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Das Networking ist in aller Munde - zu Recht: Gerade in Zeiten ständiger Veränderungen ist das altbewährte Vitamin B ein wesentlicher Faktor für beruflichen wie privaten Erfolg. Männer spielen zumeist virtuos auf der Networking-Klaviatur. Und so funktioniert das Old Boys Network seit jeher prächtig. Vielen Frauen hingegen ist das Netzwerken suspekt oder lästig. Das kann sich fatal auf die berufliche Entwicklung auswirken, denn wer glaubt, Karriere mache man allein aufgrund von Leistung, Fleiß und Intelligenz, verkennt die Lebenswirklichkeit. Dieses Buch fordert Frauen wie Männer zum aktiven…mehr

Produktbeschreibung
Das Networking ist in aller Munde - zu Recht: Gerade in Zeiten ständiger Veränderungen ist das altbewährte Vitamin B ein wesentlicher Faktor für beruflichen wie privaten Erfolg. Männer spielen zumeist virtuos auf der Networking-Klaviatur. Und so funktioniert das Old Boys Network seit jeher prächtig. Vielen Frauen hingegen ist das Netzwerken suspekt oder lästig. Das kann sich fatal auf die berufliche Entwicklung auswirken, denn wer glaubt, Karriere mache man allein aufgrund von Leistung, Fleiß und Intelligenz, verkennt die Lebenswirklichkeit. Dieses Buch fordert Frauen wie Männer zum aktiven Netzwerken auf, um schneller zum Ziel zu kommen. Neben einem Überblick über Networking-Möglichkeiten, -Spielregeln und -Mechanismen bietet es konkrete Tipps für die Praxis. Interviews mit prominenten, erfolgreichen Frauen und Männern zeigen zudem, dass es durchaus unterschiedliche Wege gibt. Doch in einem sind sich alle einig: Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einem ausgewogenen Verhältnis von
Geben und Nehmen und in der Beachtung des kleinen 1x1 des Networking.
Autorenporträt
Martina Haas war viele Jahre Führungskraft in einem internationalen Konzern. Heute ist sie als Partnerin in der Rechtsanwaltskanzlei Seiler&Haas tätig und berät als Mitinhaberin des Beratungsunternehmens Konzept&Innovation Consulting Coaching insbesondere mittelständische Firmen und Führungskräfte - unter anderem im professionellen Networking.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 26.05.2007

