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Fünf Jahre nach seinem Best- und Longseller Muße - das neue Buch des großen Wissenschaftsjournalisten.
Merken Sie, wie Sie unwillkürlich lächeln, wenn Sie jemand anlächelt, wie Sie schlechte Laune erfasst, wenn Ihnen ein mürrisches Gesicht entgegenblickt? Nichts prägt unser Fühlen und Erleben so sehr wie die Emotionen anderer. Wir Menschen haben eine erstaunliche Fähigkeit, die Gefühle anderer zu lesen, uns in sie hineinzuversetzen - und uns von ihnen anstecken zu lassen. Forschungen zeigen, dass unser Verhalten oft stärker vom emotionalen Umfeld bestimmt wird als von unseren eigenen…mehr

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Produktbeschreibung
Fünf Jahre nach seinem Best- und Longseller Muße - das neue Buch des großen Wissenschaftsjournalisten.

Merken Sie, wie Sie unwillkürlich lächeln, wenn Sie jemand anlächelt, wie Sie schlechte Laune erfasst, wenn Ihnen ein mürrisches Gesicht entgegenblickt? Nichts prägt unser Fühlen und Erleben so sehr wie die Emotionen anderer. Wir Menschen haben eine erstaunliche Fähigkeit, die Gefühle anderer zu lesen, uns in sie hineinzuversetzen - und uns von ihnen anstecken zu lassen. Forschungen zeigen, dass unser Verhalten oft stärker vom emotionalen Umfeld bestimmt wird als von unseren eigenen Überzeugungen. Und das hat zum Teil dramatische Folgen.

Ulrich Schnabel kartografiert die Gefühlslandschaft, durch die wir täglich navigieren, und beschreibt, wie wir zwischen der Sehnsucht nach stabilen Beziehungen und dem Wunsch nach Freiheit hin und her gerissen werden. Er entlarvt die emotionalen Fallen der Konsumgesellschaft, beschreibt die Mühen der modernen Liebe und berichtet von der "Gefühlsarbeit" und der emotionalen Erschöpfung speziell in sozialen Berufen. Zugleich zeigt er, wie wir uns gegen die emotionalen Zumutungen unserer Zeit wehren - ein starkes Plädoyer dafür, die Souveränität über die eigenen Gefühle zurückzuerobern.

Autorenporträt
Schnabel, Ulrich§Ulrich Schnabel, geboren 1962, studierte Physik und Publizistik in Karlsruhe und Berlin und ist Wissenschaftsredakteur bei der ZEIT. Ulrich Schnabel schrieb in der ZEIT und in GEO viel beachtete Artikel über Religion und Bewusstseinsforschung und wurde 2006 mit dem »Georg von Holtzbrinck-Preis« für Wissenschaftsjournalismus ausgezeichnet. Drei Jahre später veröffentlichte er bei Blessing: "Die Vermessung des Glaubens". Es wurde von "Bild der Wissenschaft" als "Wissenschaftsbuch des Jahres 2009" ausgezeichnet. Im Oktober 2010 erhielt Schnabel ferner den Werner und Inge Grüter-Preis für Wissenschaftsvermittlung. Sein Buch "Muße. Vom Glück des Nichtstuns" (2010) wurde ein Best- und Longseller. 2015 veröffentlichte er bei Blessing "Was kostet ein Lächeln? Von der Macht der Emotionen in unserer Gesellschaft."
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.11.2015

Andauernd gute Laune gefährdet die Gesundheit

Sehr aufmerksam: Der Wissenschaftsjournalist Ulrich Schnabel widmet sich der Bearbeitung von Emotionen in unserer Gesellschaft.

Es ist lange her, dass Emotionen als das andere der Vernunft verdächtig und verächtlich waren. Seit klar ist, dass Menschen ohne Emotionen nicht besonders rational entscheiden, sondern überhaupt nicht, Emotion und Kognition also so eng zusammenhängen, dass man sie gar nicht sinnvoll trennen kann, sind Emotionen als Gegenstand von Forschung und Formung beliebter als je zuvor. Sie wollen gemanagt, geplant, optimiert, gelenkt werden wie alles andere auch. Vom Individuum, vom Arbeitgeber und von der allgegenwärtigen Werbeindustrie, die schon vor aller Wissenschaft eine Industrie der Gefühlsmanipulation war.

