Mit seinem Gedichtband "was Petersilie über die Seele weiß" legt Alexandru Bulucz ein Buch voller Begegnungen vor. Neben Briefen als Ausschnitten aus Geistergesprächen finden sich darin auch Schreiben an den Verleger. Zu den Angesprochenen gehören Welimir und Antonin, Crescentia und Rose. In der Annahme, dass eine generationen-, geographien- und kulturenübergreifende Teilhabe am Anderen ohne einen Versuch zur Selbstüberwindung nicht gelingen kann, überführt der Dichter individuelle und kollektive Gedächtnisse in langzeilige Kurz- und Langgedichte, archiviert mit seinen Dialogpartnern Erinnerungen und geht mit ihnen Fragen zu Abschied und Trauer, Dankbarkeit und Religion sowie den existenziellen Dimensionen kulinarischer und digestiver Metaphern nach. Es sind Gedichte, die aus Erzählgebilden hervorgehen, mal humorvoll, mal ironisch oder bitter, mal narrativ, mal metrisch oder rhythmisch - wie die Klänge jener orthodoxen Mönche, die, mit Holzhämmern auf Stundenhölzer schlagend, ihre Rufe zum Gebet improvisieren.
»Immer wo sich Bulucz auf seine Bilder konzentriert, (...) dort wird seine Dichtung zum Ereignis: Klar und bestimmt im Stil, herausfordernd in ihrer rebellischen Schönheit.«Carsten Otte, SWR2 - Lesenswert Magazin»Dieser Dichter hält nichts von sprachlicher Diät. Er möchte aufs Ganze gehen, aus dem Vollen schöpfen und am liebsten die ganze Kulturtradition,(...) auf sprachliche Weise verdauen.«Carsten Otte, taz»In neun Zyklen schlägt Alexandru Bulucz, Jahrgang 1987, einen Ton an, der in seinem Variantenreichtum ebenso verblüffend ist wie in der souveränen Beherrschung der Form.«SWR Bestenliste, Juni 2020»Diese an der Herkunft der Wörter sich entzündende Sprachbegeisterung, die nach klanglichen und semantischen Wahlverwandtschaften sucht und diese oft mit assoziativer Phantasie und kalkulierten Brüchen in die Gedichte integriert, ist ein Grundimpuls seiner Poesie.«Michael Braun, Tagesspiegel»Das Poem Stundenholz verknüpft die zentralen Motive des Autors zu einer bewegenden Litanei über Herkunft und Heimat, Sprache und Religion.«Michael Braun, Badische Zeitung»Die Frage nach der Herkunft der Wörter, nach ihrer Geschichtlichkeit und ihrer Wahlverwandtschaft mit anderen Wörtern - das ist der Grundimpuls dieser sprachbesessenen Dichtung.«Darmstädter Jury, Buch des Monats März 2020»Bulucz macht sich ein Vergnügen daraus, sich seine Texte immer neu an Wortwitz und Klangverwandtschaft entzünden zu lassen. Dieser Band ist ein einziger sprachlicher Abenteuerplatz.«Manfred Bosch, ekz.bibliotheksservice»Die Stimme von Alexandru Bulucz ist in der Lage, die alten Ressentiments und die kleinen Ängste der Gegenwart abzulegen, um der Dichtung neue Resonanzräume zu öffnen. Alexandru Bulucz beginnt mit Kunst, faltet darin das Leben ein und endet mit Kunst.«Paul-Henri Campbell, Volltext