Warum Frauen kaum Karriere machen
In ihren Seminaren begegnet Susanne Kleinhenz regelmäßig Teilnehmerinnen, die sich über die männerdominierte Berufswelt beklagen, in der es hart zugehe und in der Frauen kaum Chancen für einen Aufstieg hätten. Doch das, so analysiert die Führungskräftetrainerin, läge weniger an den männlichen Kollegen, als an der eingeschränkten Denkweise der Frauen. „Wenn ich dann hinterfrage, wer genau sie bremst, kommt in 80 Prozent der Fälle zum Vorschein, dass es gar nicht die bösen Männer sind, die die Frauen nicht nach oben kommen lassen, sondern in erster Linie die Frauen selbst mit ihren inneren Gefängnissen.”
Längst, so schreibt Kleinhenz in ihrem neuen Buch, sei die Ungleichheit der Geschlechter vorbei, im 21. Jahrhundert hätten Frauen alle Chancen. Diese Thesen sind unbequem, doch sie enthalten eine positive Botschaft: Selbstgeschaffene Mauern können wieder eingerissen werden. Allerdings muss dafür jede Frau bei sich selbst anfangen, und das ist in der Regel anspruchsvoller, als andere – sprich die Männer – für die Hindernisse auf dem Karriereweg verantwortlich zu machen. Fragt sich bloß, wie Frauen lernen können, solche Selbstbeschränkungen wahrzunehmen und zu beseitigen. Das Anliegen von Kleinhenz ist es daher, Frauen beizubringen, wie sie ihre unbewussten Muster erkennen und daraus bewusste Strategien entwickeln können.
Verstehe dich selbst, heißt ihre Devise, und dafür gräbt Kleinhenz tief in der Geschichte. Zunächst präsentiert sie das christliche Frauenbild, das nur zwei Rollen anbietet: Heilige oder Hure. Das hält die Autorin aber für ungeeignet. Sie greift daher auf die Archetypen der Klassik zurück, wie sie der Psychologe Carl Gustav Jung definierte. Zu ihnen gehören Medea, Circe, Aphrodite, Muse, Psyche, Artemis, Pallas Athene oder die Amazonen. Diese Rollenvorbilder erscheinen ihr geeigneter zur Identifikation. Je nachdem wie extro- oder introvertiert Frauen denken und handeln, sollten sie sich in einer der acht Archetypen wiederfinden, rät Kleinhenz. Karrierefrauen sollen sich als kühle „Amazone” oder analytische „Medea” definieren, begeisterte Ehefrauen und Mütter als harmoniebetonte „Psyche”. Ist der Grundtyp gefunden, könnten Licht- und Schattenseiten zugeordnet werden.
Solche Kategorisierung dürfte bei vielen Kritikern als Edelkitsch ankommen. Ebenso ist so manche esoterisch verbrämte Aussage von Kleinhenz angreifbar, wie etwa „Konzepte schaffen Wirklichkeit”. Kleinhenz findet: Wer das Richtige denkt, hat sein Ziel schon fast erreicht – ein Credo, das das Leben jeden Tag als Wunschdenken entlarvt. Auch kategorische Sätze wie „Frauen haben mehr Liebe in sich als Männer” machen das Werk eher unglaubwürdig.
Dennoch hat das Buch Stärken. Die These ist richtig, dass Frauen nicht gegen jemanden kämpfen sollten, sondern für sich selbst. Und dass sie nicht Männer abwerten müssen, sondern sich selbst aufwerten. Diese Botschaft gehört dringend unters Volk! Außerdem mangelt es tatsächlich an weiblichen Rollenvorbildern in deutschen Unternehmen, Kliniken, Universitäten und Amtsstuben. Wenn es den Frauen auf ihrem Karriereweg also hilft, über Circe, Pallas Athene oder Artemis nachzudenken und sich mit ihnen zu identifizieren, warum dann nicht? Hinzu kommt, dass dieses Buch auch nüchterne Elemente enthält, wie das Kapitel „Zur Frau erzogen – Mütter und Väter”, das gut erklärt, wie sehr uns die Kindheit prägt und wie verschiedene Frauentypen mit dem ihnen von ihrer Erziehung mitgegebenen „Strickmuster” umgehen. Kleinhenz hat ein Buch geschrieben, in dem sie den Frauen ihre Lebenslügen um die Ohren haut. Damit das nicht ganz so weh tut, wird die Botschaft schön weich verpackt. Barbara Bierach
Zum Thema
Netze weben
Martina Haas: Was Männer tun und Frauen wissen müssen. Erfolg durch Networking. Merus Verlag 2007, 240 Seiten, 19,90 Euro.
Martina Haas berät mittelständische Firmen. Dabei geht es häufig um Vitamin B. Ein Thema, das vielen Frauen suspekt ist, während Männer kaum Probleme damit haben, Strippen zu ziehen.
Lebe wild!
Sabine Asgodom: Lebe wild und unersättlich! 10 Freiheiten für Frauen, die mehr vom Leben wollen. Kösel Verlag 2007, 191 Seiten, 14,95 Euro.
Sabine Asgodom wettert gegen Diätköche, Mode-Gurus und Fitnessfanatiker. Jede Frau sollte selbst die letzte Autorität sein in allen Lebensfragen.
Wirtschaftsbuch
Susanne Kleinhenz: Das 21. Jahrhundert ist weiblich – Über die Freiheit, die Frau zu sein, die Sie sein wollen. Gabal Verlag, Offenbach 2007, 249 Seiten, 29,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.08.2007

Beziehungen
Auch für Frauen gilt: Netzwerke verbessern Karrierechancen

Wenn der Wind durch die Binsen pfeift, erzählen sie jedem, der gerade vorbeikommt, dieselbe Geschichte. So entsteht, wie es eine griechische Sage nahelegt, eine Weisheit, die bald jeder kennt und die folglich kaum mehr eine ist. Die Managementberatung bedient sich routiniert solcher Binsenweisheiten, indem sie diese wissenschaftlich verbrämt und damit verfremdet. Nicht wenige Manager sind der "Konzentration auf die Kernkompetenzen" aufgesessen, ohne dabei gewahr zu werden, dass die Warnung an den Schuster, doch gefälligst bei seinem Leisten zu bleiben, bereits Jahrhunderte zuvor durch die Binsen gerauscht war.