Der Wissenschaftsjournalist Ulrich Schnabel geht in seinem Buch der Bearbeitung der Emotionen in unserer Gesellschaft nach und kommt zu dem Schluss, dass ein Lächeln teuer werden kann, für das Individuum aber auch für die Gesellschaft. Die individuellen psychischen Kosten illustriert er unter anderem an Stewardessen, die darauf getrimmt werden, die andauernde gute Laune nicht nur zu simulieren, sondern auch zu empfinden, sich also vorzustellen, der Flieger sei das eigene Wohnzimmer, die Passagiere gute Freunde auf Besuch. Nach einem Flug sei sie völlig fertig von dem künstlich erzeugten Hochgefühl, zitiert Schnabel eine Betroffene. Wer seine Emotionen auf diese Weise zu manipulieren suche, laufe aber auf Dauer Gefahr, den Kontakt zu sich selbst zu verlieren.

Zugleich ist, wer sich mit seinen Emotionen befasst, auf sich selbst konzentriert. Die Kosten dieser Fokussierung sieht der Autor in der Entsolidarisierung der Gesellschaft. Allzu bereitwillig unterwerfen wir uns demnach Emotionsregimes, von kindischen Teambuilding-Veranstaltungen oder firmengesponserten Meditationsretreats bis zu Slogans wie dem "Wohlfühlen im Job", der "kreativen Atmosphäre" oder der "Möglichkeit zur Selbstverwirklichung". In dieser Logik sei einzig das Individuum selbst schuld, wenn es in seinem Berufsalltag nicht glücklich ist. Die meisten Arbeitnehmer unter fünfunddreißig, zitiert der Autor eine Umfrage, können mit dem Begriff Solidarität wenig anfangen und suchen Lösungen für berufliche Probleme bei sich selbst. Das funktioniere umso besser, je stärker die Firma den immer weniger sozial eingebundenen Menschen auch noch als Familienersatz diene: "Deshalb verändert die Arbeit heute nicht nur das Verhalten, sondern auch das Gefühlsleben der Menschen stärker, als sich die meisten je bewusst sind", so Schnabel.

Schnabel präsentiert den Stand der Emotionsforschung und einige ihrer Irrungen und Wirrungen, gut verständlich und aufgelockert durch Gespräche mit Forschern und Therapeuten und durch Geschichten von Menschen, die ihr Leben trotz belastender Ereignisse wieder in den Griff bekommen haben. Erfrischend anders als die übliche Emotionsliteratur ist das Buch vor allem, wo es analysiert, wie Emotionen strategisch eingesetzt werden: von der durchgeplanten Hochzeit, die zur Katastrophe wird, weil sich das perfekte Glücksempfinden nicht einstellen will, bis zur werbewirksam gepflegten Illusion, eine Beziehung könne sich über Jahrzehnte auf der emotionalen Hochebene frischer Verliebtheit halten, oder auch der Bereitschaft, immer gut gelaunt und bereit zu Höchstleistungen im Büro zu erscheinen.

Das Durcheinander der selbst- und fremdmanipulierten Emotionen kulminiert für Schnabel in einem Befinden, das er emotionale Standardeinstellung nennt: das genervte Gefühl, dass einem die ganze Welt im Weg steht, sei es in der Karriere, der Selbstverwirklichung oder ganz buchstäblich im Stau auf dem Heimweg. Vorsichtig deutet Schnabel auch mögliche Auswege aus dem von ihm konstatierten Schlamassel an, thematisiert am Ende des Buches Meditation, Aufmerksamkeit, Mitgefühl. Und Vernunft. Denn es gehe darum, echte eigene Emotionen wahrzunehmen und emotionaler Fernsteuerung zu entkommen. Ein Buch mit einer breiten Perspektive auf den aktuellen Hype um die Emotionen.

MANUELA LENZEN

Ulrich Schnabel: "Was kostet ein Lächeln?"

Von der Macht der

Emotionen in unserer

Gesellschaft.

Blessing Verlag, München 2015. 336 S., geb., 21,99 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Ulrich Schnabels neues Buch "Was kostet ein Lächeln" hebt sich von der üblichen Emotionsliteratur ab, vermerkt Rezensentin Manuela Lenzen erfreut. Die Analysen des Wissenschaftsjournalisten über die strategische Manipulation von Emotionen findet die Kritikerin erfrischend, den Blick des Autors auf den aktuellen Gefühls-Hype weitsichtig und klug. Lenzen lernt nicht nur, dass eine andauernde Emotionsoptimierung krank macht, sondern die stete Konzentration auf die eigenen Gefühle auch zu einer Entsolidarisierung der Gesellschaft führt. Kopfschüttelnd liest sie etwa von lächerlichen Teambuilding-Veranstaltungen, vor allem aber folgt sie interessiert Schnabels Überblick über den Stand der Emotionsforschung, den er mit Therapeuten-Gesprächen und Erfahrungsberichten auflockert.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Was kostet ein Lächeln? ist für Menschen, die es geniessen, beim Lesen geistige Lust zu verspüren. Die Freude haben an Erkenntnis - über sich selbst, über andere, über die Menschheit." Bernard Senn, Schweizer Radio