Männer entwickeln ein sehr differenziertes Gespür für Selbst- und Fremdbestimmung. Wenn Männer früher gefragt wurden, was ihrem Leben Sinn und Halt gibt, spielte bei den Antworten die Erwerbsarbeit eine zentrale Rolle. Solche Antworten sind heute nicht mehr tragfähig. Das, was nach gängigem Rollenklischee zum Mannsein gehörte und männliche Identität entscheidend bestimmte, wird von immer mehr Männern als Fremdbestimmung empfunden. Sie bauen sich bewusst eine Gegenwelt dazu auf. Eine Welt, in der sie auftanken, Kraft schöpfen und den Wert und Sinn ihres Lebens bestimmen bzw. konstruieren. Dieses zentrale Ergebnis einer qualitativ-empirischen Studie geht einher mit der Einsicht, dass Männer über Sinnfragen nachdenken, die in theologischen Diskursen normalerweise der ?Religion? zugeschrieben werden, während die Interviewpartner sie zumeist ganz anders begründen. Bezeichnend ist auch, dass sie ? ebenfalls entgegen üblichen Klischees ? bereitwillig darüber redeten. Das Buch ist eine Herausforderung für die Kirchen und speziell die kirchliche Männerarbeit. Es bietet zugleich eine völlig neue Perspektive für die wissenschaftliche Reflexion des Themas ?Männer und Religion?.
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