Martina Haas, eine umtriebige beratungsnahe Anwältin, sind derlei Ambitionen zwar fremd. Gleichwohl greift sie eine Binsenweisheit auf, die da lautet: Wer auf der Erfolgsleiter nach oben kommen will, sollte rechtzeitig Beziehungen aufbauen und entwickeln. Da die entsprechende Metapher des "Vitamins B" heute nicht mehr ohne Hintergedanken zu verwenden ist, muss es "Networking" oder, schlimmer, "Netzwerken" sein. Davon und wie es "strategisch" zu betreiben ist, handelt ein Großteil dieses Buches.

Als ambitionierte Frau stört es Martina Haas zu Recht, dass die meisten Frauen mit dem Networking recht wenig anzufangen wissen. Männer scheinen ein Gen für Vernetzung zu besitzen, Frauen hingegen glauben unerschütterlich an Tüchtigkeit und reagieren allergisch auf alles, was nach Kungelei riecht. Deshalb versucht die Autorin auch, gottlob behutsam und keineswegs emanzenhaft, möglichst viele Frauen von der Sinnhaftigkeit des Networking zu überzeugen. Manchmal meint sie es zu gut und landet dann prompt bei paradoxen Aufforderungen, wie sie Paul Watzlawick so gerne beschrieben hat: "Versuchen Sie, unverkrampft zu bleiben." Oder solchen, die rührend naiv sind: "Treffen Sie im Privatleben eine kluge Partnerwahl."

Als eine der Früchte ihrer langjährigen Netzwerkarbeit bietet Haas 19 erfolgreiche Persönlichkeiten auf, die sie zum Thema ihres Buches interviewt. Eine "best practice" lässt sich aus den vielfältigen Antworten zwar nicht erkennen, aber die Geradlinigkeit, mit der sich die Befragten dem Leser öffnen, macht einen die Personen und damit das Buch sympathisch. Heiner Geißler ("Ich war mein eigenes Netzwerk") schert wieder einmal aus. Sein Motto heißt "Unabhängig bleiben". Für alle anderen kann man mit dem Networking gar nicht früh genug anfangen. Kaffeeröster Albert Darboven begann als Neunjähriger und führt sein Netzwerk quasi als ständigen Begleiter mit sich. Ein wahlloses Anhäufen von Kontakten hat freilich nichts mit Networking zu tun. Nicht nur "Promi-Friseur" Gerhard Meir rät daher, auf das Niveau der Kontakte zu achten und sie danach zu sortieren.

Ralleyfahrerin Heidi Hetzer schmerzt es, wie sehr Frauen die Chancen des Networking verpassen. Frauen redeten zwar "immer und viel miteinander", aber Netzwerkknoten entstünden daraus viel zu selten. Was offensichtlich fehlt, sind Frauen als Vorbilder für das Agieren in und mit Netzwerken. Etwa ein weibliches Pendant zu Michael Rogowski, der meist "zielorientiert" handelt und genau überlegt, "welches Netzwerk helfen könnte". Entspannter geht Berlinale-Chef Dieter Kosslick zu Werke. Er pflegt seine keineswegs knapp gehaltenen Beziehungen "durch Kaffetrinken", was wiederum Herrn Darboven freuen dürfte.

Der weltweit vernetzte Heinrich von Pierer überrascht die Leser des Buches mit der Feststellung, dass es im Siemens-Konzern keine Seilschaften gebe, und die emsige Netzwerkknüpferin Yu Zhang erinnert uns daran, dass man in China mit Networking aufwächst. Das System heißt GuanXi und ist ein langfristig angelegtes Beziehungsspiel des Gebens und Nehmens.

Unsere Art der vorwiegend zufallsgesteuerten Beziehungspflege nimmt sich im Vergleich dazu stümperhaft aus. Haben wir am Ende Networking zu voreilig als Binsenweisheit abgetan? Lässt man dieses Buch auf sich wirken, dann ist die Antwort darauf: ja. Es muss freilich nicht gleich alles einer "Strategie" untergeordnet werden. Aber etwas bewusster und systematischer vorzugehen könnte auf keinen Fall schaden.

HEINZ K. STAHL

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