James subsummiert unter dem Terminus 'praktisch' alles, was mit den Lebenserfahrungen, Lebensbedürfnissen und Lebenserwartungen erkennender und handelnder Personen in einen Zusammenhang gebracht werden kann. Auf praktische Konsequenzen achten, bedeutet für ihn daher, darauf zu sehen, wie unsere Gedanken, Überzeugungen und Behauptungen integrierbar sind in unsere generelle Lebenspraxis. Diese Integrierbarkeit macht James zu einem Kriterium für die Richtigkeit oder Falschheit bzw. für die Bedeutung oder Bedeutungslosigkeit unserer Urteile.
PRAGMATISMUS. Eine der einflußreichsten philosophischen Denkrichtungen des zwanzigsten Jahrhunderts wurde der "Pragmatismus", wie er von William James und Charles Sanders Peirce entwickelt worden war. Derzeit beherrscht er nicht nur die philosophischen Diskussionen, sondern spielt auch im politischen Denken eine wesentliche Rolle. James' Vorlesungen aus dem Jahre 1907 zählen zu den wichtigsten Grundlagentexten des klassischen Pragmatismus. Sie liegen hier in neuer Übersetzung und mit einer kommentierenden Einführung der Herausgeber vor. (William James: "Pragmatismus". Ein neuer Name für einige alte Denkweisen. Aus dem Amerikanischen und hrsg. von Klaus Schubert und Axel Spree. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2001. 186 S., br., 64,- DM.)
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