklin D. Roosevelt das Steuer herumzureißen. Er beschloss höhere Steuern für Reiche und höhere Leistungen für Arbeitnehmer und Arme. „Dass rücksichtsloser Egoismus in moralischer Hinsicht falsch ist, wussten wir schon”, sagte Roosevelt zu Beginn seiner zweiten Amtszeit, „jetzt wissen wir, dass er auch in wirtschaftlicher Hinsicht falsch ist.” Starke Gewerkschaften sorgten dafür, dass die Einkommen der Manager und Aktionäre „gezügelt” wurden. Als mit Dwight D. Eisenhower 1952 ein Vertreter der Republikanischen Partei die Regierung übernahm, setzte er den Kurs der Demokraten fort.
Dies änderte sich erst, so Krugmans These, als die „neuen Konservativen” – nicht zuletzt mithilfe eigens gegründeter Denkfabriken und einflussreicher Medien – die Republikanische Partei eroberten. Begünstigt wurde ein Umschwung, in die entgegengesetzte Richtung durch die Energiekrise und die aus ihr resultierende „Stagflation”, einer Situation aus Unterbeschäftigung und Inflation. Auch die US-Niederlage im Vietnamkrieg und ein latenter Rassismus beförderten den Stimmungswechsel.
Was folgte, war eine „Politik der Ungleichheit”, so Krugman, die während der Regierungszeit des Demokraten Bill Clintons nur vorübergehend abgeschwächt wurde. Die Institutionen, die zuvor die Ungleichheit begrenzt hatten, wurden „geschleift, mit dem Ergebnis wachsender Ungleichheit” aufgrund „explodierender Spitzengehälter”. Inwiefern der Sieg der Demokratischen Partei bei den Zwischenwahlen von 2006 die Chance zu einer grundlegenden politischen Neuorientierung eröffnet, hängt nach Krugman davon ab, ob „liberale Politiker” die Chance zu einer "Politik der Gleichheit” ergreifen.
Dieses Buch ist eine Offenbarung. Es entzaubert auf nüchtern-beiläufige wie überzeugende Weise viele Glaubenssätze, die auch hierzulande oft wiederholt werden: Etwa, dass Mindestlöhne Arbeitsplätze vernichten, Steuersenkungen und eine angebotsorientierte Wirtschaftspolitik sich bezahlt machen, dass der Staat wirtschaftlich ineffizient ist. Krugmans größtes Verdienst ist es, auf die Gefahren wachsender Ungleichheit für den sozialen Zusammenhalt hinzuweisen. Auch wenn diese Kluft in Deutschland noch geringer ausfällt als in den Vereinigten Staaten, erscheinen staatliche Eingriffe zur Korrektur dieses Trends dringend geboten. Werner Bührer
Zum Thema
Kansas – ein politischer Schwenk
Thomas Frank: Was ist mit Kansas los? Wie die Konservativen das Herz von Amerika erobern. Berlin Verlag, Berlin 2005, 250 Seiten, 19,90 Euro.
Warum wählte Kansas, seit Jahrzehnten demokratisch regiert, 2004 die Republikaner, obwohl deren Programm den wirtschaftlichen Interessen der Bevölkerungsmehrheit zuwiderläuft?
Deutschland – noch zu retten
Jürgen Kocka (Hrsg.): Zukunftsfähigkeit Deutschlands. Sozialwissenschaftliche Essays. Edition sigma, Berlin 2007, 405 Seiten, 28,90 Euro.
Die Autoren zeichnen ein durchwachsenes von den Zukunftschancen der Bundesrepublik. Hoffnungen setzen sie auf einen Ausbau der Zivilgesellschaft.
Paul Krugman: Nach Bush. Das Ende der Neokonservativen und die Stunde der Demokraten. Campus Verlag, Frankfurt a. M. / New York 2008, 320 Seiten, 24,90 Euro.
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