Ein grundsätzliches Fragen nach der Wirtschaft ist notwendig, wenn man die ökonomischen und ökologischen Probleme unserer Zeit verstehen will. Gemäß dieser These stellt das Buch nicht nur eine Einführung in das wirtschaftswissenschaftliche Denken dar, sondern führt zu Untersuchungen über die anthropologischen, ethischen, politischen und ökologischen Zusammenhänge, in die die Wirtschaft eingebettet ist. Basierend auf einem individualistischen Menschenbild hat die Neue Politische Ökonomie des 20. Jahrhunderts (Public Choice) radikalliberale Staats- und Gesellschaftskonzepte entwickelt. Auf dem Weg einer Kritik an dieser Politischen Ökonomie geht es in Teil I darum, unter Rückgriff auf Aristoteles und Adam Smith die Fragen nach der Gerechtigkeit, der Gemeinschaft und dem guten Leben für das Verständnis der Wirtschaft zurückzugewinnen. Daß diese Fragen angesichts gravierender Rohstoff- und Umweltprobleme eine neue Bedeutung angenommen haben, ist Gegenstand von Teil II. Die Ökologische Ökonomie, deren Grundlagen dort systematisch untersucht werden, zeigt, dass zu einem guten Leben einerseits die Vorsorge für zukünftige Generationen gehört, andererseits aber "die Ehrfurcht vor dem Leben" (Albert Schweitzer), auch in seinen pflanzlichen und tierischen Formen.