Als Stahl bezeichnet man heute alle Eisenlegierungen - mit Ausnahme der nicht schmiedbaren hochkohlenstoffhaltigen Gu~sorten wie Grauguli, Hartguf und Ternperguf - ohne Riicksichr auf ihre Eigenschaften. Friiher wurde als wesentliches Merkmal des Stahles die Hartbarkeit angesehen. Es gibt aber eine ganze Reihe von Stahlen, die sich nicht harten lassen, die durch das Abschrecken aus hohen Temperaturen im Gegenteil sogar weicher, zaher werden. Edelstdble werden vielfach solche Stahle genannt, die au~er mit Kohlenstoff auch noch mit anderen Grundstoffen, z. B. mit Chrom, Nickel, Wolfram, Vanadin usw. legiert sind. Diese Begriffsbestim mung ist jedoch nicht erschopfend und auch anfechtbar, Denn man wird einen reinen Kohlenstoffstahl, der sorgfaltig erzeugt und auf dem ganzen Wege der Herstellung - vom Gu~ bis zum Versand immer wieder gewissenhaft gepriift worden ist, zweifellos auch zu den Edelstahlen rechnen miissen. Andererseits enthalten manchmal Massenstahle - auch als unbeabsichtigte Verunreinigungen - ge wisse Mengen von Legierungselementen. Das Richtige wird man treffen, wenn man die bei den grofsen Hiittenwerken in grofien Mengen erzeugten billigen Stahle als .Mas senstahle bezeichnet, die von einem Edelstahlwerk mit Sorgfalt und unter scharfster Kontrolle hergestellten Stahle dagegen als Edelstahle. Die billigen Massenstahle werden meistens nach Festigkeit ver kauft, die Edelstahle dagegen nach dem Verwendungszweck und unter einer Markenbezeichnung.
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