Der Weg, auf den der Leser in dieser Einführung in die Soziologie geführt wird, ist ungewöhnlich. Weder werden ihm - im üblichen Sinn - "Individuum und Gesellschaft" oder gar "Individuum und Gemeinschaft" vorgestellt noch "Status", "Rolle" und "Soziales System". Es ist von den Zusammenhängen die Rede, zu denen wir selbst schon vor unserer Geburt gehören, in die wir mehr oder weniger beschränkt eingreifen, ohne uns von ihnen lösen zu können, aber auch ohne daß diese Zusammenhänge sich von uns lösen könnten. Es ist weiter von der Absichtslosigkeit die Rede, mit der Prozesse, insbesondere sich…mehr
Der Weg, auf den der Leser in dieser Einführung in die Soziologie geführt wird, ist ungewöhnlich. Weder werden ihm - im üblichen Sinn - "Individuum und Gesellschaft" oder gar "Individuum und Gemeinschaft" vorgestellt noch "Status", "Rolle" und "Soziales System". Es ist von den Zusammenhängen die Rede, zu denen wir selbst schon vor unserer Geburt gehören, in die wir mehr oder weniger beschränkt eingreifen, ohne uns von ihnen lösen zu können, aber auch ohne daß diese Zusammenhänge sich von uns lösen könnten. Es ist weiter von der Absichtslosigkeit die Rede, mit der Prozesse, insbesondere sich miteinander verflechtende Prozesse, in Gang gesetzt, erhalten, gefördert und gebremst werden. Es ist also von Verflechtungszusammenhängen die Rede, die Menschen produzieren und von denen Menschen produziert werden. Von der Einsicht in Verflechtungszusammenhänge hängt ab, was die Menschen daraus, und damit: aus sich, machen.
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Autorenporträt
Norbert Elias, geboren am 22. Juni 1897 in Breslau als Sohn von Hermann Elias (gest. 1940 in Breslau) und Sophie Elias (gest. 1941 in Auschwitz), verbrachte bis 1915 seine Kindheit in Breslau. Von 1915 - 1917 folgte die Einberufung zum Militär, Einsatz als Funker an der Westfront. 1918 Beginn des Doppelstudiums der Medizin und Philosophie in Breslau, je ein Semester in Freiburg und Heidelberg. Ab 1922 Tätigkeit in einer Breslauer Eisenwarenfabrik. 1923 Abschlussprüfungen in den Hauptfächern Philosophie und Psychologie sowie den Nebenfächern Chemie und Kunstgeschichte. Seit 1924 Doktor der Philosophie (bei Richard Hönigswald). 1925 - 1930 Umzug nach Heidelberg; 1928 "Gesellenstück"; Teilnahme am Deutschen Soziologentag in Zürich 1930 - 1933 Wechsel zur Soziologie und "inoffizieller Assistent" von Karl Mannheim in Frankfurt. Habilitation: "Die höfische Gesellschaft" wird erst 36 Jahre später veröffentlicht. 1933 Flucht aus Deutschland, nach vergeblichen Bemühungen um eine Universit
ätsstelle in der Schweiz vorläufiges Exil in Paris. Beginn der Arbeit an "Über den Prozeß der Zivilisation" 1935. Nach einem nochmaligen Besuch seiner Eltern Übersiedlung nach London
Das "magnum opus" blieb drei Jahrzehnte nahezu unbekannt. 1940/41 Interniert auf der Ilse of Man. 1941 - 1954 Tätigkeit als Lehrer in der Erwachsenenbildung und Mitbegründung der Group Analytic Society. 1954 - 1962 Dozent für Soziologie an der Universität von Leicester. 1962 - 1964 Professur an der Universität von Ghana in Akkra. Ab 1965 Verschiedene Tätigkeiten, hauptsächlich Gastvorlesungen, in den Niederlanden (Amsterdam, Den Haag) und Deutschland (Münster, Konstanz, Aachen, Frankfurt, Bochum). 1975 Mitarbeit im Zentrum für Interdisziplinäre Forschung (ZiF) in Bielefeld. 1977 Empfang des Theodor W. Adorno-Preises der Stadt Frankfurt für sein Gesamtwerk. 1984 Endgültige Niederlassung in Amsterdam. Norbert Elias starb am 1. August 1990 in Amsterdam.
Inhaltsangabe
Aus dem Inhalt: 1. Kapitel: Soziologie - die Fragestellung Comtes Von der philosophischen zur soziologischen Theorie der Erkenntnis Vom nichtwissenschaftlichen zum wissenschaftlichen Erkennen Die wissenschaftliche Erforschung der Wissenschaften Die Soziologie als relativ autonome Wissenschaft Das Problem der wissenschaftlichen Spezialisierung 2. Kapitel: Der Soziologe als Mythen Jäger 3. Kapitel: Spiel-Modelle Vor-Spiel: Modell einer unnormierten Verflechtung Spielmodelle: Modelle normierter Verflechtungen 4. Kapitel: Universalien der menschlichen Gesellschaft Die natürliche Wandelbarkeit des Menschen als soziale Konstante Die Notwendigkeit neuer Denk- und Sprachmittel Kritik soziologischer "Kategorien" Die Fürwörterserie als Figurationsmodell Der Begriff der Figuration 5. Kapitel: Verflechtungszusammenhänge - Probleme der sozialen Bindungen Affektive Bindungen Staatliche und berufliche Bindungen Entwicklung des Begriffs der Entwicklung Gesellschaftsideale und Gesellschaftswissenst 6. Kapitel: Das Problem der "Notwendigkeit" gesellschaftlicher Entwicklungen Zur Theorie der gesellschaftlichen Entwicklung Anmerkungen Literaturhinweise Register
Aus dem Inhalt: 1. Kapitel: Soziologie - die Fragestellung Comtes Von der philosophischen zur soziologischen Theorie der Erkenntnis Vom nichtwissenschaftlichen zum wissenschaftlichen Erkennen Die wissenschaftliche Erforschung der Wissenschaften Die Soziologie als relativ autonome Wissenschaft Das Problem der wissenschaftlichen Spezialisierung 2. Kapitel: Der Soziologe als Mythen Jäger 3. Kapitel: Spiel-Modelle Vor-Spiel: Modell einer unnormierten Verflechtung Spielmodelle: Modelle normierter Verflechtungen 4. Kapitel: Universalien der menschlichen Gesellschaft Die natürliche Wandelbarkeit des Menschen als soziale Konstante Die Notwendigkeit neuer Denk- und Sprachmittel Kritik soziologischer "Kategorien" Die Fürwörterserie als Figurationsmodell Der Begriff der Figuration 5. Kapitel: Verflechtungszusammenhänge - Probleme der sozialen Bindungen Affektive Bindungen Staatliche und berufliche Bindungen Entwicklung des Begriffs der Entwicklung Gesellschaftsideale und Gesellschaftswissenst 6. Kapitel: Das Problem der "Notwendigkeit" gesellschaftlicher Entwicklungen Zur Theorie der gesellschaftlichen Entwicklung Anmerkungen Literaturhinweise Register
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