Anhand der Literatur werden in dem vorliegenden Buch die Positionen der drei für das Wahnproblem wahrscheinlich einflußreichsten Denker - Karl Jaspers, Kurt Schneider und Sigmund Freud - eingehend und kritisch diskutiert. Außerdem werden die transkulturelle Psychiatrie des Wahns und Modelle der Ätiopathogenese systematisch dargestellt. Für das Problem einer mit klinischen Belangen konsistenten Wahndefinition wird in einem eigenen Ansatz eine Lösung versucht, woran sich Überlegungen zur Bedeutung der Rede von der "anderen Welt" des Wahnkranken anschließen. Das Buch gibt sowohl dem mit der…mehr
Anhand der Literatur werden in dem vorliegenden Buch die Positionen der drei für das Wahnproblem wahrscheinlich einflußreichsten Denker - Karl Jaspers, Kurt Schneider und Sigmund Freud - eingehend und kritisch diskutiert. Außerdem werden die transkulturelle Psychiatrie des Wahns und Modelle der Ätiopathogenese systematisch dargestellt. Für das Problem einer mit klinischen Belangen konsistenten Wahndefinition wird in einem eigenen Ansatz eine Lösung versucht, woran sich Überlegungen zur Bedeutung der Rede von der "anderen Welt" des Wahnkranken anschließen. Das Buch gibt sowohl dem mit der Materie "Wahn" noch nicht Vertrauten einen ersten Überblick über die komplexe Problematik, ist jedoch ebenso für den Fachmann aufgrund seiner in weiten Teilen neuen Sicht der Dinge von Interesse. Das Buch soll helfen, die Diskussion erneut zu beleben, und damit auch klinisch "eingefahrene" Denkschablonen durch kritische Reflexion ersetzen helfen.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer, studierte Medizin, Psychologie und Philosophie in Freiburg, war Oberarzt an der Psychiatrischen Universitätsklinik in Heidelberg, Gastprofessor an der Harvard-Universität und am Institute for Cognitive and Decision Sciences in Oregon. Sein Forschungsschwerpunkt liegt im Grenzbereich der kognitiven Neurowissenschaft, der Lernforschung und Psychiatrie. Seit 1997 ist er Ordinarius für Psychiatrie in Ulm. Spitzer ist Herausgeber des psychiatrischen Anteils der Zeitschrift 'Nervenheilkunde' und leitet das von ihm gegründete 'Transferzentrum für Neurowissenschaften und Lernen' in Ulm. Er hat mehrere neurowissenschaftliche Bestseller verfasst und moderiert eine wöchentliche Fernsehserie zum Thema Geist und Gehirn.
Inhaltsangabe
1 Einleitung.- 1.1 Das Definitionsproblem.- 1.2 Reliabilität.- 1.3 Pragmatische Lösungsversuche.- 1.4 Drei Fälle.- 1.5 Die drei Wahnkriterien von Jaspers, Fragestellung und Aufbau der Arbeit.- 2 Transkulturelle Psychiatrie und das dritte Jasperssche Wahnkriterium.- 2.1 Psychische Störungen im Kulturvergleich.- 2.2 Drei Betrachtungsebenen.- 2.3 Häufigkeiten und Inhalte.- 2.4 Richtigkeit, Norm und Realität.- 2.5 Zwischen Dogmatismus und skeptischem Relativismus.- 3 Kurt Schneiders Versuch der Umgehung des dritten Wahnkriteriums.- 3.1 Inhalt als Problem.- 3.2 Jaspers: Wahn als Form von Bedeutung.- 3.3 Die Elimination des Inhalts bei der Diagnostik inhaltlicher Denkstörungen: Wahnwahrnehmung.- 3.4 Kritik an Schneiders Wahnwahrnehmungs-Begriff.- 3.5 Blankenburgs Lösungsvorschlag: Gestörte Integration und Kommunikation.- 3.6 Eindeutigkeit und Einfachheit.- 4 "Grundstörungen": Modelle der Ätiopathogenese.- 4.1 Jaspers' erstes und zweites Wahnkriterium und der Begriff der Grundstörung.- 4.2 Allgemeine Typologie der Grundstörungen.- 4.3 Grundstörung als Urteil.- 4.4 Als Funktionsstörimg konzipierte Grundstörungen.- 4.5 Störung der Interhemisphärenbalance.- 4.6 Physiologische Theorien.- 4.7 Wahn als Atavismus.- 4.8 Zur klinischen Bedeutung der Grundstörungsmodelle.- 5 Das Grundstörungsmodell am Beispiel der Psychoanalyse.- 5.1 Einleitung: Wahn, Freud und die klassische Psychiatrie.- 5.2 Inhalt.- 5.3 Wahn als Neurose: Abwehr, Projektion, Wiederkehr des Verdrängten, Kompromißbildung und Deutungswahn.- 5.4 Wahn als Regression und Wunscherfüllung.- 5.5 Wahn als Selbstheilungsversuch.- 5.6 Wahn als Ausdruck von Homosexualität.- 6 Struktureller und inhaltlicher Ich-Bezug.- 6.1 Ich-Bezug und erstes und zweites Wahnkriterium.- 6.2 Aussagen über mentaleZustände.- 6.3 Implikationen der vorgeschlagenen Definition.- 6.4 Personenbezogene Wahninhalte im Lichte der vorgeschlagenen Definition.- 6.5 Inhaltliche Ich-Bezüge.- 6.6 Die Bedeutung der JASPERSschen Wahnkriterien.- Zum Verständnis von Wahnformen und Wahnwelten.- 7.1 Wahnformen und Wahnthemen.- 7.2 Die "andere Welt" des Wahnkranken.- 8 Zusammenfassung.- Literatur.- Personenregister.
