70,00 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Versandfertig in 1-2 Wochen
  • Broschiertes Buch

Was die sogenannten "frühen Kelten" tranken, weckt seit über hundert Jahren das Interesse der Wissenschaft und der Öffentlichkeit. Funde mediterraner Importkeramik ließen Forscher_innen schon früh vermuten, dass den "Kelten" vor allem an einer Nachahmung mediterraner Trinksitten gelegen war. Die in Mitteleuropa gefundene Gelagekeramik griechischen Ursprungs und die mediterranen Transportamphoren sah man bis vor kurzem als Beleg für eben jene Übernahme griechischer Lebensstile auch nördlich der Alpen. An diesem Punkt setzte die Tagung an, deren Basis die Forschungen im Rahmen des vom…mehr

Produktbeschreibung
Was die sogenannten "frühen Kelten" tranken, weckt seit über hundert Jahren das Interesse der Wissenschaft und der Öffentlichkeit. Funde mediterraner Importkeramik ließen Forscher_innen schon früh vermuten, dass den "Kelten" vor allem an einer Nachahmung mediterraner Trinksitten gelegen war. Die in Mitteleuropa gefundene Gelagekeramik griechischen Ursprungs und die mediterranen Transportamphoren sah man bis vor kurzem als Beleg für eben jene Übernahme griechischer Lebensstile auch nördlich der Alpen. An diesem Punkt setzte die Tagung an, deren Basis die Forschungen im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Verbundprojekts BEFIM (www.befim.gwi.uni-muenchen.de) darstellten. Es war das Ziel, innovative Ansätze aus den Geistes- und Naturwissenschaften zu verbinden und auf den archäologischen Befund gewinnbringend zu übertragen. Zu diesem Zweck präsentierten im Rahmen der Konferenz Forscher_innen aus ganz unterschiedlichen Disziplinen ihre Forschungsergebnisse, sei es zur Interkulturalität, zur Keramik der "frühen Kelten", zu naturwissenschaftlichen Analysen von Nahrungsrückständen oder Weinkonsum auch jenseits der Keltike. Im Zentrum standen Fragen wie diese: Entfaltete der Kontakt mit fremden Trinksitten und -gefäßen ein transformatives Potential auch außerhalb einer vereinfachend als "Elite" verstandenen Personengruppe? Wie schnell und in welchen Kontexten wurden exotische Getränke wie vor allem Wein angeeignet? Ging dies mit der Verwendung neuer Gefäßformen und damit vermutlich auch anderen Trinkpraktiken einher? Hatte die Akzeptanz ungewohnter Gelagesitten auch jenseits der "frühen Kelten" kulturellen Wandel zur Folge? Wie können wir die mediterranen Getränke nachweisen? Was wurde zuvor auf welche Weise konsumiert? Was für Nahrungsmittel boten sich an, in (alkoholische) Getränke verwandelt zu werden und welche Herstellungstechniken fassen wir? Zeichnet sich auch der Austausch von Wissen zur Herstellung oder Würzung von Getränken im interkulturellen Dialog ab? Der Band richtet sich mit allgemeinen Einführungen, Überblicksartikeln und speziellen Beiträgen gleichermaßen an ein breites akademisches Publikum an Universitäten, Museen und in der Denkmalpflege wie an Studierende und interessierte Laien.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Autorenporträt
Prof. dr. Philipp W. Stockhammer is professor for prehistoric archaeology with a focus on the Eastern Mediterranean at Ludwig-Maximilians-University (LMU) Munich and co-director of Max Planck-Harvard Research Center for the Archaeoscience of the Ancient Mediterranean, Jena.

Dr. Janine Fries-Knoblach studied prehistory, ancient history, classical and provincial-Roman archaology in Munich and Oxford and worked for heritage authorities and as a lecturer at the universities of Erlangen, Würzburg, and Freiburg. She spent much time editing and translating and was project coordinator of BEFIM at Ludwig-Maximilians-University (LMU) Munich from 2016-2018.