Etliche Erneuerungsversuche im Theater waren vonnöten, um in späterer Folge ein Theater etablieren zu können, welches jenseits des Dramas anzusiedeln ist. Hans-Thies Lehmann bezeichnete diese Theaterentwicklung in seinem gleichnamigen Werk 1999 als "postdramatisches Theater". Der Begriff wurde zu einem Zeitpunkt etabliert, an dem das postdramatische Theater seinen Zenit bereits überschritten hatte. Die Ablehnung von Drama und konventionellem Theater steigerte sich bis zu jenem Punkt, an dem keine weitere Abkehr mehr möglich ist. Bereits ab Mitte der 1990er Jahre ließ sich als Gegenbewegung daher auch eine Rückkehr zur Konvention erkennen, die mit einer Wiederbelebung der erzählerischen und der dramatischen Struktur des Theaters einherging.