1 Einleitung.- 1.1 Das Definitionsproblem.- 1.2 Reliabilität.- 1.3 Pragmatische Lösungsversuche.- 1.4 Drei Fälle.- 1.5 Die drei Wahnkriterien von Jaspers, Fragestellung und Aufbau der Arbeit.- 2 Transkulturelle Psychiatrie und das dritte Jasperssche Wahnkriterium.- 2.1 Psychische Störungen im Kulturvergleich.- 2.2 Drei Betrachtungsebenen.- 2.3 Häufigkeiten und Inhalte.- 2.4 Richtigkeit, Norm und Realität.- 2.5 Zwischen Dogmatismus und skeptischem Relativismus.- 3 Kurt Schneiders Versuch der Umgehung des dritten Wahnkriteriums.- 3.1 Inhalt als Problem.- 3.2 Jaspers: Wahn als Form von Bedeutung.- 3.3 Die Elimination des Inhalts bei der Diagnostik inhaltlicher Denkstörungen: Wahnwahrnehmung.- 3.4 Kritik an Schneiders Wahnwahrnehmungs-Begriff.- 3.5 Blankenburgs Lösungsvorschlag: Gestörte Integration und Kommunikation.- 3.6 Eindeutigkeit und Einfachheit.- 4 "Grundstörungen": Modelle der Ätiopathogenese.- 4.1 Jaspers' erstes und zweites Wahnkriterium und der Begriff der Grundstörung.- 4.2 Allgemeine Typologie der Grundstörungen.- 4.3 Grundstörung als Urteil.- 4.4 Als Funktionsstörimg konzipierte Grundstörungen.- 4.5 Störung der Interhemisphärenbalance.- 4.6 Physiologische Theorien.- 4.7 Wahn als Atavismus.- 4.8 Zur klinischen Bedeutung der Grundstörungsmodelle.- 5 Das Grundstörungsmodell am Beispiel der Psychoanalyse.- 5.1 Einleitung: Wahn, Freud und die klassische Psychiatrie.- 5.2 Inhalt.- 5.3 Wahn als Neurose: Abwehr, Projektion, Wiederkehr des Verdrängten, Kompromißbildung und Deutungswahn.- 5.4 Wahn als Regression und Wunscherfüllung.- 5.5 Wahn als Selbstheilungsversuch.- 5.6 Wahn als Ausdruck von Homosexualität.- 6 Struktureller und inhaltlicher Ich-Bezug.- 6.1 Ich-Bezug und erstes und zweites Wahnkriterium.- 6.2 Aussagen über mentaleZustände.- 6.3 Implikationen der vorgeschlagenen Definition.- 6.4 Personenbezogene Wahninhalte im Lichte der vorgeschlagenen Definition.- 6.5 Inhaltliche Ich-Bezüge.- 6.6 Die Bedeutung der JASPERSschen Wahnkriterien.- Zum Verständnis von Wahnformen und Wahnwelten.- 7.1 Wahnformen und Wahnthemen.- 7.2 Die "andere Welt" des Wahnkranken.- 8 Zusammenfassung.- Literatur.- Personenregister.
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